Übervoller Roggenmarkt
Die Verwendung von Roggen in Brot und Gebäck hat im Gegensatz zu Weizen nur in wenigen europäischen Ländern Tradition. Dennoch folgt die Preisentwicklung bei Mahlroggen den internationalen und europäischen Vorgaben vom Weizenmarkt. Nach Preisen an der Produktenbörse in Wien von über 360 Euro/t vor circa einem Jahr kam es in den Folgemonaten zu starken Kursverlusten bis zu einem Tiefstand von 177 Euro/t Anfang August. Seither kam es zu einer leichten Gegenbewegung und die Letztnotierung erreichte wieder 191 Euro/tn. Die Großhandelspreise für Futterroggen lagen zuletzt bei 150 Euro/t netto. Insgesamt wird die Vermarktungssituation in den kommenden Monaten als schwierig eingestuft, denn das verfügbare Roggenangebot in Österreich ist sehr hoch. Nach einem Tiefstand 2021 wurde die Anbaufläche um 17% auf 38.400 ha wieder deutlich ausgeweitet und aufgrund höherer Durchschnittserträge übertrifft das heurige Ernteergebnis das 10-Jahresmittel. Auch im Biolandbau hat der Roggenanbau steigende Bedeutung. So werden mittlerweile 38% der österreichischen Roggenfläche biologisch bewirtschaftet. Die heimische Nachfrage nach Roggen ist dabei aber bestenfalls stabil, da Misch-, Vollkorn- und Roggengebäck in der Gunst der Konsumenten sinken. Die Biobranche klagt sogar über rückläufige Verarbeitungsmengen von Roggenmehl.
Neben der neuen Ernte sind für die Angebotssituation die Lagerbestände zu berücksichtigen. Zum Ende des Wirtschaftsjahres 2022/23 wies die Lagerbestandserhebung der AMA bei den Mühlen einen Roggenlagerhöchststand von mehr als 20.000 t aus, was zum Vorjahr eine Steigerung um 20% bedeutet, nachdem die Bestände in den Vorjahren sehr stabil ausfielen. Gut 30% dieser Mengen entfallen auf Bioware. Impulse für die Vermarktungssaison 2023/24 könnten lediglich aus einem höheren Importbedarf Deutschlands kommen. Denn in Deutschland fielen die Erträge auf ebenfalls leicht vergrößerter Fläche nur mittelmäßig aus und weisen deutliche Qualitätseinbußen auf. Die hohen Niederschläge im August führten zu verstärkter Lagerbildung und Auswuchs. Mit einem Brotroggenanteil von 73% wird das deutsche Ernteergebnis qualitativ nur als mäßig eingestuft. Aber auch in Österreich hing das Erreichen der Mahlfähigkeit stark von einer rechtzeitigen Erntemöglichkeit ab. Mutterkorn und Fusarienbelastung sind dagegen heuer durch die günstigere Witterung bei der Blüte in Deutschland wie in Österreich kaum ein Thema. Für die kommende Saison wird durch die ungünstige Angebots-Nachfrage-Situation eine Ausweitung der Roggenfläche im biologischen wie im konventionellen Anbau nicht empfohlen.
Neben der neuen Ernte sind für die Angebotssituation die Lagerbestände zu berücksichtigen. Zum Ende des Wirtschaftsjahres 2022/23 wies die Lagerbestandserhebung der AMA bei den Mühlen einen Roggenlagerhöchststand von mehr als 20.000 t aus, was zum Vorjahr eine Steigerung um 20% bedeutet, nachdem die Bestände in den Vorjahren sehr stabil ausfielen. Gut 30% dieser Mengen entfallen auf Bioware. Impulse für die Vermarktungssaison 2023/24 könnten lediglich aus einem höheren Importbedarf Deutschlands kommen. Denn in Deutschland fielen die Erträge auf ebenfalls leicht vergrößerter Fläche nur mittelmäßig aus und weisen deutliche Qualitätseinbußen auf. Die hohen Niederschläge im August führten zu verstärkter Lagerbildung und Auswuchs. Mit einem Brotroggenanteil von 73% wird das deutsche Ernteergebnis qualitativ nur als mäßig eingestuft. Aber auch in Österreich hing das Erreichen der Mahlfähigkeit stark von einer rechtzeitigen Erntemöglichkeit ab. Mutterkorn und Fusarienbelastung sind dagegen heuer durch die günstigere Witterung bei der Blüte in Deutschland wie in Österreich kaum ein Thema. Für die kommende Saison wird durch die ungünstige Angebots-Nachfrage-Situation eine Ausweitung der Roggenfläche im biologischen wie im konventionellen Anbau nicht empfohlen.