Die stickstoffunabhängige Cashcow
Zu Beginn dieses Jahrhunderts
wurden im Biobereich
als Körnerleguminosen
noch vorrangig Erbsen angebaut.
In den letzten zehn Jahren
konnte aufgrund des vermehrten
Auftretens von Krankheiten und
Schädlingen sowie den damit verbundenen
schwankenden Erträgen
allerdings ein starker Rückgang
festgestellt werden. In kühleren
und feuchteren Gebieten
Österreichs kam es auch zu einer
Ausweitung der Ackerbohne, wogegen
in eher warmen und trockenen
Anbauregionen eine starke
Ausweitung der Sojabohnenanbaufläche
zu verzeichnen ist; so
auch in Kärnten. Die Sojabohne
erlebt seit nahezu 10 Jahren einen
ungebremsten Aufwärtstrend
(siehe Grafik).
Gründe für die Ausweitung
Mehrere Gründe sind für diese
starke Ausweitung ausschlaggebend.
Wie oben erwähnt, sind die
immer größer werdenden pflanzenbaulichen
Herausforderungen,
die mit dem Erbsenanbau verbunden
waren (Krankheiten und
Schädlinge), als Hauptgrund zu
nennen. Grund dafür waren die
damals recht kurzen Anbaupausen
– teilweise nur 4 Jahre –, die den
Erbsenanbau nahezu zum Erliegen
brachte. Weitere Gründe sind
die geringen züchterischen Fortschritte,
die in den letzten Jahren
bei Ackerbohne und Erbse zu verzeichnen
sind. Es wird kaum an
neuen Sorten geforscht. Lediglich
Altbewährte bleiben erhalten. So
stehen derzeit nur acht Ackerbohnensorten
zur Verfügung und seit
2013 wurde keine einzige neue
Körnererbsensorte in die Sortenliste
eingetragen.
Bei Sojabohnen sieht die Situation ganz anders aus. Derzeit stehen 67 Sojabohnensorten zur Verfügung, wobei rund Zweitdrittel (43 Sorten) nach 2010 zugelassen wurden. Damit ist der züchterische Fortschritt in diesem Bereich ein deutlicher Pluspunkt. Selbstverständlich spielt auch die hohe Wirtschaftlichkeit des Sojabohnenanbaus eine weitere Rolle für die starke Ausbreitung. Deutlich höhere Erzeugerpreise im Vergleich zu Erbsen und Ackerbohnen, wobei sich nach einem kurzen Höhenflug (bis zu 800 Euro je t netto) der Preise bei rund 650 Euro/t netto eingependelt hat, verstärken diese Tendenz. So können mit Sojabohnen neben Mais die besten Deckungsbeiträge im Bioackerbau erzielt werden. Soja ist somit eine nährstoffautarke Cashcow, da sie sich als Leguminose mit Nährstoffen selbst versorgt. Auch für Veredelungsbetriebe stellt Soja einen unverzichtbaren Bestandteil in der Futterration dar. Die Aminosäurenzusammensetzung der Sojabohne, egal ob Vollfett oder als Kuchen, entspricht nahezu dem idealen Protein in der Schweinefütterung.
Dagegen haben Ackerbohne und Erbse bei den schwefelhaltigen Aminosäuren (Methionin, Cystein und Threonin) einen deutlichen Mangel, der durch hochwertigere und kostenintensivere Eiweißquellen ausgeglichen werden muss. Aufgrund der Trypsin- Inhibitoren, welche die Eiweißaufnahme hindern, muss Soja in der Schweine- und Geflügelfütterung aufbereitet, sprich getoastet werden, wogegen sie an Rinder unbehandelt verfüttert werden kann.
Allerdings hat die Sojabohne zu den restlichen Körnerleguminosen einen klaren Nachteil: Sie versorgt die Folgefrüchte nicht oder nur in geringem Umfang mit Stickstoff. Aufgrund der hohen Eiweißgehalte wird in der Regel der gesamte Stickstoff mit dem Korn vom Feld abtransportiert. Erfolgen zudem Fehler im Nährstoffmanagement, wird die Sojabohne zum Stickstoffzehrer (siehe unten).
Bei Umstellung der Fruchtfolge von Erbse auf Soja muss deutlich mehr Augenmerk auf den Kleegras- und Zwischenfruchtanbau gelenkt werden, um die Stickstoffversorgung der Folgefrüchte sicherzustellen. Ein Ausweichen auf zukaufbare Handelsdünger, um Nährstoffmangel auszugleichen, entspricht nicht dem Grundgedanken des Biolandbaus.
Bei Sojabohnen sieht die Situation ganz anders aus. Derzeit stehen 67 Sojabohnensorten zur Verfügung, wobei rund Zweitdrittel (43 Sorten) nach 2010 zugelassen wurden. Damit ist der züchterische Fortschritt in diesem Bereich ein deutlicher Pluspunkt. Selbstverständlich spielt auch die hohe Wirtschaftlichkeit des Sojabohnenanbaus eine weitere Rolle für die starke Ausbreitung. Deutlich höhere Erzeugerpreise im Vergleich zu Erbsen und Ackerbohnen, wobei sich nach einem kurzen Höhenflug (bis zu 800 Euro je t netto) der Preise bei rund 650 Euro/t netto eingependelt hat, verstärken diese Tendenz. So können mit Sojabohnen neben Mais die besten Deckungsbeiträge im Bioackerbau erzielt werden. Soja ist somit eine nährstoffautarke Cashcow, da sie sich als Leguminose mit Nährstoffen selbst versorgt. Auch für Veredelungsbetriebe stellt Soja einen unverzichtbaren Bestandteil in der Futterration dar. Die Aminosäurenzusammensetzung der Sojabohne, egal ob Vollfett oder als Kuchen, entspricht nahezu dem idealen Protein in der Schweinefütterung.
Dagegen haben Ackerbohne und Erbse bei den schwefelhaltigen Aminosäuren (Methionin, Cystein und Threonin) einen deutlichen Mangel, der durch hochwertigere und kostenintensivere Eiweißquellen ausgeglichen werden muss. Aufgrund der Trypsin- Inhibitoren, welche die Eiweißaufnahme hindern, muss Soja in der Schweine- und Geflügelfütterung aufbereitet, sprich getoastet werden, wogegen sie an Rinder unbehandelt verfüttert werden kann.
Allerdings hat die Sojabohne zu den restlichen Körnerleguminosen einen klaren Nachteil: Sie versorgt die Folgefrüchte nicht oder nur in geringem Umfang mit Stickstoff. Aufgrund der hohen Eiweißgehalte wird in der Regel der gesamte Stickstoff mit dem Korn vom Feld abtransportiert. Erfolgen zudem Fehler im Nährstoffmanagement, wird die Sojabohne zum Stickstoffzehrer (siehe unten).
Bei Umstellung der Fruchtfolge von Erbse auf Soja muss deutlich mehr Augenmerk auf den Kleegras- und Zwischenfruchtanbau gelenkt werden, um die Stickstoffversorgung der Folgefrüchte sicherzustellen. Ein Ausweichen auf zukaufbare Handelsdünger, um Nährstoffmangel auszugleichen, entspricht nicht dem Grundgedanken des Biolandbaus.
Anbau
Der Anbau erfolgt Ende April bis Anfang Mai, wenn
der Boden entsprechend erwärmt ist (8 bis 10 °C). Höhere
Bodentemperaturen beschleunigen die Entwicklung
und wirken sich positiv auf die Rhizobieninfektion
aus. Trotzdem werden Spätfröste bis –4 °C gut
vertragen. Die Saattiefe beträgt in Abhängigkeit von
Bodenart und Bodenfeuchte zwischen 3 und maximal
5 cm. Die tiefere Ablage ist bei geplanten Blindstriegeln
erforderlich. Bei 000-Sorten wird eine Saatstärke
von 70 bis 80 Körner/m² empfohlen. Sorten der Reifegruppe
00 verzweigen besser, weshalb die Saatstärke
geringfügig reduziert werden kann – 60 bis 70 Körner/
m².
Prinzipiell kann Sojabohne in Drillsaat (Drillmaschine) oder als Reihenkultur (Drillmaschine oder Einzelkornsägerät) angebaut werden. In der Praxis wird meist dem Reihenanbau der Vorzug gegeben, da mittels Hacke auch noch in einem späteren Vegetationsstadium in den Bestand gefahren und somit der Bestand länger unkrautfrei gehalten werden kann. Die Drillsaat bietet dagegen den Vorteil, dass der Bestand deutlich schneller schließt und weniger Boden bewegt wird als im Reihenanbau. Dadurch wird weniger Humus abgebaut. Allerdings stehen weniger Feldtage zur Unkrautregulierung zur Verfügung, weshalb in diesem System ein höheres Augenmerk auf vorbeugende Maßnahmen gelegt werden sollte.
Beim Reihenanbau mit der Drillmaschine werden je nach Verfahren zwei bis drei Reihen gesät und in Abhängigkeit der vorhandenen Maschinenausstattung (Hackgerät) 3, 4 oder 5 Reihen zum Hacken ausgelassen. Beim Reihenanbau mit der Einzelkornsämaschine werden meist Reihenweiten von 70 cm gewählt, um ebenfalls die vorhandene Maishacke zu nutzen. Somit sind Umbauten beim Wechseln zwischen Mais- und Sojakulturen nicht erforderlich. Einzelne Betriebe haben in eine zusätzliche Hackmaschine und Sätechnik investiert und auf geringere Reihenweiten (z. B. 45 cm) umgestellt.
Dieses Verfahren verbindet die Vorteile des schnelleren Schließens des Bestandes mit jenem der längeren Bearbeitbarkeit. Außerdem liegen die Körner in der Reihe weiter auseinander als bei größeren Reihenweiten, wodurch die intraspezifische Konkurrenz reduziert wird. Ein Walzen der Saaten sollte unterbleiben.
Prinzipiell kann Sojabohne in Drillsaat (Drillmaschine) oder als Reihenkultur (Drillmaschine oder Einzelkornsägerät) angebaut werden. In der Praxis wird meist dem Reihenanbau der Vorzug gegeben, da mittels Hacke auch noch in einem späteren Vegetationsstadium in den Bestand gefahren und somit der Bestand länger unkrautfrei gehalten werden kann. Die Drillsaat bietet dagegen den Vorteil, dass der Bestand deutlich schneller schließt und weniger Boden bewegt wird als im Reihenanbau. Dadurch wird weniger Humus abgebaut. Allerdings stehen weniger Feldtage zur Unkrautregulierung zur Verfügung, weshalb in diesem System ein höheres Augenmerk auf vorbeugende Maßnahmen gelegt werden sollte.
Beim Reihenanbau mit der Drillmaschine werden je nach Verfahren zwei bis drei Reihen gesät und in Abhängigkeit der vorhandenen Maschinenausstattung (Hackgerät) 3, 4 oder 5 Reihen zum Hacken ausgelassen. Beim Reihenanbau mit der Einzelkornsämaschine werden meist Reihenweiten von 70 cm gewählt, um ebenfalls die vorhandene Maishacke zu nutzen. Somit sind Umbauten beim Wechseln zwischen Mais- und Sojakulturen nicht erforderlich. Einzelne Betriebe haben in eine zusätzliche Hackmaschine und Sätechnik investiert und auf geringere Reihenweiten (z. B. 45 cm) umgestellt.
Dieses Verfahren verbindet die Vorteile des schnelleren Schließens des Bestandes mit jenem der längeren Bearbeitbarkeit. Außerdem liegen die Körner in der Reihe weiter auseinander als bei größeren Reihenweiten, wodurch die intraspezifische Konkurrenz reduziert wird. Ein Walzen der Saaten sollte unterbleiben.
4 Tipps
- Die Sojabohne verlangt einen lockeren und gut durchlüfteten Boden mit einem pH-Wert zwischen 6,0 und 7,0.
- Der Wärmebedarf der Sojabohne ist ähnlich hoch wie bei Körnermais, auch Randlagen sind für den Anbau frühreifer Sorten noch relativ gut geeignet.
- Als ungeeignet gelten jedenfalls staunasse, verdichtete und flachgründige Böden, trotzdem zeigt die Erfahrung, dass die Sojabohne auch auf schweren, feuchten Böden gut gedeiht.
- Hauptkriterium ist eine ausreichende Wasserversorgung zum Zeitpunkt der Blüte.