24.10.2018 |
von DI Helmut Feitzlmayr
OÖ Soja: Impf- und Sortenversuche 2018
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Im österreichischen Agrarhandel wird, im Gegensatz zu unseren Nachbarländern, ausschließlich mit Knöllchenbakterien vorgeimpftes Sojasaatgut angeboten. Die Impfung mit den licht- und wärmeempfindlichen Bakterien des Stammes Bradyrhizobium japonicum erfolgt aus logistischen Gründen meist schon im Februar und damit bis zu zwei Monate vor dem Anbau.
Die lebenden Bakterien laufen dabei Gefahr bis zur Saat abzusterben und damit kann die Soja dramatisch in Ertrag und Protein abfallen. Dies wurde zum Anlass genommen zu testen, ob ein frisches Inokulieren (Impfen) der Soja direkt zum Anbau Auswirkungen auf Ertrag und Protein hat und ob die im Handel angebotenen Präparate Unterschiede zeigen.
Die lebenden Bakterien laufen dabei Gefahr bis zur Saat abzusterben und damit kann die Soja dramatisch in Ertrag und Protein abfallen. Dies wurde zum Anlass genommen zu testen, ob ein frisches Inokulieren (Impfen) der Soja direkt zum Anbau Auswirkungen auf Ertrag und Protein hat und ob die im Handel angebotenen Präparate Unterschiede zeigen.
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Impfversuche auf zwei Standorten
Die Impfversuche wurden ausschließlich mit der Sorte Bettina der Saatbau durchgeführt. Dabei wurde für jede Variante eine vorgeimpfte Bettina verwendet und direkt zum Anbau mit verschiedenen im Handel erhältlichen Knöllchenbakterien frisch nachgeimpft.
Zwischen den einzelnen Impfvarianten wurde die Sämaschine gereinigt und mit 70%igen Alkohol desinfiziert. Damit versuchte man eine Verschleppung der verschiedenen Impfmittel hintanzuhalten. Die erzielten Ertrags- und Proteinergebnisse sollen schließlich zeigen was ein "Nachimpfen" der Soja je nach Präparat bringt.
Zwischen den einzelnen Impfvarianten wurde die Sämaschine gereinigt und mit 70%igen Alkohol desinfiziert. Damit versuchte man eine Verschleppung der verschiedenen Impfmittel hintanzuhalten. Die erzielten Ertrags- und Proteinergebnisse sollen schließlich zeigen was ein "Nachimpfen" der Soja je nach Präparat bringt.
Sankt Peter am Hart
Auf dem Standort in St Peter am Hart, Bezirk Braunau, wurde nie zuvor Soja gebaut, womit sich noch keine Knöllchenbakterien im Boden befinden. Bei jeder Parzelle wurden Mitte bis Ende Juni mehrere Sojapflanzen ausgegraben und die Knöllchen auf den Wurzeln gezählt. Dabei wurden stecknadelkopfgroße Knöllchen als klein, erbsengroße Knöllchen als groß und dazwischenliegende als mittel klassifiziert (siehe Tabelle).
Neue Impfkulturen produzieren oft nicht mehr 50 bis 100 kleine Knöllchen je Pflanze, sondern binden bereits mit 5 bis 15 großen Knöllchen ausreichend Stickstoff für hohe Erträge und hohes Protein.
Das Versuchsergebnis in St. Peter am Hart zeigt, dass einzelne Impfmittel (Turbosoy, HiStick, Bac Soja) den Ertrag um bis zu 455 kg/ha und das Protein um bis zu 4,7%-Punkte steigerten. Jene Impfvarianten wo im Juni keine Knöllchen zu finden waren sind in Ertrag und Protein deutlich abgefallen. Bei dem Produkt Trifender handelt es sich um einen Bodenhilfsstoff auf Basis von Trichoderma asperellum und kein klassisches Impfmittel mit Knöllchenbakterien.
Neue Impfkulturen produzieren oft nicht mehr 50 bis 100 kleine Knöllchen je Pflanze, sondern binden bereits mit 5 bis 15 großen Knöllchen ausreichend Stickstoff für hohe Erträge und hohes Protein.
Das Versuchsergebnis in St. Peter am Hart zeigt, dass einzelne Impfmittel (Turbosoy, HiStick, Bac Soja) den Ertrag um bis zu 455 kg/ha und das Protein um bis zu 4,7%-Punkte steigerten. Jene Impfvarianten wo im Juni keine Knöllchen zu finden waren sind in Ertrag und Protein deutlich abgefallen. Bei dem Produkt Trifender handelt es sich um einen Bodenhilfsstoff auf Basis von Trichoderma asperellum und kein klassisches Impfmittel mit Knöllchenbakterien.
Pasching
Auf dem Versuchsfeld in Pasching, Bezirk Linz Land, wird seit über 20 Jahren regelmäßig Soja gebaut, womit die Knöllchenbakterien im Boden bereits vorhanden sind und ein zusätzliches Impfen besonders zu hinterfragen ist.
Auch hier wurden Mitte bis Ende Juni bei jeder Versuchsparzelle mehrere Sojapflanzen ausgegraben und die Knöllchen auf den Wurzeln gezählt. Bei allen Pflanzen des Impfversuchs wurden ausreichend Knöllchen gefunden.
Dennoch konnte der Ertrag durch frisches Impfen mit einzelnen Präparaten (Nitrogen plus, Turbosoy, Rhizo Fix RF10, Bac Soja) bis zu 475 kg gesteigert werden. Noch deutlicher fiel die Steigerung bei Protein aus, nämlich bis zu 7,2%-Punkte. Alle "Nachimpfungen" brachten wesentliche Proteinsteigerungen.
Obwohl das Produkt Trifender, wie bereits erwähnt, ein Bodenhilfsstoff und kein klassisches Impfmittel mit Knöllchenbakterien ist, gab es in Pasching zwar keine Ertragssteigerung aber sehr wohl eine Proteinsteigerung.
Auch hier wurden Mitte bis Ende Juni bei jeder Versuchsparzelle mehrere Sojapflanzen ausgegraben und die Knöllchen auf den Wurzeln gezählt. Bei allen Pflanzen des Impfversuchs wurden ausreichend Knöllchen gefunden.
Dennoch konnte der Ertrag durch frisches Impfen mit einzelnen Präparaten (Nitrogen plus, Turbosoy, Rhizo Fix RF10, Bac Soja) bis zu 475 kg gesteigert werden. Noch deutlicher fiel die Steigerung bei Protein aus, nämlich bis zu 7,2%-Punkte. Alle "Nachimpfungen" brachten wesentliche Proteinsteigerungen.
Obwohl das Produkt Trifender, wie bereits erwähnt, ein Bodenhilfsstoff und kein klassisches Impfmittel mit Knöllchenbakterien ist, gab es in Pasching zwar keine Ertragssteigerung aber sehr wohl eine Proteinsteigerung.
Frisches Impfen rechnet sich
Die Impfversuche in Sankt Peter und Pasching zeigen, dass sich frisches Impfen zum Sojaanbau rechnet, da ein Impfmittel Ø nur 15-20 Euro/ha kostet, aber bei 400 bis 500 kg Mehrertrag aktuell einen um 150-200 Euro höheren Erlös/ha bringen kann.
- Zudem brachten alle Nachimpfungen beachtliche Proteinsteigerungen.
Soja-Sortenversuche 2018
Neben den Impfversuchen sind als Download auch die Sortenversuche aus Sankt Peter am Hart, Pasching, Bad Wimsbach und Kirchdorf am Inn abrufbar.