Löwenzahn – der ausdauernde Lückenfüller
In Tallagen sieht man ihn schon im April, in höheren Lagen erscheint die gelbe Blüte erst im Mai. Diese Blütenpflanze ist einer der wichtigsten Pollen- und Nektarlieferanten im Alpenraum. Von Bienen wird er gerne beflogen und liefert für sie eine wichtige Nahrungsquelle. Neben dem Nutzen für Bienen und andere Nektarsammler ist er auch im Wirtschaftsgrünland ein wichtiger Partner. Löwenzahn ist mineralstoffreich und schmackhaft im Futter.
Der Anteil des Löwenzahns sollte jedoch 15 Flächen-Prozent nicht übersteigen. Bei höheren Anteilen wird er als Unkraut gesehen. Ursachen dafür sind die schlechte Konservierbarkeit des Löwenzahns und sein mäßiger Massenertrag.

Ursachen für die Ausbreitung
Da der Löwenzahn sehr früh in den Blütenstand und darauffolgend in den Fruchtstand gelangt, ist die Samenvermehrung die Hauptursache für seine Ausbreitung. Voraussetzung dafür sind Lücken in der Grasnarbe, die vom Löwenzahn eingenommen werden können. Der Löwenzahn gibt Auskunft über die Lückigkeit im Grünlandbestand – viel Löwenzahn deutet auf eine offene Grasnarbe hin. Hier liegt auch der Schlüssel zu seiner Bekämpfung: Die Lücken sollten mit wertvollen Futtergräsern geschlossen werden. Durch die aufliegende Blattrosette kann er andere Futterpflanzen verdrängen und somit auch mehr Fläche im Grünlandbestand einnehmen. So wächst der Löwenzahn auch durch das hohe Austriebsvermögen des Wurzelstockes nach dem Schnitt wieder schnell nach, beschattet rasch andere Futtergräser und ist daher eine Konkurrenz zu wertvollen Futtergräsern. Löwenzahn ist ein Nährstoffzeiger, so kommt er auf gut versorgten Böden häufiger vor. Zudem transportiert er durch die lange Pfahlwurzel Stickstoff aus den unteren Bodenschichten in die grünen Pflanzenteile und versorgt sich daher ausreichend mit Nährstoffen. Ebenso reagiert er durch die starke Wurzel weniger empfindlich gegenüber Trockenperioden als andere wertvolle Futtergräser. Dies kann in niederschlagsarmen Regionen ein Grund für die schnelle Ausbreitung im Bestand sein.
Sanierungsmaßnahmen
Das Schließen der Lücken ist hier als erste Maßnahme zu sehen, da die Flugapparate mit den Samen keinen Platz im Grünlandbestand für die Keimung finden. Daher sollte eine Nach- bzw. Übersaat mit qualitativ-hochwertigem Saatgut erfolgen, um den Grünlandbestand wieder aufzuwerten. Mit einer Gabe von 200 bis 300 kg Kalkstickstoff/ha während des Knospenstadiums kann dieses Unkraut auch zurück gedrängt werden. Ebenso eignen sich auch chemische Maßnahmen, um den Löwenzahn zurückzudrängen.