03.04.2018 |
von Paula Pöchlauer-Kozel
Karl Ringl: Beikrautregulierung verlangt Kompromisse
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Bevor Karl Ringl eine neue Kultur großflächig anbaut, probiert er sie im Kleinen. So war es auch bei Emmer und Einkorn. „Zuerst prüfe ich, ob das Korn und das Produkt daraus marktfähig sind, das heißt, ob es mir und meinen Kunden schmeckt“, erzählt Ringl. „Wenn ja, dann bekommt es mehr Fläche.“ Emmer und Einkorn fragen die Kunden als Korn, Mehl, Grieß und Teigwaren nach; Einkorn zusätzlich noch als Flocken und Reis.
Emmer auf 1,5 Hektar
„Im ersten Jahr habe ich mit 20 Kilogramm Emmer-Saatgut experimentiert, im zweiten Jahr waren es schon 200 Kilogramm und damit rund ein halber Hektar“, so Ringl. „Und heuer habe ich auf 1,5 Hektar aufgestockt, weil die Nachfrage da ist.“
Im Jahr vor dem Anbau von Emmer ist die Fläche begrünt. Diese Begrünung bricht Ringl noch im Herbst um. Meist ist es ein flacher Umbruch mit dem Stoppelhobel. „Hier kommt die organische Masse mit Luft in Berührung“, erklärt der Bauer. „Der Sauerstoff fördert das Bodenleben und die Verrottung. Außerdem liegt viel Wurzelmasse an der Oberfläche, die erosionsmindernd wirkt.“
Sobald der Boden gut abgetrocknet ist, meist Ende März, schleppt er den Acker ab. Danach ebnet er mit der Kreiselegge das Saatbeet weiter ein und erledigt den Anbau in einem Arbeitsgang mit einer Scheibenschar-Drillmaschine. Sie legt 180 bis 200 Kilogramm Saatgut je Hektar in drei bis vier Zentimetern Tiefe ab. „Die Andruckrollen fördern den Feldaufgang“, so Ringl.
Im Jahr vor dem Anbau von Emmer ist die Fläche begrünt. Diese Begrünung bricht Ringl noch im Herbst um. Meist ist es ein flacher Umbruch mit dem Stoppelhobel. „Hier kommt die organische Masse mit Luft in Berührung“, erklärt der Bauer. „Der Sauerstoff fördert das Bodenleben und die Verrottung. Außerdem liegt viel Wurzelmasse an der Oberfläche, die erosionsmindernd wirkt.“
Sobald der Boden gut abgetrocknet ist, meist Ende März, schleppt er den Acker ab. Danach ebnet er mit der Kreiselegge das Saatbeet weiter ein und erledigt den Anbau in einem Arbeitsgang mit einer Scheibenschar-Drillmaschine. Sie legt 180 bis 200 Kilogramm Saatgut je Hektar in drei bis vier Zentimetern Tiefe ab. „Die Andruckrollen fördern den Feldaufgang“, so Ringl.
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Blindstriegeln
Die Saat braucht etwa zehn Tage, um aufzugehen. Doch bereits fünf Tage nach der Aussaat fährt er mit dem Striegel über den Acker. „Das Blindstriegeln verhindert, dass das Beikraut aufläuft“, erklärt der Bauer. Danach beobachtet er regelmäßig, wie sich die Kultur entwickelt. Meist muss er noch ein- bis zweimal, maximal dreimal striegeln. „Klettenlabkraut, Kamille und Kornblume sollen nicht überhand nehmen und hier muss ich striegeln“, betont Ringl. „Niedriges Beikraut, wie zum Beispiel Stiefmütterchen, stört nicht.“ Er striegelt bis die Pflanzen etwa fünf Zentimeter hoch sind, nach dem Motto: „Fahr einfach und dreh dich nicht um.“ Ende Juli, Anfang August erntet er rund 2.000 Kilogramm Emmer je Hektar.
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Einkorn auf vier Hektar
Einkorn steht mittlerweile auf vier Hektar. Als Vorfrucht dienen Triticale, Dinkel, Roggen oder Gerste. Ringl drillt 130 bis 140 Kilogramm Saatgut je Hektar bis spätestens Mitte Oktober. „Damit ist die Kultur besser mit Wasser versorgt, ein Vorteil in unserem Gebiet mit nur 450 bis 500 Millimetern Niederschlag“, begründet der Bauer. „Leider können sich im Herbst auch Beikräuter etablieren, wie zum Beispiel die Kornblume. Sie verwurzeln sich bis ins Frühjahr und man bringt sie mit dem Striegel nicht mehr weg.“ Deshalb striegelt Ringl nach dem Herbstanbau, wenn es das Wetter erlaubt.
Ab dem Frühjahr unterscheidet sich Einkorn in der Kulturführung nicht mehr vom Emmer. Der Ertrag liegt bei rund 2.000 Kilogramm je Hektar. „Die Nachfrage nach Einkorn steigt, die Kunden werden mehr“, hat Ringl beobachtet. „Mit der Zeit habe ich ein Gespür dafür entwickelt, was ich verkaufen kann.“ Dazu zählt zum Beispiel auch der Goldblumenweizen.
Er baut ihn auf jenen Böden an, die nicht typisch für Weizen sind und auch nicht deren Ertragspotential besitzen. „Goldblumenweizen bringt, ähnlich wie Dinkel, rund 2.000 Kilogramm pro Hektar“, erklärt Ringl. "Sein Eiweißgehalt ist aber höher, er ist besser verträglich als Dinkel und bekömmlicher als Weizen."
Ab dem Frühjahr unterscheidet sich Einkorn in der Kulturführung nicht mehr vom Emmer. Der Ertrag liegt bei rund 2.000 Kilogramm je Hektar. „Die Nachfrage nach Einkorn steigt, die Kunden werden mehr“, hat Ringl beobachtet. „Mit der Zeit habe ich ein Gespür dafür entwickelt, was ich verkaufen kann.“ Dazu zählt zum Beispiel auch der Goldblumenweizen.
Er baut ihn auf jenen Böden an, die nicht typisch für Weizen sind und auch nicht deren Ertragspotential besitzen. „Goldblumenweizen bringt, ähnlich wie Dinkel, rund 2.000 Kilogramm pro Hektar“, erklärt Ringl. "Sein Eiweißgehalt ist aber höher, er ist besser verträglich als Dinkel und bekömmlicher als Weizen."
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Betriebsspiegel
Betriebsführer: LW-Meister Karl Ringl (51)
Familienmitglieder am Betrieb: Mutter Franziska (79)
Flächenbewirtschaftung: 50 ha Acker, 2 ha Wiesen, 16 ha Wald
Kulturen: erstmals Raps, Einkorn, Emmer, Dinkel, Weizen, Triticale, Goldweizen, Buchweizen, Roggen, Hirse, Kichererbsen, Linsen, Lupinen, Mohn, Nacktgerste, Nackthafer, Rollgerste, Sonnenblumen, Leindotter, Waldstaude, Dille, Fenchel, Koriander, Kräuter, Petersilie
Tierhaltung: 10 Mutterkühe
Biobetrieb seit 2009: Vermarktung: Ab Hof, Zustellung, Versand, Bauernläden, Bio-Großhandel, Nackthafer für Whisky
Familienmitglieder am Betrieb: Mutter Franziska (79)
Flächenbewirtschaftung: 50 ha Acker, 2 ha Wiesen, 16 ha Wald
Kulturen: erstmals Raps, Einkorn, Emmer, Dinkel, Weizen, Triticale, Goldweizen, Buchweizen, Roggen, Hirse, Kichererbsen, Linsen, Lupinen, Mohn, Nacktgerste, Nackthafer, Rollgerste, Sonnenblumen, Leindotter, Waldstaude, Dille, Fenchel, Koriander, Kräuter, Petersilie
Tierhaltung: 10 Mutterkühe
Biobetrieb seit 2009: Vermarktung: Ab Hof, Zustellung, Versand, Bauernläden, Bio-Großhandel, Nackthafer für Whisky