29.04.2016 |
von DI Gerald Biedermann
Automatisches Melken: Kostenvergleich "Melken"
Um ein Kilogramm Milch mit möglichst geringen Kosten zu belasten, sollte man die Anschaffungskosten der Melktechnik so niedrig wie möglich halten. Allerdings ist in den meisten Betrieben Arbeitszeit knapp und damit Arbeit teuer. Dadurch werden gerade bei herkömmlichen Melkständen bei der Dimensionierung Kompromisse notwendig. Auch die Erweiterbarkeit des Systems ist ein wesentlicher Faktor und verursacht zusätzliche Kosten.
Die Übersicht zeigt einen Vergleich verschiedener Melksysteme hinsichtlich der anfallenden Kosten. Die Arbeitszeit ist nicht berücksichtigt.
Kosten im Verhältnis zur verkauften Milch
Es werden verschiedene Melkstände plakativ mit Automatischen Melksystemen verglichen. Wichtig ist, dass man die Kosten im Verhältnis mit der verkauften Milch sieht. Nur so kann man eine Aussage zur Wirtschaftlichkeit des jeweiligen Systems treffen.
Beim Einbau von neuen automatischen Melksystemen ist genauso wie bei konventionellen Melkständen auf die Erweiterbarkeit zu achten. Mittlerweile gibt es Systeme, die man relativ einfach um zusätzliche Melkboxen erweitern kann. Aufgrund der Kosten ist mittelfristig eine Auslastung von mindestens 500.000 kg verkaufter Milch pro Melkbox anzustreben. Das neue AMS kostet bei 300.000 kg verkaufter Milch zirka 6,5 Cent pro kg Milch, bei 400.000 kg sind es etwa 5,2 Cent und bei 500.000 kg 4,4 Cent. Gut ausgelastete Melkstände kommen ohne Bewertung der Arbeitszeit auf Kosten um drei Cent pro kg Milch.
Vorsicht bei gebrauchter Technik
Betriebe, die mit weniger als 60 Kühen auf das automatisierte Melken umstellen wollen, ziehen auch gebrauchte Anlagen in Erwägung. Genauso wie beim Kauf eines gebrauchten Traktors kostet bewährte Technik entsprechend mehr. Vom Kauf sehr günstiger gebrauchter Systeme muss abgeraten werden. Der günstige Preis beruht häufig auf einem höheren Ausfallrisiko, was gerade bei täglich eingesetzter Technik problematisch ist.
Bei der Kostenkalkulation muss man berücksichtigen, dass neben der geringeren Leistung mit weniger Melkungen pro Tag mit höheren variablen Kosten (Reparaturkosten) und mit vergleichsweise hohen fixen Kosten kalkuliert werden muss. Die Systeme weisen aufgrund des kürzeren Restnutzungszeitraumes beträchtliche Abschreibungen auf.
Wird ein neues System mit Anschaffungskosten von 140.000 Euro auf 15 Jahre abgeschrieben, beträgt die jährliche AfA 9.330 Euro. Schreibt man ein gebrauchtes System um 60.000 Euro Anschaffungskosten in acht Jahren ab, beträgt die jährliche AfA mit 7.500 Euro nur unwesentlich weniger. Diese Abschreibungsbeiträge spiegeln aus heutiger Sicht den tatsächlichen Wertverlust wider.
Ein großer Vorteil eines gebrauchten Gerätes ist der geringere Kapitalbedarf und die geringeren Kapitalkosten. Gerade für Betriebe mit ausgelasteter Kreditlinie kann dies ein Kriterium sein.
Wann ist gebrauchter Roboter unwirtschaftlich?
In der Kalkulation bedeutet dies, dass das gebrauchte System dem neuen in einem Leistungsbereich von 300.000 bis 450.000 Kilogramm Milch überlegen ist, die Kosten aber trotzdem um zirka zwei Cent über einem konventionellen Melksystem liegen. Ab ca. 450.000 Kilogramm Milch pro Box ist das neue System auf Grund der ähnlichen Kosten und des geringeren Ausfallrisikos der gebrauchten Alternative vorzuziehen. Unter 300.000 Kilogramm Milch ist auch ein gebrauchter Melkroboter unwirtschaftlich.
Zieht man die Arbeitszeit mit ein, hängt die Rechnung sehr stark von den betrieblichen Rahmenbedingen ab. Hier stellen sich Fragen wie: Sind Arbeitskräfte verfügbar? Wie gerne wird gemolken?
Eine Arbeitskraftstunde pro Tag bedeutet bei einem Lohnansatz von zehn Euro pro Akh 1,8 Cent Arbeitsbelastung pro Kilogramm Milch bei 200.000 Kilogramm verkaufter Milch, 1,2 Cent bei 300.000, 0,9 Cent bei 400.000 und 0,7 Cent bei 500.000 Kilogramm Milch. Setzt man diesen Faktor in Relation mit den Kosten der Milchgewinnung, so ist weniger die schwer zu beziffernde Einsparung von Arbeitszeit, sondern primär die gewonnene Flexibilität ein betriebswirtschaftliches Kriterium für die Entscheidung für ein AMS.
Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass am Betrieb vorhandene Arbeitskräfte beim effizienten Einsatz von konventionellen Melkständen gute Stundenentlohnungen und in der Folge Einkommensbeiträge erwirtschaften können.
Die Übersicht zeigt einen Vergleich verschiedener Melksysteme hinsichtlich der anfallenden Kosten. Die Arbeitszeit ist nicht berücksichtigt.
Kosten im Verhältnis zur verkauften Milch
Es werden verschiedene Melkstände plakativ mit Automatischen Melksystemen verglichen. Wichtig ist, dass man die Kosten im Verhältnis mit der verkauften Milch sieht. Nur so kann man eine Aussage zur Wirtschaftlichkeit des jeweiligen Systems treffen.
Beim Einbau von neuen automatischen Melksystemen ist genauso wie bei konventionellen Melkständen auf die Erweiterbarkeit zu achten. Mittlerweile gibt es Systeme, die man relativ einfach um zusätzliche Melkboxen erweitern kann. Aufgrund der Kosten ist mittelfristig eine Auslastung von mindestens 500.000 kg verkaufter Milch pro Melkbox anzustreben. Das neue AMS kostet bei 300.000 kg verkaufter Milch zirka 6,5 Cent pro kg Milch, bei 400.000 kg sind es etwa 5,2 Cent und bei 500.000 kg 4,4 Cent. Gut ausgelastete Melkstände kommen ohne Bewertung der Arbeitszeit auf Kosten um drei Cent pro kg Milch.
Vorsicht bei gebrauchter Technik
Betriebe, die mit weniger als 60 Kühen auf das automatisierte Melken umstellen wollen, ziehen auch gebrauchte Anlagen in Erwägung. Genauso wie beim Kauf eines gebrauchten Traktors kostet bewährte Technik entsprechend mehr. Vom Kauf sehr günstiger gebrauchter Systeme muss abgeraten werden. Der günstige Preis beruht häufig auf einem höheren Ausfallrisiko, was gerade bei täglich eingesetzter Technik problematisch ist.
Bei der Kostenkalkulation muss man berücksichtigen, dass neben der geringeren Leistung mit weniger Melkungen pro Tag mit höheren variablen Kosten (Reparaturkosten) und mit vergleichsweise hohen fixen Kosten kalkuliert werden muss. Die Systeme weisen aufgrund des kürzeren Restnutzungszeitraumes beträchtliche Abschreibungen auf.
Wird ein neues System mit Anschaffungskosten von 140.000 Euro auf 15 Jahre abgeschrieben, beträgt die jährliche AfA 9.330 Euro. Schreibt man ein gebrauchtes System um 60.000 Euro Anschaffungskosten in acht Jahren ab, beträgt die jährliche AfA mit 7.500 Euro nur unwesentlich weniger. Diese Abschreibungsbeiträge spiegeln aus heutiger Sicht den tatsächlichen Wertverlust wider.
Ein großer Vorteil eines gebrauchten Gerätes ist der geringere Kapitalbedarf und die geringeren Kapitalkosten. Gerade für Betriebe mit ausgelasteter Kreditlinie kann dies ein Kriterium sein.
Wann ist gebrauchter Roboter unwirtschaftlich?
In der Kalkulation bedeutet dies, dass das gebrauchte System dem neuen in einem Leistungsbereich von 300.000 bis 450.000 Kilogramm Milch überlegen ist, die Kosten aber trotzdem um zirka zwei Cent über einem konventionellen Melksystem liegen. Ab ca. 450.000 Kilogramm Milch pro Box ist das neue System auf Grund der ähnlichen Kosten und des geringeren Ausfallrisikos der gebrauchten Alternative vorzuziehen. Unter 300.000 Kilogramm Milch ist auch ein gebrauchter Melkroboter unwirtschaftlich.
Zieht man die Arbeitszeit mit ein, hängt die Rechnung sehr stark von den betrieblichen Rahmenbedingen ab. Hier stellen sich Fragen wie: Sind Arbeitskräfte verfügbar? Wie gerne wird gemolken?
Eine Arbeitskraftstunde pro Tag bedeutet bei einem Lohnansatz von zehn Euro pro Akh 1,8 Cent Arbeitsbelastung pro Kilogramm Milch bei 200.000 Kilogramm verkaufter Milch, 1,2 Cent bei 300.000, 0,9 Cent bei 400.000 und 0,7 Cent bei 500.000 Kilogramm Milch. Setzt man diesen Faktor in Relation mit den Kosten der Milchgewinnung, so ist weniger die schwer zu beziffernde Einsparung von Arbeitszeit, sondern primär die gewonnene Flexibilität ein betriebswirtschaftliches Kriterium für die Entscheidung für ein AMS.
Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass am Betrieb vorhandene Arbeitskräfte beim effizienten Einsatz von konventionellen Melkständen gute Stundenentlohnungen und in der Folge Einkommensbeiträge erwirtschaften können.
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Kurz gefasst
Ein gut ausgelastetes AMS macht eine Milchproduktion mit flexibleren Arbeitszeiten möglich. Der gewonnenen Flexibilität stehen höhere Kosten gegenüber. Sind am Betrieb Arbeitsressourcen verfügbar, können diese durch konventionelle Melksysteme entsprechend entlohnt werden.
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