Erster Schweinepestfall in Deutschland
Das Friedrich-Loeffler-Institut, das nationale Referenzlabor für Tierseuchen in Deutschland, hat am 10. September 2020 den ersten Fall der Afrikanischen Schweinepest (ASP) bei einem verendeten Wildschwein im Osten Deutschlands, nahe der Grenze zu Polen, bestätigt. Der Hausschweinebestand ist nicht betroffen. Dennoch sind die Auswirkungen auf den Schweinemarkt auch in Österreich deutlich zu spüren.
Weitere positive Funde gemeldet
Der erste Fall der ASP bei einem Wildschwein in Deutschland kam nicht unerwartet. Bereits seit November 2019 gibt es ein Ausbruchsgebiet im Westen Polens, nur wenige Kilometer von den aktuellen Fällen in Deutschland entfernt. Inzwischen wurden über 30 weitere positive Funde aus der betroffenen Region in Brandenburg gemeldet.
Maßnahmen im betroffenen Gebiet
Rund um die Fundorte wurde zunächst eine Restriktionszone eingerichtet, die aus zwei Teilzonen besteht.
- Kernzone mit einem Radius von rund drei Kilometern, umzäunt mit einem mobilen Elektrozaun
- Gefährdetes Gebiet mit einem Radius von zirka 20 bis 25 Kilometern
Verschiedene Bereiche im Überblick
Betriebe mit Schweinehaltung
- Meldung der Anzahl der gehaltenen Schweine bei der Veterinärbehörde verendete und erkrankte Schweine müssen auf ASP untersucht werden
- strikte Biosicherheitsmaßnahmen
- kein Kontakt zwischen Wild- und Hausschweinen, Freiland- und Auslaufhaltung verboten
- Verbringung von Schweinen aus dem gefährdeten Gebiet ist untersagt
- Heu und Stroh der heurigen Ernte aus dem betroffenen Gebiet darf nicht in der Schweinehaltung genutzt werden
- Einstreu und Futtermittel wildschweinsicher lagern
- Fallwildsuche, Anzeigepflicht von Fallwild, Aufwandsentschädigung
- generelles Jagdverbot
- strikte Hygienemaßnahmen bei/nach der Fallwildsuche
- Nutzungsverbot für landwirtschaftliche Flächen, zum Beispiel keine Silomaisernte, keine Bestellung und keine Gülleausbringung
In Österreich sehr hohe Gefahrenstufe
Die Afrikanische Schweinepest ist 2017 erstmals bei Wildschweinen in Tschechien nahe der Grenze zum Weinviertel aufgetreten. Der Ausbruch konnte regional begrenzt und beendet werden.
Tschechien ist inzwischen wieder frei von der Afrikanischen Schweinepest. Die Situation für Österreich hat sich dadurch aber nicht entspannt. Seit April 2018 breitet sich das Virus im Wildschweinebestand in Ungarn aus und ist inzwischen nur noch etwa 100 Kilometer von der österreichischen Grenze entfernt. Das Sozialministerium stuft die Gefahr einer Einschleppung nach Österreich daher als sehr hoch ein.
Tschechien ist inzwischen wieder frei von der Afrikanischen Schweinepest. Die Situation für Österreich hat sich dadurch aber nicht entspannt. Seit April 2018 breitet sich das Virus im Wildschweinebestand in Ungarn aus und ist inzwischen nur noch etwa 100 Kilometer von der österreichischen Grenze entfernt. Das Sozialministerium stuft die Gefahr einer Einschleppung nach Österreich daher als sehr hoch ein.