Praxisbericht – Lebendmulchsystem: Wie wirken sich verschiedene winterharte und abfrostende Zwischenfruchtmischungen auf die Folgekultur Körnermais aus?
Standortbeschreibung
- Boden: kalkfreie Braunerde (Quelle: Digitale Bodenkarte)
- Relief: eben
- Seehöhe: 469 hm
Klimadaten (Anbau bis Ernte, Quelle: Hagelversicherung)
- Niederschlag: 653 mm
- Wärmesumme: 1.591 °C
- Vegetationstage: 172 Tage
Tabelle 1: Versuchsvarianten
Nr. | Variante | Bodenbearbeitung - Sätechnik bei Mais - Beikrautregulierung |
1 | 22 kg Weißklee | Streifenfrässaat (Strip-Till) mit Ökosem, Monosem; Mahd der Untersaat zwischen den Reihen |
2 | 22,5 kg Rotklee | Streifenfrässaat (Strip-Till) mit Ökosem, Monosem; Mahd der Untersaat zwischen den Reihen |
3 | 30 kg Inkarnatklee | Streifenfrässaat (Strip-Till) mit Ökosem, Monosem; Mahd der Untersaat zwischen den Reihen |
4 | 23 kg Winterwicke, 11 kg Inkarnatklee | Streifenfrässaat (Strip-Till) mit Ökosem, Monosem; Mahd der Untersaat zwischen den Reihen |
5 | 18 kg M2 | Streifenfrässaat (Strip-Till) mit Ökosem, Monosem; Mahd der Untersaat zwischen den Reihen |
6 | 25 kg Mais Pro, 5 kg Soja | Streifenfrässaat (Strip-Till) mit Ökosem, Monosem; Mahd der Untersaat zwischen den Reihen |
7 | 25 kg Mais Pro, 5 kg Soja | Pflug, kombinierte Einzelkornsaat, Blindstriegel |
- Zusammensetzung Mais Pro: Phacelia, Öllein, Sonnenblume, Perserklee, Ramtillkraut, Sorghum, Färberdistel, Felderbse, Sommerwicke, Serradella, Alexandrinerklee, Tiefenrettich, Abessinischer Kohl, Inkarnatklee, Winterwicke, Schwedenklee, Rotklee, Weißklee
- Zusammensetzung M2: 90 % Deutsches Weidelgras, 10 % Weißklee
Tabelle 2: Agenda
Datum | Maßnahmen |
25.07.2020 | Drusch Erbsen-Triticale-Gemenge |
12.08.2020 | Grubber |
28.08.2020 | Anbau der Begrünungsvarianten (siehe Tabelle 1) |
27.04.2021 bis 11.05.2021 | Düngung mit: Kompost, Junghennengülle, Hühnermist |
28.05.2021 | Mulchen der Parzellen |
02.06.2021 | Pflügen der Variante mit Pflug |
04.06.2021 | Streifenfrässaat Ökosem-Monosem und Einzelkornsaat bei Pflugvariante; Körnermais P7515 BIO (Pioneer); 90.000 Kö./m², Reihenweite 70 cm |
22.06.2021 | Hacke bei Pflugvariante |
03.07.2021 und 16.07.2021 | Mulchen der Untersaat zwischen den Maisreihen |
22.11.2021 | Ernte |
Versuchsform
Praxisstreifenversuch ohne statistische Auswertung
Beschreibung/Ergebnis/Interpretation
Angelegt wurden sieben Streifen mit sechs unterschiedlich zusammengesetzten Zwischenfruchtmischungen (siehe Tabelle 1). Variante sechs und sieben unterscheiden sich in der Saatbeetbereitung, im Anbau und in der mechanischen Beikrautregulierung. Die Parzellengröße lag im Schnitt bei 715 Quadratmeter.
Am 28. Mai 2021 wurden alle Varianten gemulcht. Es wurde keine Biomasse abgefahren. Die Variante mit Pflug wurde am 2. Juni 2021 umgebrochen.
Der Mais wurde aufgrund der prekären Wetterverhältnisse im Frühjahr sehr spät, am 4. Juni 2021 gesät und wiederrum sehr spät, am 22. November 2021 geerntet.
Einen sehr guten Ertrag erreichten die Varianten drei und vier mit Inkarnatklee als Zwischenfrucht. Die Erträge lagen bei mehr als 8.000 Kilogramm je Hektar. Als der Inkarnatklee in der Blüte war, wurde er gemäht, er trieb nicht mehr aus. Die Variante eins mit 22 Kilogramm Weißklee als Zwischenfrucht wies bei der Ernte eine geschlossene Gründecke auf, was sich sehr positiv auf die Tragfähigkeit des Bodens auswirkt.
Variante fünf mit 18 Kilogramm der Mischung M2 (90 Prozent Deutsches Weidelgras, 10 Prozent Weißklee) lieferte den geringsten Ertrag, dieser ist um rund 40 Prozent vom Gesamtdurchschnitt abgefallen. Der Mais war bei dieser Zwischenfrucht in seiner Wuchshöhe um 50 Zentimeter niedriger. Das Gras wurde zur Konkurrenz vom Mais.
Exkurs Streifenfrässaat (Strip-Till): Bei der Streifenfrässaat bleiben ca. 50 bis 70 Prozent des Bodens unbearbeitet. Vor der Fräse arbeitet ein Grubberzinken, der den Boden anhebt und dadurch die Wasserführung in tiefere Bodenschichten gewährleistet. Eine Packerwalze sorgt als Nachläufer für den nötigen Bodenschluss. Bei der Frässaat wird der Boden tiefgründig bis auf ca. 20 Zentimeter mit dem Grubberzinken gelockert und auf 12 bis 13 Zentimeter gefräst. Die Tragfähigkeit des Bodens wird durch die Streifenbearbeitung für weitere Überfahrten erhöht. Die Speicher-, Drain- und Infiltrationsfähigkeit der Böden wird gefördert.
Am 28. Mai 2021 wurden alle Varianten gemulcht. Es wurde keine Biomasse abgefahren. Die Variante mit Pflug wurde am 2. Juni 2021 umgebrochen.
Der Mais wurde aufgrund der prekären Wetterverhältnisse im Frühjahr sehr spät, am 4. Juni 2021 gesät und wiederrum sehr spät, am 22. November 2021 geerntet.
Einen sehr guten Ertrag erreichten die Varianten drei und vier mit Inkarnatklee als Zwischenfrucht. Die Erträge lagen bei mehr als 8.000 Kilogramm je Hektar. Als der Inkarnatklee in der Blüte war, wurde er gemäht, er trieb nicht mehr aus. Die Variante eins mit 22 Kilogramm Weißklee als Zwischenfrucht wies bei der Ernte eine geschlossene Gründecke auf, was sich sehr positiv auf die Tragfähigkeit des Bodens auswirkt.
Variante fünf mit 18 Kilogramm der Mischung M2 (90 Prozent Deutsches Weidelgras, 10 Prozent Weißklee) lieferte den geringsten Ertrag, dieser ist um rund 40 Prozent vom Gesamtdurchschnitt abgefallen. Der Mais war bei dieser Zwischenfrucht in seiner Wuchshöhe um 50 Zentimeter niedriger. Das Gras wurde zur Konkurrenz vom Mais.
Exkurs Streifenfrässaat (Strip-Till): Bei der Streifenfrässaat bleiben ca. 50 bis 70 Prozent des Bodens unbearbeitet. Vor der Fräse arbeitet ein Grubberzinken, der den Boden anhebt und dadurch die Wasserführung in tiefere Bodenschichten gewährleistet. Eine Packerwalze sorgt als Nachläufer für den nötigen Bodenschluss. Bei der Frässaat wird der Boden tiefgründig bis auf ca. 20 Zentimeter mit dem Grubberzinken gelockert und auf 12 bis 13 Zentimeter gefräst. Die Tragfähigkeit des Bodens wird durch die Streifenbearbeitung für weitere Überfahrten erhöht. Die Speicher-, Drain- und Infiltrationsfähigkeit der Böden wird gefördert.
Fazit
In diesem einjährigen Praxisversuch sah man sehr klar, wie sich unterschiedliche Zwischenfruchtmischungen auf das Wachstum und den Ertrag von Mais auswirken können. Winterharte Zwischenfrüchte ohne Gräser wirkten sich positiver auf den Ertrag aus, insbesondere jene Mischungen mit Inkarnatklee.
Für weitere Informationen stehen Ihnen die Bioberaterinnen der LK Oberösterreich und Boden.Wasser.Schutz.Beratung zur Verfügung: 050/6902-1450 bzw. per E-Mail biolandbau@lk-ooe.at bzw. unter www.bwsb.at