26.06.2018 |
von Paula Pöchlauer-Kozel
Helmut Halbartschlager schafft mit Anbau zwei Funktionsbereiche: „Kombiniere Warmstall mit Stroh“
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Helmut Halbartschlager verkaufte jedes Jahr einen Teil seiner Ferkel, weil im Maststall nicht Platz für alle war. Ab 2016 sollte sich einiges ändern – bei der Haltung und der Vermarktung.
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Einstieg in Tierwohlschiene
Halbartschlager baute an den Warmstall einen geschlossenen Strohbereich an und stieg über die Tierwohlschiene bei den „Heimathöfen“ ein. „Für mich sind der Tierwohlzuschlag von 0,6 Cent je Kilogramm zum AMA-Gütesiegelzuschlag und die jährliche Tierwohlprämie von 8.000 bis 9.000 Euro interessant. Berechnet wird sie je Mastplatz“, so der Landwirt. „An Investitionsförderung habe ich rund 22 Prozent der Nettoinvestitionssumme erhalten.“ Er hofft, dass es die jährliche Tierwohlprämie auch in der nächsten GAP-Periode wieder gibt, weil die Zusatzkosten für die Tierwohlhaltung bei rund 10.000 Euro pro Jahr liegen.
Die Tierwohlanforderungen von 40 Prozent befestigter Fläche und 1,1 Quadratmetern pro Schwein hat er mit dem Zubau elegant gelöst. „Da der Warmstall mit den Spalten die Fläche vorgegeben hat, entspricht nun der befestigte Boden im Zubau den vorgeschriebenen 40 Prozent“, erklärt Halbartschlager. „Jedes Schwein hat 1,35 Quadratmeter zur Verfügung. Genau genommen, habe ich nur einen Auslauf mit Stroh dazugebaut.“ Rund 250.000 Euro hat der Zubau gekostet, inklusive Miststatt für den Strohmist.
„Dafür habe ich mir eine zusätz liche Güllegrube erspart, weil das Stroh den Harn großteils aufnimmt“, begründet der Landwirt.
Die Tierwohlanforderungen von 40 Prozent befestigter Fläche und 1,1 Quadratmetern pro Schwein hat er mit dem Zubau elegant gelöst. „Da der Warmstall mit den Spalten die Fläche vorgegeben hat, entspricht nun der befestigte Boden im Zubau den vorgeschriebenen 40 Prozent“, erklärt Halbartschlager. „Jedes Schwein hat 1,35 Quadratmeter zur Verfügung. Genau genommen, habe ich nur einen Auslauf mit Stroh dazugebaut.“ Rund 250.000 Euro hat der Zubau gekostet, inklusive Miststatt für den Strohmist.
„Dafür habe ich mir eine zusätz liche Güllegrube erspart, weil das Stroh den Harn großteils aufnimmt“, begründet der Landwirt.
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Tiefstreu besser als Einstreuen
Anfangs waren das Strohmanagement und die Handhabung von Großgruppen zwei Herausforderungen. „Zuerst wollte ich die Schweine im Zubau nicht auf Tiefstreu halten, sondern wöchentlich einstreuen“, erinnert sich Halbartschlager. „Nachdem ich dieses System bei einem Kollegen besichtigt habe, bin ich auf Tiefstreu umgestiegen.“ Er hat beobachtet, dass er beim wöchentlichen Einstreuen mehr Stroh benötigt hätte als beim Tiefstreusystem. Außerdem wäre der Arbeitsaufwand höher gewesen und die Schweine schmutziger.
Mit Fliegen gibt es keine Probleme, weil die Schweine im Stroh die Fliegen fressen und im Güllekanal unter den Spalten funktioniert die Bekämpfung mit Güllefliegen.
Futter und Wasser gibt es nur im Warmstall auf Spalten, weil die Tiere beim Fressen am meisten Koten und Harnen. „Die Tür zum Strohbereich, geregelt über eine Zeitschaltuhr, bleibt nach dem Fressen bis zu einer Stunde geschlossen“, so der Landwirt. „Dadurch spare ich ebenfalls Stroh, weil es nicht so schnell verschmutzt.“
Mit Fliegen gibt es keine Probleme, weil die Schweine im Stroh die Fliegen fressen und im Güllekanal unter den Spalten funktioniert die Bekämpfung mit Güllefliegen.
Futter und Wasser gibt es nur im Warmstall auf Spalten, weil die Tiere beim Fressen am meisten Koten und Harnen. „Die Tür zum Strohbereich, geregelt über eine Zeitschaltuhr, bleibt nach dem Fressen bis zu einer Stunde geschlossen“, so der Landwirt. „Dadurch spare ich ebenfalls Stroh, weil es nicht so schnell verschmutzt.“
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Mit großen Gruppen umgehen
Vor dem Umstieg auf das neue Stallsystem hielt Halbartschlager eine Gruppe von 15 bis 16 Schweinen auf Spalten. „Im neuen System betreue ich vier Kammern zu je 120 bis 130 Tieren“, so der Landwirt. „Sie sind auf Stroh lebendiger und damit anstrengender zu treiben.“ Auch für diese Herausforderung hat er eine einfache Lösung für Reinigung und Verkauf gefunden. „Ich lasse die Tiere einen Tag vor dem Reinigen oder Verkaufen nicht mehr in den Strohbereich“, erklärt der Landwirt. So kann er alle Tore öffnen, die die Kammern trennen, und mit dem Traktor zügig entmisten. Beim Verkauf aktiviert er wieder den bestehenden Treibgang zum Sortieren und Verladen.
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Weiterhin Zwangslüftung
Eine Zwangslüftung sorgt weiterhin für Frischluft. Der Strohbereich ist völlig abgeschlossen. Über Lüftungschlitze wird die Frischluft angesaugt und gelangt über den Strohbereich in den Spaltenstall. Von dort wird sie wieder abgesaugt. „Die Zwangslüftung verringert die Geruchsbelastung in der Umgebung“, erklärt Halbartschlager. „Einsprüche von Nachbarn bezüglich der Geruchsbelastung konnten wir so entkräften.“
Halbartschlager hat beobachtet, dass die Schweine im Sommer nur morgens und abends im Stroh liegen. „Tagsüber schätzen sie die kühlen Spalten. Dafür sind sie im Winter bei jeder Kälte draußen“, so der Landwirt. „Die Leistungen der Tiere sind trotz mehr Bewegung bei gleichem Futter gleich geblieben – ich führe das auf die gute Wirkung von Stroh auf das Verdauungssystem zurück.“
Halbartschlager hat beobachtet, dass die Schweine im Sommer nur morgens und abends im Stroh liegen. „Tagsüber schätzen sie die kühlen Spalten. Dafür sind sie im Winter bei jeder Kälte draußen“, so der Landwirt. „Die Leistungen der Tiere sind trotz mehr Bewegung bei gleichem Futter gleich geblieben – ich führe das auf die gute Wirkung von Stroh auf das Verdauungssystem zurück.“
Betriebsspiegel
Betriebsführer
Helmut Halbartschlager (47), LW-Facharbeiter und Meister Denkmal- und Fassadenreiniger
Familienmitglieder am Betrieb
Gattin Andrea (42), Altenfachbetreuerin; Kinder: Christoph (24), Martin (20); Eltern: Franz (78), Herta (70)
Flächenbewirtschaftung
80 ha Acker: Mais, Gerste, Weizen, Soja
Tierhaltung
750 Schweinemastplätze (500 Tierwohl, 250 konventionell), 100 Zuchtsauenplätze, AMA-Gütesiegel Betrieb, TGD-Mitglied, Vermarktung als „Heimathöfe-Schweine“ über EZG Gut Streitdorf
Helmut Halbartschlager (47), LW-Facharbeiter und Meister Denkmal- und Fassadenreiniger
Familienmitglieder am Betrieb
Gattin Andrea (42), Altenfachbetreuerin; Kinder: Christoph (24), Martin (20); Eltern: Franz (78), Herta (70)
Flächenbewirtschaftung
80 ha Acker: Mais, Gerste, Weizen, Soja
Tierhaltung
750 Schweinemastplätze (500 Tierwohl, 250 konventionell), 100 Zuchtsauenplätze, AMA-Gütesiegel Betrieb, TGD-Mitglied, Vermarktung als „Heimathöfe-Schweine“ über EZG Gut Streitdorf