Problematisches Erntegut: Erwärmte Maissilage – was tun?

Eine Silage erwärmt sich dann, wenn Luft leicht ins Siliergut eindringen kann, dort zu wenig Gärsäuren gegen Hefen und Schimmelpilze wirken und der Entnahmevorschub gering ist.
Bekämpfung von Nacherwärmung
Je früher man mit der Bekämpfung der Nacherwärmung beginnt, umso schneller und mit weniger Aufwand kann man die hygienische Qualität wieder verbessern. Die Fermentation beginnt in den oberen Schichten, meist am Rand, dort wo die Verdichtung nicht ausreicht und die Luft leichter eindringen kann. Deshalb soll man dort die Temperatur überwachen, zum Beispiel mit einem Kompostthermometer. Die Temperatur der Silage soll unter 20 °C liegen.
Da heuer die Temperatur des Silohaufens durch die hohe Temperatur beim Silieren noch darüber liegen kann, muss man bei einem Temperaturanstieg sofort reagieren. Man kann
Da heuer die Temperatur des Silohaufens durch die hohe Temperatur beim Silieren noch darüber liegen kann, muss man bei einem Temperaturanstieg sofort reagieren. Man kann
- das Eindringen der Luft vermindern, mit Sandsäcken, die man mindestens alle 2,5 Meter quer ablegt, bei der ersten Querung nach dem Anschnitt sogar zwei Reihen nebeneinander.
- mit Propionsäure stabilisieren. Dazu öffnet man die Siloplane fünf Meter weit, entfernt stark erwärmte und verschimmelte Bereiche und verteilt über die volle Fläche 1:10 verdünnte Propionsäure oder ein geeignetes Firmenprodukt mit einer Gießkanne. Eine Gießkanne reicht für maximal 5 m2. Silofolien zieht man sofort wieder über den Haufen und verschließt sie. Eine Behandlung der Anschnittfläche hilft nichts.
- umsilieren, wenn die Erwärmung schon weiter fortgeschritten ist. Dazu füllt man das Material in einen Futtermischwagen, lockert es auf und mischt Propionsäure oder ein entsprechendes Firmenprodukt hinzu. Danach fährt man es wieder fest. Es ist unbedingt darauf zu achten, dass der Silo lange und nicht hoch gemacht wird, um die Anschnittfläche möglichst klein zu halten.
Tiere beobachten
Tiere sind beim Fressen sehr vorsichtig und können beeinträchtigtes Futter erkennen. Sie reduzieren die Aufnahme, suchen nach unbelastetem Futter und warten am vollen Futterbarn auf etwas anderes. Wenn man solches Tierverhalten als erstes Anzeichen nicht erkennt, nehmen die hungrigen Tiere dann doch beeinträchtigtes Futter auf, mit negativen Folgen für die Verdauung und Tiergesundheit. Milchvieh reagiert auf hygienischen Mängel im Futter rasch mit erhöhter Zellzahl. Aufgrund der sinkenden Abwehrkraft werden die Tiere anfälliger für andere Erkrankungen. Schimmel hingegen fressen sie oft gern, da durch die Erwärmung der Zucker im Futter karamelisiert und damit das Futter süßer wird.
Überprüfen der hygienischen Beeinträchtigung
Optisch sichtbare Verpilzungen sind zu beseitigen und zum Verfüttern nicht geeignet. Umliegende und stark erwärmte Bereiche sollte man ebenfalls auf den Misthaufen und nicht in den Stall befördern.
Umliegende Bereiche können durch eine mikrobiologische Analyse auf die Futtereignung geprüft werden. Das Futtermittellabor Rosenau bestimmt auf Nährböden den Besatz mit Bakterien, Schimmelpilzen und Hefen. Es erfolgt eine Bewertung der Futtereignung für verschiedene Tierarten.
Umliegende Bereiche können durch eine mikrobiologische Analyse auf die Futtereignung geprüft werden. Das Futtermittellabor Rosenau bestimmt auf Nährböden den Besatz mit Bakterien, Schimmelpilzen und Hefen. Es erfolgt eine Bewertung der Futtereignung für verschiedene Tierarten.