05.02.2021 |
von Wolfgang Kastenhuber BSc
Forschungsergebnisse für die Praxis
Mykotoxine sind Stoffwechselprodukte, die von verschiedenen Fusarienpilzen produziert werden. Das "Leittoxin“ ist das Deoxynivalenol, meistens abgekürzt DON-genannt. Andere Toxine sind zum Beispiel das Zeralenon, das Fumonisin oder das Aflatoxin.
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Projekt seit 2004
2004 wurde begonnen, das Sortenspektrum auf Mykotoxine zu untersuchen. Mit dem Projekt KOFUMA und seinen Nachfolgeprojekten wurden und werden die in Österreich zugelassenen Sorten auf den Wertprüfungsstandorten der AGES untersucht und hinsichtlich ihrer Mykotoxinanfälligkeit eingestuft. Die Ergebnisse bilden seither eine wichtige Grundlage für die Sortenzulassung und auch für die Sortenwahl für die Landwirte.
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Situation 2020
2020 war nach 2014 das Jahr mit den höchsten DON-Gehalten, das kann auf die Witterung zurückgeführt werden. Im August gab es in ganz Österreich höhere Temperaturen und Niederschlagsmengen im Vergleich zum langjährigen Mittel. Das sind optimale Bedingungen für das Fusariumwachstum. Der September war, vor allem im Osten Österreichs, auch wärmer und niederschlagsreicher als der Durchschnitt. Im Oktober fielen noch einmal viele Niederschläge, was die Ernte oft erschwerte und verzögerte. Je später der Mais gedroschen wird, desto länger können die Pilze wachsen und Mykotoxine bilden.
Bei den anderen Toxinen stellte sich die Lage im Jahr 2020 entspannter dar und es wurden nur durchschnittliche Belastungen festgestellt.
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OÖ gering belastet
Wie in der Grafik mit den Versuchsstandorten zu sehen ist, hatte, wie schon im Vorjahr, der Mais in Oberösterreich relativ geringe DON-Gehalte. Der Grund dafür sind die relativ frühen Erntetermine. Die Versuche der LK OÖ, die in dieser Grafik enthalten sind, wurden alle bis spätestens Mitte Oktober geerntet, daher waren auch die DON-Gehalte relativ niedrig. Der AGES-Versuch in Bad Wimsbach wurde erst im November geerntet, was ein Hauptgrund für die hohe Mykotoxinbelastung ist.
Sorten zeigen Unterschiede
Spannend für die Sortenentscheidung im Frühjahr sind immer die Unterschiede in den Mykotoxingehalten der Sorten. Dazu gibt es den KOFUMA-Bericht im Download. Dort findet man einjährige Sortenkreuze und mehrjährige Zusammenfassungen der Sorten. Dabei lassen sich deutliche Sortenunterschiede feststellen, diese werden auch für die Mykotoxineinstufung in der beschreibenden Sortenliste genutzt.
Für die Sortenwahl 2021 empfiehlt es sich, den Bericht gut zu lesen, um die gesündesten Sorten zu wählen.