Schulmilch direkt vom Bauernhof für gesunde Kinder
19 Schulmilchbauern tragen täglich bei rund 36.000 oberösterreichischen Kindern mit frischen Schulmilchprodukten aus der Region zur gesunden Ernährung bei. Anlässlich des Weltschulmilchtages, der am 25. September stattfindet, wird die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf die gesunde Ernährung mit Milch für Kinder und Jugendliche und auf das einzigartige EU-Schulprogramm gelenkt. Der Weltschulmilchtag wird seit dem Jahr 2000 immer am letzten Mittwoch gefeiert, derzeit in bereits 40 Ländern. Die Schulmilchbauern bedauern aber, dass die Schulmilchaktion mangels Nachfrage der Schulen in einigen Regionen Oberösterreichs nicht mehr durchführbar ist.
Seit über 25 Jahre liefern oberösterreichische Schulmilchbauern täglich in rund 700 Kindergärten und Schulen eine breite Palette an frischen Milchprodukten. Die flächendeckende Schulmilchversorgung durch regionale bäuerliche Lieferanten ist in Österreich einzigartig. Klassiker unter den Schulmilchprodukten ist mit über 60 Prozent Anteil nach wie vor der Schulmilch-Kakao. Ergänzt wird die Palette durch reine Trinkmilch, Fruchtjoghurts, verschiedene Trinkjoghurts, Fruchtmilch und Vanillemilch. Eine tägliche Schulmilch-Portion kostet je nach Produkt durchschnittlich ca. 60 Cent.
„Die oö. Schulmilchbauern sind nicht nur Produzenten und Lieferanten, sondern authentische Botschafter und Vermittler der heimischen Landwirtschaft. Ein besonderes Augenmerk legen die Schulmilchbauern auf den persönlichen Kontakt mit Lehrern, Schülern und Eltern. Milch ist für die Schulmilchbauern nicht nur ein hochwertiges Lebensmittel. In diesem Produkt steckt ihre ganze Liebe zur Natur, der tägliche Umgang mit ihren Tieren, Wiesen und Feldern“, erklärt Karl Grabmayr, Vizepräsident der Landwirtschaftskammer Oberösterreich.
Schulmilchaktion: eine logistische Herausforderung
Milch ist ein Nahrungsmittel und kein Durstlöscher und in einer gesunden Schule gehört die tägliche Milchportion, direkt aus der Region, als Fixum einfach dazu. „Damit jedes Kind täglich und zeitgerecht sein bestelltes Milchprodukt erhält, ist ein großer Aufwand nötig. Manche Schulen hören mit der Schulmilchbestellung aus oft unerklärlichen Gründen auf und wir können entfernter gelegene Schulen aus Kostengründen nicht mehr beliefern. Dies macht uns Schulmilchbauern zunehmend Sorgen, da dieses einzigartige Angebot in einigen Regionen somit nicht mehr durchführbar ist. Wir Schulmilchbauern wünschen uns von den Schulen wieder mehr Bereitschaft, die Abwicklung für dieses hochwertige Produkt zu übernehmen“, berichtet Hannes Strobl, Obmann der OÖ Schulmilchbauern.
Schulmilch: das gesunde Frühstück
Denn Schulmilch kann als wertvoller Jausen-Bestandteil, der direkt in die Schule kommt, besonders Kindern, die nicht frühstücken – und das sind laut einer Umfrage rund 25 Prozent – zu einem guten Start in den Tag verhelfen. „Besonders bedeutsam für die Leistungsfähigkeit der Kinder und vor allem für die Konzentrationsfähigkeit ist der hohe Eiweißanteil, das leicht verdauliche Fett und der hohe Gehalt an den Vitaminen A, D sowie B2 und den Mineralstoffen Kalzium, Phosphor, Zink und Selen. Der Zuckergehalt ist durch das EU- Schulprogramm streng geregelt. Schulmilchprodukte sind Naturprodukte, bei denen gewiss ist, was drin ist“, erläutert Grabmayr.
Förderung durch das EU-Schulprogramm
Das EU-Schulprogramm zielt auf das nicht ideale Ernährungsverhalten von Kindern ab und fördert die Produktion und Verteilung von Schulmilchprodukten sowie Obst und Gemüse in Schulen und Kindergärten. Im Zuge des Trends zu veganer Ernährung geraten Milch und Milchprodukte immer mehr in Verruf, obwohl sich Ernährungsexperten einig sind, dass Milch und Milchprodukte zu einer gesunden Ernährung dazu gehören. Schulen tragen eine große Verantwortung für eine gesunde Ernährung, da dieses Thema im Alltag oft zu kurz kommt.
Schulmilchbauern haben den Zucker im Griff
Über den Zuckergehalt von Milcherzeugnissen für Schulen und Kindergärten wird in der Öffentlichkeit oft stark diskutiert. Ein Bericht des Bundesministeriums für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Konsumentenschutz und der Österreichischen Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit stellt den österreichischen Schulmilchbauern ein sehr gutes Zeugnis aus: Der mittlere Gehalt an zugesetztem Zucker in Milchmischerzeugnissen der Schulmilchbauern betrug laut den Untersuchungsergebnissen 3,7 Prozent.
Im Schuljahr 2018/19 durften von den Schulmilchbauern im Rahmen des EU-Schulprogramms maximal 6,5 Prozent Zucker bzw. Honig zugesetzt werden. Dieser Zuckerzusatz soll bis 2023 kontinuierlich gesenkt werden und zwar auf 3,5 Prozent bei normalen Milchmischerzeugnissen und 5,5 Prozent bei fermentierten Produkten.
„Der für das das Jahr 2023 angestrebte Grenzwert von 3,5 Prozent Zuckerzusatz wurde bereits in elf Betrieben eingehalten. Ich muss daher den Schulmilchproduzenten für die vorbildliche Einhaltung des Zuckerreduktions-Programms der EU ein besonderes Lob aussprechen. Die tägliche Portion Schulmilch trägt zur bedarfsgerechten Versorgung unserer Kinder bei und ist mit Sicherheit gesünder als übersüßte Limonaden aus dem Automaten“, betont Grabmayr.
Umweltschutz ist für alle wichtig
Auch für den Landesabfallverband OÖ ist das Schulmilchprogramm ein besonders vorbildliches Projekt: „Die Schulmilchbauern achten nicht nur auf die Qualität ihrer Produkte, sondern legen auch großen Wert auf eine nachhaltige Verpackung und Entsorgung. Der Gedanke der gelebten Kreislaufwirtschaft steht dabei ganz oben und wird von den OÖ Umwelt-Profis unterstützt. Wir freuen uns, die Schulmilchbauern OÖ bei der Entwicklung neuartiger Verpackungskonzepte unterstützen zu dürfen. Denn ein sorgsamer Umgang mit unseren Ressourcen umfasst nicht nur das richtige Abfalltrennen, sondern vor allem die stoffliche Wieder- und Weiterverwendung“, betont Roland Wohlmuth, Vorsitzender des OÖ Landesabfallverbandes.
Gratis Schulmilch für die Erstklassler
Für „Tafelklassler“ gibt es im Rahmen des EU-Schulprogramms heuer bereits zum zweiten Mal bis Ende Oktober gratis Schulmilch. Sie dürfen die reine Trinkmilch fünf Tage lang gratis bei ihrem Schulmilchbauern bestellen und können so den reinen Geschmack der Milch erleben.
„Milchlehrpfad“ geschulte Bäuerinnen zeigen den Weg der Milch
Schulen, vorwiegend Volksschulen haben die Möglichkeit, Seminarbäuerinnen an ihre Schule zu holen, damit diese Kinder und Jugendliche praxisnah und spielerisch zum Thema Milch informieren. In dem von der AMA-Marketing in Kooperation mit Ernährungswissenschaftlern und Pädagogen entwickelten Schulpaket „Milchlehrpfad“ gibt es jede Menge Wissenswertes rund um Milch und Milchprodukte. Fragen, wie „Wie wird aus dem grünen Gras Milch?“ oder „Warum wird die Milch auch weißes Gold genannt?“ werden dabei beantwortet. Nähere Informationen dazu gibt es unter www.seminarbaeuerinnen-ooe.at.
Wie kommt mein Kind zu Schulmilch?
Informationen und Unterrichtsmaterial zum EU-Schulprogramm für Milch, Obst und Gemüse gibt es zum Download unter: www.ama.at/fachliche-Informationen/Schulprogramm und auf www.rund-um-schulmilch.at. Informationen für Oberösterreich bei Schulmilchkoordinatorin Ing. Gabriela Stein LK OÖ 050 6902-1447.