Praxisversuch: Unkrautregulierung bei Mais
Ziel des Versuchs war es, das Unkrautmanagement mittels herkömmlicher chemischer Pflanzenschutzmittelbehandlung, mit einer Hackmaschine und Kombinationen der beiden Verfahren zu vergleichen.
Dazu wurden am 24. April 2021 vier Varianten mit jeweils 36 Reihen angelegt. Als Maissorte wurde P8754 der Firma Pioneer angebaut. Die Hackvorgänge erfolgten an mehreren Terminen mit einem Samo VarioCHOP. Der chemische Pflanzenschutz erfolgte an einem Termin mit einer Kombination aus den Mitteln Stomp® Aqua + Joker 480 + WS 600-Wasserschutzpack. Die Ernte erfolgte am 30. Oktober 2021.
Varianten inklusive Behandlungstermine
Variante | Behandlung | Datum |
Variante 1 | Hacken | 31.05.2021 |
06.06.2021 | ||
10.06.2021 | ||
Variante 2 | PSM | 01.06.2021 |
Hacken | 03.06.2021 | |
Variante 3 | Hacken | 31.05.2021 |
PSM | 01.06.2021 | |
Variante 4 | PSM | 01.06.2021 |
Variante 1 – nur Hacken
Zwischen den Reihen gelang es sehr gut, den Bestand unkrautfrei zu halten. In den Reihen konnte das Unkraut, vermutlich auch durch die witterungsbedingt späte erste Überfahrt, nicht (mehr) beseitig werden. In Folge war hier ein hoher Unkrautdruck, vor allem Gänsefuß, festzustellen. Der Mais konnte sich gegenüber dem Gänsefuß zwar durchsetzen, jedoch dürfte es eine starke Nährstoffkonkurrenz gegeben haben, die auch beim Ertrag leicht spürbar war.
Variante 2 – Chemischer Pflanzenschutz & Hacken
Im Bestand ist deutlich weniger Unkraut vorzufinden als in Variante 1. Zu einem großen Teil ist der Bestand auch ganz sauber. Die anwesenden Unkrautpflanzen sind vor allem in den Reihen und in einem frühen Entwicklungsstadium. Vor allem beim Gänsefuß sind deutlich weniger Pflanzen vorhanden als bei Variante 1, die zudem jünger und kleiner sind. Stellenweise sind auch vereinzelt Disteln, Ackerwinde und Borstenhirse zu sehen.
Variante 3 – Hacken & chemischer Pflanzenschutz
Der Bestand wirkt noch unkrautfreier als bei Variante 2. Bis auf ein paar kleine Gänsefußpflanzen und vereinzelte Unkrautkeimlinge ist fast kein Unkraut vorzufinden. Die Spritzwirkung scheint hier eventuell noch besser gewirkt zu haben als bei Variante 2.
Möglicherweise konnte aufgrund der Ausdünnung des Unkrautbestandes durch den vorangegangenen Hackvorgang eine bessere Spritzwirkung erreicht werden.
Variante 4 – nur chemischer Pflanzenschutz
Auch der rein chemische Pflanzenschutz hat einen sehr sauberen Maisbestand ermöglicht. Stellenweise sind auch hier etwas mehr Borstenhirse, Ackerwinde oder Gänsefuß vorzufinden.
Zusammenfassung
Der rein chemische Pflanzenschutz sowie die Kombinationen aus Hacken und Herbizidbehandlung ermöglichten sehr schöne, unkrautfreie Bestände. Das Hacken hat den Boden gut durchlüftet, als alleinige Unkrautbekämpfung war es jedoch zu wenig. Interessant wäre, welche Wirkung sich bei der reinen Hackvariante erzielen lässt, wenn ein zeitiger erster Hackvorgang im Frühjahr möglich ist. Der Einsatz von Hackgeräten war mit einem entsprechenden Mehraufwand verbunden. Eine Kombination aus chemischem Pflanzenschutz und Hacken ermöglichte jedoch nicht nur optisch saubere Bestände, sondern in diesem Jahr auch leichte Mehrerträge gegenüber der reinen Herbizidbehandlung. Diese leichten Mehrerträge der kombinierten Varianten 2 und 3 waren vermutlich auf eine erhöhte Mineralisation aufgrund der mechanischen Erdbewegung und die Einarbeitung der Gülle zurückzuführen.
Auch mit Blick auf den Umweltschutz und das europäische Ziel der Einsparung von Pflanzenschutzmitteln könnte die Kombination von chemischer und mechanischer Unkrautbekämpfung künftig interessant werden. Hier gilt es zu beobachten, ob sich beispielsweise durch den reinen Einsatz von blattaktiven Pflanzenschutzmitteln zusätzlich zu den Hackvorgängen, also durch Weglassen chemischer Pflanzenschutzmittel mit Bodenwirkung, ähnliche Ergebnisse erzielen lassen.
Diese Vorteile können eine kombinierte Unkrautbekämpfung, trotz geringerer Flächenleistung von Hackgeräten, durchaus überlegenswert machen.
Wir können gespannt sein, welche Ergebnisse sich im kommenden Jahr erzielen lassen.
Auch mit Blick auf den Umweltschutz und das europäische Ziel der Einsparung von Pflanzenschutzmitteln könnte die Kombination von chemischer und mechanischer Unkrautbekämpfung künftig interessant werden. Hier gilt es zu beobachten, ob sich beispielsweise durch den reinen Einsatz von blattaktiven Pflanzenschutzmitteln zusätzlich zu den Hackvorgängen, also durch Weglassen chemischer Pflanzenschutzmittel mit Bodenwirkung, ähnliche Ergebnisse erzielen lassen.
Diese Vorteile können eine kombinierte Unkrautbekämpfung, trotz geringerer Flächenleistung von Hackgeräten, durchaus überlegenswert machen.
Wir können gespannt sein, welche Ergebnisse sich im kommenden Jahr erzielen lassen.