Mastitisanalyse: Bakteriologische Milchuntersuchung

Manchmal kommt es vor, dass man lange auf einen Befund warten muss, oder der Befund nicht zufriedenstellend ist – da steht dann "kein Erreger nachweisbar“ oder "Mischkultur“. Der Grund dafür: Die Verantwortlichen im Labor können nur das Beste aus der Probe machen, die sie auf den Tisch bekommen. Damit sie schnell ein verwertbares Ergebnis liefern können, muss beim Weg bis zur Analyse alles passen.
Man erhält möglichst rasch verwertbare Befunde, wenn man vier Tipps beachtet.
Man erhält möglichst rasch verwertbare Befunde, wenn man vier Tipps beachtet.
1. Milchprobe richtig ziehen
Die potenziell mit Erregern belastete Milch im entzündeten Euter muss ohne Schmutz – und damit ohne Erreger von außen – in die dafür vorgesehenen Proberöhrchen gelangen. Dazu geht man am besten so vor:
- Euter putzen
Für eine saubere Milchprobe muss das Euter sauber sein. Vorsicht ist geboten bei stark verschmutzten Eutern, die man mittels Euterbrause reinigt. Diese müssen unbedingt nachgetrocknet werden, damit sich das verschmutzte Waschwasser nicht an der Zitzenspitze sammelt. - Vormelken
Beim Vormelken in einen Vormelkbecher wird die oft stark mit verschiedenen Erregern belastete Milch aus der Zitzenzisterne abgemolken. Bei einer bakteriologischen Milchuntersuchung will man nur gezielt jenen Keim finden, der im Euter Probleme bereitet. - Schalmtest
Die Schalmtestergebnisse sind im Probenbegleitschreiben einzutragen und geben einen ersten Hinweis auf die Zellzahl im betreffenden Viertel. - Reinigen und desinfizieren der Zitzenspitze
Auch wenn der Strich auf den ersten Blick sehr sauber wirkt, können noch Keime anhaften, die das Untersuchungsergebnis verfälschen könnten. Deswegen muss man die Zitzenspitze vor der Entnahme der Milchprobe mit den beiliegenden Alkoholtüchlein desinfizieren. Dazu wird zunächst die am weitesten entfernte Zitze, jene hinten links oder hinten rechts, an der Spitze und rund um die Strichkanalöffnung mit dem Desinfektionstuch abgetupft und abgerieben. Da die hinteren Zitzen zuerst dran kommen, verhindert man, mit der eigenen Hand oder dem Ärmel eine bereits reine Zitze wieder zu verunreinigen. Kommt es zu Verunreinigungen beim Probeziehen, können Schmutzkeime von außen den eigentlichen „Übeltäter“ bei der Untersuchung im Labor überdecken. Diese Befunde müssen dann als "Mischkultur“ bewertet werden. Uneindeutige Ergebnisse können unter Umständen auch die Zeit bis zu einem Befund verlängern. - Ziehen der Probe
Am besten trägt man Handschuhe oder desinfiziert die Hände. Die Probe nimmt man zuerst von jener Zitze, die zuletzt desinfiziert wurde. So verschmutzt man die anderen nicht. Die farblich markierten Proberöhrchen sind bis zu ihrer Verwendung verschlossen zu halten, um eine Verunreinigung zu vermeiden. Den Deckel legt man deswegen nicht irgendwo im Stall oder Melkstand ab, sondern hält ihn eingeklemmt zwischen Ringfinger und kleinem Finger. Das Röhrchen wird schräg unter die Zitze gehalten. Einige kräftige Strahlen sollten ausreichen, um es bis zur Markierung – etwa zwei Finger breit unter der Öffnung – zu füllen.
Danach verschließt man die Röhrchen und lagert sie bis zur Übermittlung ans Labor möglichst kühl. Wenn mehrere Proben auf einmal gezogen werden oder keine Zeit ist, die Probe während der Melkzeit kühl zu stellen, kann man eine Kühltasche im Melkstand bereitstellen, in der man die Proben zwischenlagert. - Melken
Nun kann das Tier gemolken werden. Sollte der Schalmtest sehr stark reagieren, kann es nicht schaden, die Milch separiert zu ermelken.
2. Richtigen Zeitpunkt für die Probe wählen
Um die Chance auf einen raschen und befriedigenden Befund zu erhöhen, ist der richtige Zeitpunkt der Probenahme wichtig. Generell sollte man Milchproben vor dem Melken nehmen und nicht die "Restmilch“ nach Abnehmen des Melkzeuges verwenden.
Das Bearbeiten und Bebrüten einer Probe kann einige Tage dauern und Labore haben keinen Wochenenddienst. Deshalb wäre es günstig, die Milchproben so zu nehmen, dass sie zu Wochenbeginn im Labor eintreffen. So ist es möglich, dass man noch in derselben Woche ein Ergebnis erhält.
Kühe, die trockengestellt werden sollen, kann man gezielt beproben, am besten zirka zwei bis drei Wochen vor dem Trockenstellen. Bei akuten Veränderungen der Milch und des Euters lässt sich die Entnahme nicht planen. Hier muss man die Probe bei Bedarf ziehen und am Probenbegleitschreiben ankreuzen, dass es sich um eine akute Erkrankung handelt. Die Verantwortlichen im Labor wissen dann, dass eine solche Probe eine höhere Dringlichkeit hat, als zum Beispiel eine Kontrolle bei Zukauf.
Das Bearbeiten und Bebrüten einer Probe kann einige Tage dauern und Labore haben keinen Wochenenddienst. Deshalb wäre es günstig, die Milchproben so zu nehmen, dass sie zu Wochenbeginn im Labor eintreffen. So ist es möglich, dass man noch in derselben Woche ein Ergebnis erhält.
Kühe, die trockengestellt werden sollen, kann man gezielt beproben, am besten zirka zwei bis drei Wochen vor dem Trockenstellen. Bei akuten Veränderungen der Milch und des Euters lässt sich die Entnahme nicht planen. Hier muss man die Probe bei Bedarf ziehen und am Probenbegleitschreiben ankreuzen, dass es sich um eine akute Erkrankung handelt. Die Verantwortlichen im Labor wissen dann, dass eine solche Probe eine höhere Dringlichkeit hat, als zum Beispiel eine Kontrolle bei Zukauf.
Warum Viertelgemelksprobe ziehen?
Für viele Milchproduzenten ist es schon zur Regel geworden, eine Milchprobe zu ziehen. Sie tun es, wenn sich die Milch verfärbt oder Flocken vorhanden sind. Auch wenn sich in der Laktation oder zum Trockenstellen die Zellzahl signifikant erhöht, ziehen sie eine Probe. Die Ergebnisse einer solchen Untersuchung liefern Tierhaltern und dem Hoftierarzt wichtige Informationen für das weitere Vorgehen bei Zellzahlerhöhungen.
3. Ausfüllen des Probenbegleitschreibens
Für die Techniker im Labor ist das Probenbegleitschreiben die erste Information vor der Analyse. Wenn die Angaben auf eine Infektion hindeuten, aber im Labor kein Keim wächst, muss die Analyse wiederholt werden. Das kostet zwar Zeit, erhöht aber die Chance, ein verwertbares Ergebnis zu erhalten. Deshalb ist das gewissenhafte Ausfüllen des Begleitschreibens für einen reibungslosen Ablauf einer bakteriologischen Untersuchung notwendig.
4. Proben sicher lagern und versenden
Proberöhrchen finden auf verschiedenen Wegen in die niederösterreichischen Labore. Sehr oft werden sie den Milchsammelwagenfahrern übergeben, die diese Proben in der Molkerei abgeben. Von dort werden sie zusammen mit den Tankmilchproben an die jeweiligen Labore verschickt.
Man kann die Päckchen auch mit der Post aufgeben. Manche bringen sehr dringende Fälle auch gerne persönlich ins Labor zur Probenannahmestelle.
Eines gilt für alle Varianten: Die Proben müssen gekühlt sein. Die warme Milch kann sauer werden und die Bakterien könnten sich so früher oder später selbst abtöten, da manche in einem zu sauren Umfeld nicht leben können. Wenn man die Proben nicht gleich verschickt, sollte man sie bis zum Versenden im Kühlschrank lagern. Das kühle Lagern soll eventuell vorhandene Erreger konservieren. Aber Vorsicht – ist es den Erregern zu kalt, können sie durchaus auch absterben und der Befund ist negativ. Also bitte keine Proben ins Tiefkühlfach.
Man kann die Päckchen auch mit der Post aufgeben. Manche bringen sehr dringende Fälle auch gerne persönlich ins Labor zur Probenannahmestelle.
Eines gilt für alle Varianten: Die Proben müssen gekühlt sein. Die warme Milch kann sauer werden und die Bakterien könnten sich so früher oder später selbst abtöten, da manche in einem zu sauren Umfeld nicht leben können. Wenn man die Proben nicht gleich verschickt, sollte man sie bis zum Versenden im Kühlschrank lagern. Das kühle Lagern soll eventuell vorhandene Erreger konservieren. Aber Vorsicht – ist es den Erregern zu kalt, können sie durchaus auch absterben und der Befund ist negativ. Also bitte keine Proben ins Tiefkühlfach.
Kurz gefasst
Um ein verwertbares und rasches Ergebnis zu erhalten, muss man auf viele Kleinigkeiten achten. Verlässliche Befunde sind unumgänglich für eine gute Mastitistherapie. Was die vom Labor übermittelten Befunde dem Tierhalter noch mitteilen können, kann in einer der nächsten Ausgaben nachgelesen werden.