25.10.2018 |
von Mag. Eva Lechner
Rübenbau – Notfallzulassung für wirksame Pflanzenschutzmittel dringend notwendig
„Der Klimawandel hat unsere Felder und Wälder erreicht und bringt neue Herausforderungen“, erklärt Hermann Schultes, Präsident der Landwirtschaftskammer Niederösterreich. „Die Bäuerinnen und Bauern kämpfen heuer mit Ertragsausfällen durch die Trockenheit und sehen sich mit einem bedrohlichen Schädlingsbefall unsagbaren Ausmaßes konfrontiert, unter anderem machte der Derbrüssler heuer den Zuckerrüben den Garaus.“ Ohne geeignete Pflanzenschutzmaßnamen wird der Rübenanbau in Österreich in Zukunft drastisch zurückgehen.
„In Niederösterreich hat man dieses Problem erkannt, unsere Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner selbst stellt sich schützend auf die Seite der Rübenbäuerinnen und Rübenbauern“; bedankt sich Schultes. Seit dem Zulassungsende der Neonicotinoide im Frühjahr 2018 fehlen im Rübenbau nämlich wirksame Pflanzenschutzmittel. „Eine ausreichende Schädlingsbekämpfung ist nicht mehr möglich. Das wirtschaftliche Überleben der Rübenbauern nicht mehr gesichert“, so Schultes. Drei Viertel der 6.500 österreichischen Rübenbauern kommen aus Niederösterreich. Nur faire Wettbewerbsbedingungen innerhalb des EU-Binnenmarktes können eine nachhaltige Zuckerrübenproduktion in Österreich gewährleisten. Selbstversorgung, Lebensmittelqualität und viele österreichische Arbeitsplätze könnten so erhalten werden. In Österreich ist das jetzt nicht mehr möglich. „Unsere Nachbarländer zeigen aber, wie es geht. Die dort mögliche Notfallzulassung wirksamer und verträglicher Mittel für den Rübenbau schützt die Kulturen. Genauso eine Notfallzulassung brauchen wir auch in Österreich“, fordert Schultes. Dabei begrüßt er den Vorstoß im niederösterreichischen Landtag, wo heute ein Initiativantrag eingebracht wurde, in dem die Notfallzulassung wirksamer Pflanzenschutzmittel im Rübenbau gefordert wird.