Kalbinnenaufzucht: Möglichkeiten, Alternativen, Grundlagen zur Preisbildung
Möglichkeiten
Kauf und Verkauf von Zuchtkälbern bzw. Zuchtkalbinnen über Versteigerung
+: keine Verträge notwendig, keine externen Abhängigkeiten, wenig Konfliktpotenzial
-: Risiko für Tiergesundheit, zeitlicher Aufwand Versteigerungen (inkl. Vorbereitung)
Kauf und Verkauf an Partnermilchviehbetrieb
+: bei einem Partnerbetrieb geringes Risiko für Tiergesundheit, geringer Zeitaufwand, kalkulierbares Risiko
-: bei Start mit Kälbern erstes Entgeld erst nach knapp 2 Jahren. Vertrag
notwendig, Konfliktpotenzial
Aufzucht für Partnerbetrieb(e) gegen tägliches Entgelt
+: regelmäßige Einnahmen, bei einem Partnerbetrieb geringes Risiko für
Tiergesundheit
-: detaillierter Vertrag notwendig, Konfliktpotenzial, Abstimmungsbedarf
+: keine Verträge notwendig, keine externen Abhängigkeiten, wenig Konfliktpotenzial
-: Risiko für Tiergesundheit, zeitlicher Aufwand Versteigerungen (inkl. Vorbereitung)
Kauf und Verkauf an Partnermilchviehbetrieb
+: bei einem Partnerbetrieb geringes Risiko für Tiergesundheit, geringer Zeitaufwand, kalkulierbares Risiko
-: bei Start mit Kälbern erstes Entgeld erst nach knapp 2 Jahren. Vertrag
notwendig, Konfliktpotenzial
Aufzucht für Partnerbetrieb(e) gegen tägliches Entgelt
+: regelmäßige Einnahmen, bei einem Partnerbetrieb geringes Risiko für
Tiergesundheit
-: detaillierter Vertrag notwendig, Konfliktpotenzial, Abstimmungsbedarf
Alternativen
Potenzielle Einsteiger suchen häufig nach einer Alternative zur Milchviehhaltung. In Grafik 1 sind die unterschiedlichen konventionellen Deckungsbeiträge verschiedener naheliegender Alternativen ersichtlich. Die Deckungsbeiträge pro Kuh beziehen sich auf ein Jahr, die Mastvarianten und die Kalbinnenaufzucht auf ein Stück. Öffentliche Gelder wurden nicht berücksichtigt. Es wurden durchschnittliche Leistungen bei 5-jährigen Durchschnittspreisen angenommen.
Die wirtschaftlichste Futter- und Stallplatzverwertung weist die Milchproduktion gefolgt von der Stiermast auf. Kommen diese Varianten aus verschiedenen Gründen (z.B. geringe Arbeitskapazitäten, Silomaisanbau nicht möglich) nicht in Frage, ist die Kalbinnenaufzucht eine Alternative. Durch den Wegfall der gekoppelten Prämie fällt die Mutterkuhhaltung (Einstellerproduktion) hinter die Qualitätsmast von Ochsen und Kalbinnen (ab 95 kg Kalb) zurück, die je nach Kälberverfügbarkeit und Preis in etwa so wirtschaftlich wie die Kalbinnenaufzucht ist. Phasenweise ist die Kalbinnenmast in Qualitätsprogrammen der Kalbinnenaufzucht durchaus überlegen.
Die wirtschaftlichste Futter- und Stallplatzverwertung weist die Milchproduktion gefolgt von der Stiermast auf. Kommen diese Varianten aus verschiedenen Gründen (z.B. geringe Arbeitskapazitäten, Silomaisanbau nicht möglich) nicht in Frage, ist die Kalbinnenaufzucht eine Alternative. Durch den Wegfall der gekoppelten Prämie fällt die Mutterkuhhaltung (Einstellerproduktion) hinter die Qualitätsmast von Ochsen und Kalbinnen (ab 95 kg Kalb) zurück, die je nach Kälberverfügbarkeit und Preis in etwa so wirtschaftlich wie die Kalbinnenaufzucht ist. Phasenweise ist die Kalbinnenmast in Qualitätsprogrammen der Kalbinnenaufzucht durchaus überlegen.
Grundlagen zur Preisbildung
Wird eine neue Zusammenarbeit zur Kalbinnenaufzucht gestartet, besteht vielfach die Frage, welche Grundlage für eine gerechte Preisbildung herangezogen werden kann. Bei Kauf und Verkauf werden die örtlich und zeitlich nächstliegenden Versteigerungspreise einer guten Basis sein. Mehr bzw. Minderaufwand im Vergleich zu einem Handel über die Versteigerungen sind zu berücksichtigen. Die Preise werden auf der Homepage der Landwirtschaftskammern veröffentlicht. Hat sich das System eingespielt, reicht eine jährliche Anpassung der Preise.
Grafik 2 zeigt die durchschnittlichen Preise der Zuchtkalbinnen (Klasse IIb) und Zuchtkälber (Klasse II) der letzten 10 Jahre in Niederösterreich.
Grafik 2 zeigt die durchschnittlichen Preise der Zuchtkalbinnen (Klasse IIb) und Zuchtkälber (Klasse II) der letzten 10 Jahre in Niederösterreich.
Auch für die Festlegung des Tagsatzes lässt sich aus den Versteigerungspreisen eine Basis ableiten. Die durchschnittliche Differenz zwischen Kauf und Verkauf liegt in den vergangenen 10 Jahren bei 1.271 Euro bei einer Schwankungsbreite zwischen 1.208 Euro und 1.466 Euro. Daraus ergibt sich bei angenommenen 732 Haltungstagen ein Tagsatz zwischen 1,51 Euro und 2,00 Euro.
Die genaue Tagsatzfixierung muss auf die im Aufzuchtvertrag festgelegten Bedingungen abgestimmt sein. Einflussfaktoren sind beispielsweise angestrebtes Erstkalbealter, Alter/Gewicht bei Übernahme/Übergabe, wer übernimmt Transport, Besamung, Risiko, …).
Musterverträge dazu finden Sie auf der Homepage der Landwirtschaftskammern.