23.10.2018 |
von Ing. Stefan Polly
Drohnen in der Landwirtschaft: Was die kleinen Überflieger leisten
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Die Drohne hat gegenüber der Zugmaschine den großen Vorteil, dass sie auch bei hohen Pflanzenbeständen oder bei schlechten Witterungsverhältnissen bestimmte Arbeiten bodenschonend erledigen kann.
Index zeigt Pflanzenvitalität
Eine Drohne kann mit einer hochwertigen Multispektralkamera am Feld Nahinfrarotlicht aufnehmen. Dieses Lichtspektrum ist für das menschliche Auge zwar nicht sichtbar, dennoch kann mithilfe dieses Spektrums ein Vegetationsindex errechnet werden. Dieser Index deutet auf den Vitalzustand einer Pflanze hin. Mit dieser Technik kann man Mangelerscheinungen bei Kulturen früher feststellen. Auch verschiedene Abreifeunterschiede von Feldern kann man mit den Aufnahmen auswerten.
Im Wald identifiziert man mit dem Index geschwächte Bäume bereits im sogenannten "grünen" Befallstadium, schlägert sie und verringert so das Ausbereiten des Borkenkäfers.
Im Wald identifiziert man mit dem Index geschwächte Bäume bereits im sogenannten "grünen" Befallstadium, schlägert sie und verringert so das Ausbereiten des Borkenkäfers.
Flächen aus neuer Perspektive
Die Drohne schafft mit ihren Aufnahmen eine völlig neue Perspektive auf Agrar- und Forstflächen. Die Bilder zeigen Schadflächen von Hagel, Dürre oder Anbaufehlern und Wildschäden an. Inspektionsflüge für Siloanlagen oder landwirtschaftliche Gebäude sind mit Drohnen möglich. Gerade nach Hagel oder Sturm lässt sich der Schadenumfang so leichter abschätzen.
Mittels Wärmebildkamera kann man auch Einzelmodule bei Photovoltaikanlagen auf Fehler prüfen.
Mittels Wärmebildkamera kann man auch Einzelmodule bei Photovoltaikanlagen auf Fehler prüfen.
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Rehkitze retten und Futter sauber halten
Mit einer Wärmebildkamera ausgestattet, kann die Drohne in hohen Grasbeständen lebende Wildtiere schon vor der Mahd aufspüren, wie zum Beispiel Rehkitze. Sie pressen sich bei nahender Gefahr aufgrund des Drückinstinktes flach auf den Boden statt zu flüchten. Ohne Rettung würden sie bei der Mahd qualvoll verenden ihre Kadaver würden die Nutztiere tödlich vergiften.
Drohnen werfen Schlupfwespen gegen Maiszünsler ab
Drohnen werden mittlerweile auch zum Aussetzen von Nützlingen, wie Schlupfwespen, verwendet. Die alternative Methode bekämpft den Maiszünsler schnell und effektiv, interessant ist dies vor allem für Biobetriebe.
Bei dem Verfahren werden verrottbare Zellulosekugeln, die im Inneren die Nützlingslarven enthalten, im Maisbestand abgeworfen. Für eine optimale Wirkung werden zwei Freilassungen im Abstand von zehn bis 14 Tagen empfohlen. Für das Ausbringen benötigt die Drohne nur rund vier Minuten je Hektar.
Bei dem Verfahren werden verrottbare Zellulosekugeln, die im Inneren die Nützlingslarven enthalten, im Maisbestand abgeworfen. Für eine optimale Wirkung werden zwei Freilassungen im Abstand von zehn bis 14 Tagen empfohlen. Für das Ausbringen benötigt die Drohne nur rund vier Minuten je Hektar.
Teure Technik gemeinsam ankaufen
Durch den kleinen Helfer können neue Techniken in der Land- und Forstwirtschaft eingesetzt werden. Die Schwierigkeit in der Praxis sind die benötigte Hard- und Software, wie Multispektralkamera, Abwurfvorrichtungen oder Spezialprogramme, die oft sehr teuer sind. Daher werden die meisten Drohneneinsätze zurzeit als Dienstleistung angeboten.
Ein Lösungsansatz könnte zukünftig der Drohnenkauf in einer Gemeinschaft sein, wie dies oft bei landwirtschaftlichen Maschinen üblich ist.
Ein Lösungsansatz könnte zukünftig der Drohnenkauf in einer Gemeinschaft sein, wie dies oft bei landwirtschaftlichen Maschinen üblich ist.