20.09.2018 |
von Ing. Stefan Polly
LK NÖ testet: Apps für den Pflanzenbau
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Auch in der Landwirtschaft ist WhatsApp sehr beliebt. In einigen Regionen rundum Waidhofen an der Thaya erstellten Landwirte eigene pflanzenbauliche WhatsApp-Gruppen für Themen wie "Raps", „"tärkeerdäpfel Anbau konventionell" und "Mais". In diesen Gruppen tauschen Landwirte Erfahrungen, Beobachtungen und pflanzenbauliche Hinweise untereinander aus. Referenten der LK Niederösterreich betreuen die Gruppe fachlich.
Plantix und Xarvio Scouting
Heuer im Frühjahr hat die LK NÖ einige pflanzenbauliche Apps in der Praxis getestet. Geprüft wurden smarte Apps wie "Plantix" und "Xarvio Scouting", die Krankheiten und Unkräuter selbst erkennen können. Weiters wurde die Stickstoffstatus-Funktion der Xarvio Scouting in der Praxis getestet. Um die Stickstoffergebnisse der App zu bewerten, wurde im Weizenbestand auch der Hydro N-Tester eingesetzt. Zusätzlich zum Praxistest wurden digitale Nachschlagewerke für Unkräuter und Schädlinge von den Firmen DLG und Bayer getestet.
Was fiel beim Test auf?
Die Apps waren alle kostenlos im Google Play Store zum Herunterladen verfügbar, übersichtlich und strukturiert. Sie lieferten gutes Infomaterial über Krankheiten und Unkräuter. Weiters ist im Test aufgefallen, dass ein paar Apps sehr viele Zugriffsrechte, zum Beispiel auf GPS, Kontaktdaten, Geräte-ID und Anrufinformationen verlangen, die für eine reine Krankheits- und Unkrauterkennung nicht nötig wären.
Wo liegt der Haken?
Das Fazit ist, dass weiterhin pflanzenbauliches Fachwissen benötigt wird, da die Apps nicht immer das richtige Ergebnis liefern, zum Beispiel Unkraut falsch erkennen. Auch eine gute Internetverbindung ist nötig, da die aufgenommenen Bilder an einen externen Server übermittelt und dort über komplexe Verarbeitungsprogramme ausgewertet werden. Das Ergebnis wird wieder an das Smartphone zurückgeschickt.
Bei den Stickstoffbedarfsanalysen haben die App und der Hydro N-Tester unterschiedliche Werte erzielt. Qualitätsziele, Ertragspotenzial und Sorten werden in der App nicht abgefragt. Die Applikationen werden laufend aktualisiert. Erste Eindrücke der Apps wurden mit dem Test bereits gesammelt. Diese und weitere Apps werden nochmals in der Praxis geprüft.
Bei den Stickstoffbedarfsanalysen haben die App und der Hydro N-Tester unterschiedliche Werte erzielt. Qualitätsziele, Ertragspotenzial und Sorten werden in der App nicht abgefragt. Die Applikationen werden laufend aktualisiert. Erste Eindrücke der Apps wurden mit dem Test bereits gesammelt. Diese und weitere Apps werden nochmals in der Praxis geprüft.
App-Nutzung steigt
Bei einer Telefonumfrage wurde bei Landwirten in ganz Österreich das Nutzungsverhalten von allgemeinen und landwirtschaftlichen Apps abgefragt. Die Auswertungsjahre 2013, 2014 und 2016 zeigen, dass die Nutzung von Apps von Jahr zu Jahr steigt und bei den jungen Landwirten bis 34 doppelt so hoch ist wie bei älteren Landwirten ab 55.
Vom Mobil- zum Smartphone
Früher benutzte man das Handy als "reines" Mobiltelefon. Durch die rasche Weiterentwicklung der Elektronik wurde es immer leistungsstärker und das Zeitalter der Smartphones begann. Sensoren wie zum Beispiel Kamera, GPS und Bluetooth machten es zum universellen Werkzeug. Der Ausbau des mobilen Internets und die Marktdurchsetzung des Betriebssystems Android bewirkten, dass sich Applikationen, kurz Apps genannt, am Smartphone etablierten. Eine Applikation ist eine Anwendungssoftware, die Nutzern gewünschte Funktionen bereitstellt, wie zum Beispiel die Taschenlampen-App.