Schulkinder im Karpfenfieber: Teichrangerin weckt Forschergeist in Schulen
Teiche hautnah erleben
Mit Gummistiefeln in den Teich und danach mit einem Kettenhandschuh das eigene Jausenbrot schneiden: Teichrangerin Silvia Huber macht es möglich. Denn mit ihrem Teich-Programm sorgt sie für jede Menge Action unter den Schulkindern. "Es ist so schön, die strahlenden Augen der Kinder zu sehen, wenn sie mit ihren Gummistiefeln in den Teich steigen oder mit den Geräten, die man eigentlich für den Fischfang verwendet, herumhantieren", erklärt Silvia Huber. Der Umgang mit Kindern liegt der heute 47-Jährigen quasi im Blut. Doch beginnen wir ihre Geschichte doch einfach von Anfang an.
Von der Kinderbetreuung zum Fischereiprofi
Silvia Huber war 19 Jahre alt, als sie in einem Hotel die Stelle als Kindermädchen annahm. Dort war sie nicht nur für die Betreuung der Kinder, sondern auch für das Animationsprogramm zuständig. "Ich hab schon wirklich viel mit Kindern gemacht", erinnert sich Huber. Mit Land- und Forstwirtschaft oder der Fischerei hatte sie damals noch nichts am Hut. "Im Jahr 2015 hat uns ein Bekannter, der keine Kinder hatte, seine Landwirtschaft zum Kauf angeboten. Wir haben sie gekauft und bewirtschaften sie seit 2021 selbst", erklärt Huber. Dabei zieht die ganze Familie an einem Strang. Neben ihrem Ehemann Markus sind auch ihre beiden Kinder am Betrieb tätig. Sie absolvierte den landwirtschaftlichen und danach den forstwirtschaftlichen Facharbeiter und eignete sich jede Menge Fachwissen an.
Aber nicht nur die Äcker und Wiesen haben das Herz der Schremserin im Sturm erobert. Vor 15 Jahren sollten sich auch die Waldviertler Teiche zu einem regelrechten Steckenpferd herausentwickeln. "Ich habe in der Gutsverwaltung Gmünd als Reinigungskraft begonnen. Beim weihnachtlichen Fischverkauf haben Mitarbeiter gefehlt und da wurde ich gefragt, ob ich helfen könnte", lässt Huber die Zeit nochmals Revüe passieren. So wurde aus der Reinigungskraft plötzlich eine Gutsangestellte. Heutzutage wickelt sie nicht nur den Fischverkauf oder die Büroarbeit ab, sondern ist auch für Abfischungen, Fütterungen sowie Teichkontrollen zuständig.
Aber nicht nur die Äcker und Wiesen haben das Herz der Schremserin im Sturm erobert. Vor 15 Jahren sollten sich auch die Waldviertler Teiche zu einem regelrechten Steckenpferd herausentwickeln. "Ich habe in der Gutsverwaltung Gmünd als Reinigungskraft begonnen. Beim weihnachtlichen Fischverkauf haben Mitarbeiter gefehlt und da wurde ich gefragt, ob ich helfen könnte", lässt Huber die Zeit nochmals Revüe passieren. So wurde aus der Reinigungskraft plötzlich eine Gutsangestellte. Heutzutage wickelt sie nicht nur den Fischverkauf oder die Büroarbeit ab, sondern ist auch für Abfischungen, Fütterungen sowie Teichkontrollen zuständig.
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Teichrangerin mit klarem Auftrag
Seit September 2023 ist Silvia Huber nun auch geprüfte Teichrangerin. "Bekannte haben mich überredet, den Lehrgang zu machen", lacht Huber und ist froh, dass sie sich für die Teilnahme entschlossen hat. So kann sie die Fischerei auch der nächsten Generation näherbringen. "Ich will den Kindern die Natur wieder näherbringen und ihnen zeigen, woher unsere Fische kommen. Man muss nicht immer nur vor dem Handy oder dem Fernseher sitzen. Ja es kann draußen kalt sein, aber man kann trotzdem rausgehen", so die frisch gebackene Teichrangerin. Bei zwei Führungen im Rahmen der Ausbildung konnte Huber ihr Können am Teich bereits unter Beweis stellen und das Ergebnis kann sich sehen lassen: "Den Schülerinnen und Schülern hat es gefallen. Mich haben sogar Eltern angerufen oder auf der Strasse angesprochen. Sie haben sich bei mir bedankt." Besonders eines kommt bei den Kindern gut an, dass sie selbst ausprobieren dürfen. Das einzige was bei Huber als Standardausrüstung dazu gehört sind Gummistiefel und Schwimmwesten. "Die Schwimmwesten stellen wir zur Verfügung", so Huber.
Fischerei der nächsten Generation schmackhaft machen
In ihrem Programm geht die Teichrangerin ganz individuell auf die Kinder ein und holt sie dort ab, wo sie gerade mit ihrem Wissen stehen. Einige gehen selbst fischen oder haben jemanden in der Familie der fischt. Andere kennen nur Fischstäbchen oder kommen aus einer anderen Kultur, wo zum Beispiel Fischaugen als Delikatesse gelten - das alles berücksichtigt Huber in ihrem Teichranger-Programm. Mit ihrem Einsatz will die zweifache Mutter Kinder für die Fischerei-Zukunft aufbauen. "Irgendwann kann ich nicht mehr abfischen. Mit meiner Arbeit als Teichrangerin bekommen wir vielleicht wieder Nachwuchs, den genau das interessiert."
Programm für Erwachsene bereits in Planung
Doch nicht nur Schülerinnen und Schüler möchte Huber gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen verzaubern. Künftig möchten sie auch Erwachsene mit dem Fischfieber anstecken. Schon jetzt ist Hubers Chef Andreas Habsburg-Lothringen davon begeistert, Teichranger-Programme für Schulklassen in der Gutsverwaltung Gmünd anbieten zu können. Angebote für Erwachsene würden hier für zusätzliche Möglichkeiten sorgen. Doch auch das zusätzliche Fachwissen, welches sich Silvia Huber im Rahmen ihrer Teichranger-Ausbildung aneignen konnte, kommt dem Betrieb mit seinen neun Teichen und 42 ha Teichfläche zugute.
Auch Quereinsteiger ohne Teichbezug können Teichranger werden
"Ich kann jedem, der Interesse hat und mit Kindern arbeiten will, nur raten, es einfach zu versuchen. Man kann mit der Ausbildung nur gewinnen und nichts verlieren. Man ist auch nicht alleine", erklärt Huber.
Schule am Bauernhof um Teichwirtschaft erweitert
"Schule am Bauernhof“ zählt zu den erfolgreichsten Bildungsinitiativen im landwirtschaftlichen Bereich. Sie wurde im Jahr 2000 ins Leben gerufen. Seitdem wurden in NÖ rund 13.000 Führungen mit etwa 260.000 Schülerinnen und Schülern durchgeführt. Dabei werden Bauernhöfe für Schulklassen und Kindergärten zu Erlebnis- und Lernorten. Bäuerinnen und Bauern empfangen Kinder und Jugendliche auf ihren Betrieben und informieren nach pädagogischen Grundsätzen über das Leben und Arbeiten am Bauernhof. 2023 wurde das Angebot um die heimische Teichwirtschaft erweitert.