31.01.2012 |
von DI Marianne Priplata-Hackl
NÖ Marktkommentar: Milchanlierferung auf Rekordniveau (02/2012)
Gute Preise und zusätzliches Produktionspotenzial führte zu einer deutlichen Steigerung der Milcherzeugung in Österreich aber auch der gesamten EU. 2011 fand die große Milchmenge im In- und Ausland einen aufnahmefähigen Markt. Für 2012 wird mit etwas geringerer internationaler Nachfrage gerechnet.
Anlieferung in Österreich gewaltig
Seit Monaten läuft die österreichische Milchproduktion auf Rekordniveau. Noch nie wurde soviel Milch an die Molkereien geliefert, wie im vergangenen Jahr. Von Monat zu Monat erhöhen sich in Folge nun die Prognosen zur endgültigen Anlieferungs- und Überlieferungsmenge.
Von April bis Dezember wurde die verfügbare nationale Quote bereits um mehr 89.000 t überschritten, zeigt das aktuelle Milchbarometer der AMA auf. Die Anlieferung übertrifft das Ergebnis vom Vorjahr damit um 4,7%. In einzelnen Dekaden lag die Anlieferung sogar um fast 7% über den Vorjahreswerten. Für die nächsten Monate wird keine Trendumkehr erwartet, sodass die Überlieferung auch die Schallmauer von 100.000 t erreichen könnte.
Von April bis Dezember wurde die verfügbare nationale Quote bereits um mehr 89.000 t überschritten, zeigt das aktuelle Milchbarometer der AMA auf. Die Anlieferung übertrifft das Ergebnis vom Vorjahr damit um 4,7%. In einzelnen Dekaden lag die Anlieferung sogar um fast 7% über den Vorjahreswerten. Für die nächsten Monate wird keine Trendumkehr erwartet, sodass die Überlieferung auch die Schallmauer von 100.000 t erreichen könnte.
Rekordzuwachs der Anlieferung in der EU
Nicht nur in Österreich läuft die Milchproduktion auf Hochtouren. Auch europaweit ist die Milchanlieferung ungewöhnlich stark gestiegen. Insgesamt wird für das Kalenderjahr 2011 eine Anlieferung von 139,1 Mio. t erwartet, was ebenfalls ein historischer Höchstwert ist.
Im Schnitt haben alle EU-Mitgliedsländer ihre Milchproduktion um 2% gesteigert, seit Jahrzehnten die höchste Zuwachsrate. Im Ländervergleich wurde die Milchproduktion in Frankreich, gefolgt von Lettland, Irland und Österreich am stärksten ausgedehnt. Dagegen ist die Milchproduktion in Italien, Südosteuropa und Skandinavien zum Teil stark rückläufig. EU-weit wird die Quote immer stärker ausgenützt, sodass die Unterlieferung EU-weit nur mehr 5,5% beträgt. Die treibenden Kräfte für diesen seit 2010 deutlich verstärkten Anstieg der Milchproduktion sind eine durch höheren Milchpreise rentablere Milchproduktion und die im Vorfeld der Milchmarktliberalisierung erfolgten Kapazitätserweiterungen der vergangenen Jahre.
Im Schnitt haben alle EU-Mitgliedsländer ihre Milchproduktion um 2% gesteigert, seit Jahrzehnten die höchste Zuwachsrate. Im Ländervergleich wurde die Milchproduktion in Frankreich, gefolgt von Lettland, Irland und Österreich am stärksten ausgedehnt. Dagegen ist die Milchproduktion in Italien, Südosteuropa und Skandinavien zum Teil stark rückläufig. EU-weit wird die Quote immer stärker ausgenützt, sodass die Unterlieferung EU-weit nur mehr 5,5% beträgt. Die treibenden Kräfte für diesen seit 2010 deutlich verstärkten Anstieg der Milchproduktion sind eine durch höheren Milchpreise rentablere Milchproduktion und die im Vorfeld der Milchmarktliberalisierung erfolgten Kapazitätserweiterungen der vergangenen Jahre.
Erfreuliche Exportsituation 2011
Das größere EU-Milchangebot fand 2011 in einem gestiegenen Binnenverbrauch und erhöhten Ausfuhren Verwendung. Innerhalb der EU wird der Genuss von Milchprodukten besonders von Käse immer beliebter. Mit 15,7 Mio. t Milchäquivalent erreichten aber auch die Exporte einen neuen Höchstwert. International besonders gefragt war Magermilch- und Molkenpulver aus der EU, also die Eiweißkomponenten der Milch.
Das Interesse am Milchfett hat dagegen nachgelassen. Konstant blieb der EU-Export von Käse. Auch Österreich blickt auf ein sehr erfolgreiches Exportjahr zurück. Sowohl Exportwert also auch Exportmenge von Milch- und Milchprodukten inkl. Käse erreichten neue Spitzenwerte. Der wichtigste Außenhandelspartner blieb dabei Deutschland, wohin nach Wert 45% der Exporte von Milchprodukten und 55% der Käseexporte flossen. Die Entwicklung der Käseexporte nach Deutschland war mit einem Plus von 15% dabei besonders erfreulich.
Das Interesse am Milchfett hat dagegen nachgelassen. Konstant blieb der EU-Export von Käse. Auch Österreich blickt auf ein sehr erfolgreiches Exportjahr zurück. Sowohl Exportwert also auch Exportmenge von Milch- und Milchprodukten inkl. Käse erreichten neue Spitzenwerte. Der wichtigste Außenhandelspartner blieb dabei Deutschland, wohin nach Wert 45% der Exporte von Milchprodukten und 55% der Käseexporte flossen. Die Entwicklung der Käseexporte nach Deutschland war mit einem Plus von 15% dabei besonders erfreulich.
Exporte auch 2012 erforderlich
Für 2012 wird in der EU mit einem weiter steigenden Milchaufkommen gerechnet. Die Zuwächse dürften aber mit etwa 1% nur noch halb so hoch wie in diesem Jahr sein.
2011 wurde das verfügbare Angebot durch Magermilchbestände zusätzlich vergrößert. 2012 kaum noch Lagerbestände vorhanden. Dennoch werden für eine stabile Marktentwicklung am EU-Milchmarkt auch heuer hohe Drittlandexporte notwendig sein.
2011 wurde das verfügbare Angebot durch Magermilchbestände zusätzlich vergrößert. 2012 kaum noch Lagerbestände vorhanden. Dennoch werden für eine stabile Marktentwicklung am EU-Milchmarkt auch heuer hohe Drittlandexporte notwendig sein.
Internationale Nachfrage 2012 abgeschwächt
2011 ließen sich EU-Milchprodukte am Weltmarkt gut absetzen und die internationale Nachfrage unterstützte die positive Preisentwicklung. Außer in der EU haben diese guten Marktaussichten zum Teil gekoppelt mit idealen Witterungsverhältnissen auch in anderen großen Milchproduktionsregionen wie USA, Ozeanien und Südamerika die Produktion angeregt.
Dagegen hat seit Mitte des Jahres hat die Nachfrage aus den großen Importländern in Asien und Nordafrika nachgelassen, was sich auch in den internationalen Milchpreisen bereits niedergeschlagen hat. Für die erste Jahreshälfte könnte sich der Druck auf die internationalen Preise noch steigen, da die große US-amerikanische und europäische Milchproduktion von den Binnen- und Exportmärkten nicht vollständig aufgenommen werden kann.
Entlastend dürften dagegen die geringen Lagerbestände wirken und dass der Höhepunkt der Milchproduktion auf der Südhalbkugel bereits überschritten ist. Auch scheint es unwahrscheinlich, dass sich die Rekordproduktion in Neuseeland heuer in diesem Umfang wiederholt. Die gedämpften Preiserwartungen dürften mit Verzögerung auch die heimischen Erzeugerpreise erreichen, allerdings wohl erst in der zweiten Jahreshälfte.
Dagegen hat seit Mitte des Jahres hat die Nachfrage aus den großen Importländern in Asien und Nordafrika nachgelassen, was sich auch in den internationalen Milchpreisen bereits niedergeschlagen hat. Für die erste Jahreshälfte könnte sich der Druck auf die internationalen Preise noch steigen, da die große US-amerikanische und europäische Milchproduktion von den Binnen- und Exportmärkten nicht vollständig aufgenommen werden kann.
Entlastend dürften dagegen die geringen Lagerbestände wirken und dass der Höhepunkt der Milchproduktion auf der Südhalbkugel bereits überschritten ist. Auch scheint es unwahrscheinlich, dass sich die Rekordproduktion in Neuseeland heuer in diesem Umfang wiederholt. Die gedämpften Preiserwartungen dürften mit Verzögerung auch die heimischen Erzeugerpreise erreichen, allerdings wohl erst in der zweiten Jahreshälfte.