01.03.2018 |
von DI Thomas Siegl
Soja: Einfluss von Anbauverfahren und Herbizideinsatz auf Ertrag und Qualität
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Die Landwirtschaftskammer Niederösterreich prüft in Bruck an der Leitha die Einflüsse von Anbauverfahren und unterschiedlichen Intensitäten des Herbizideinsatzes auf Ertrag und Qualität bei Soja.
Versuchsaufbau
Es handelt sich um einen Streifenversuch unter praxisrelevanten Bedingungen mit einer Parzellengröße von 1.500 m2, angelegt in zwei- bis dreifacher Wiederholung. Angebaut wurde inokuliertes Saatgut der Sorten ES Mentor (00) und Sigalia (00) mit einer Aussaatstärke von 60 Körnern/m2. Vor dem Anbau erfolgte eine Erhaltungsdüngung mit 60 kg P2O5 und 120 kg K2O. Der Anbau im Drillsaatverfahren mit zweimaligem Herbizideinsatz im Nachauflauf ist für konventionell wirtschaftende Betriebe im östlichen Trockengebiet üblich. Folglich wurde im Versuch eine Tankmischung aus jeweils 7,5 g/ha Harmony SX und 0,5 l/ha Pulsar 40, ergänzt um ein Netzmittel, im Splittingverfahren ausgebracht.
Eine separate Bekämpfung von Hirse im Nachauflauf war nicht erforderlich. Als Alternative zur Drillsaat wurde in Einzelkornsaat angebaut. Da dieses Anbauverfahren auch die Einsatzmöglichkeiten mechanischer Maßnahmen zur gezielten Unkrautbekämpfung erhöht, konnte die Intensität des Herbizideinsatzes schrittweise zurückgenommen und im Gegenzug der Einsatz des Hackgerätes forciert werden.
Eine separate Bekämpfung von Hirse im Nachauflauf war nicht erforderlich. Als Alternative zur Drillsaat wurde in Einzelkornsaat angebaut. Da dieses Anbauverfahren auch die Einsatzmöglichkeiten mechanischer Maßnahmen zur gezielten Unkrautbekämpfung erhöht, konnte die Intensität des Herbizideinsatzes schrittweise zurückgenommen und im Gegenzug der Einsatz des Hackgerätes forciert werden.
Drill- versus Einzelkornsaat
Der Anbau im Drillsaatverfahren ist mit jeder herkömmlichen, auf den Betrieben vorhandenen Sämaschine durchführbar. Eine optimale Standraumverteilung über die Fläche gilt als wesentlicher Vorteil dieses Systems.
Bei der Aussaat im Einzelkornverfahren lassen sich aufgrund besserer Ablagegenauigkeit in der Regel höhere Feldaufgangsraten erzielen. Die vielseitige Einsatzmöglichkeit mechanischer Bearbeitungsschritte im Bestand ermöglicht nicht nur eine gezielte Unkrautbekämpfung, sondern fördert auch die Mineralisierung von Nährstoffen aus dem Boden.
Im sehr wüchsigen Jahr 2016 war bei der Drillsaat eine erhöhte Lagerneigung festzustellen, sie wirkte sich aber nicht negativ auf die Beerntbarkeit aus. Auch in der Ansatzhöhe der untersten Hülsen gab es keine Unterschiede zwischen den Anbauverfahren.
In den Versuchsanstellungen waren die Erträge der Drillsaatvariante tendenziell höher als in der Einzelkornsaat ohne mechanischen Bearbeitungsschritt. Ein signifikanter Mehrertrag konnte jedoch nicht nachgewiesen werden.
Bei der Aussaat im Einzelkornverfahren lassen sich aufgrund besserer Ablagegenauigkeit in der Regel höhere Feldaufgangsraten erzielen. Die vielseitige Einsatzmöglichkeit mechanischer Bearbeitungsschritte im Bestand ermöglicht nicht nur eine gezielte Unkrautbekämpfung, sondern fördert auch die Mineralisierung von Nährstoffen aus dem Boden.
Im sehr wüchsigen Jahr 2016 war bei der Drillsaat eine erhöhte Lagerneigung festzustellen, sie wirkte sich aber nicht negativ auf die Beerntbarkeit aus. Auch in der Ansatzhöhe der untersten Hülsen gab es keine Unterschiede zwischen den Anbauverfahren.
In den Versuchsanstellungen waren die Erträge der Drillsaatvariante tendenziell höher als in der Einzelkornsaat ohne mechanischen Bearbeitungsschritt. Ein signifikanter Mehrertrag konnte jedoch nicht nachgewiesen werden.
Pflanzenschutz
Der Einsatz von Herbiziden zur Unkrautbekämpfung bedeutet auch für die Kulturpflanze einen erhöhten Stressfaktor. Vorauflaufherbizide haben aufgrund ungenügender Wirkungssicherheit im pannonischen Trockengebiet kaum Bedeutung, weshalb sie auch in der Versuchsreihe nicht eingesetzt wurden.
An den Versuchsparzellen wurden nach Applikation der Pflanzenschutzmittel deutlich sichtbare Wachstumsdepressionen im Vergleich zu den unbehandelten oder einmalig behandelten Varianten festgestellt.
Einen Ertragsnachteil zeigten diese Parzellen trotz allem nicht. Im Gegensatz dazu konnten auch keine signifikanten Ertragsvorteile durch mechanische Bearbeitungsschritte im Bestand nachgewiesen werden.
An den Versuchsparzellen wurden nach Applikation der Pflanzenschutzmittel deutlich sichtbare Wachstumsdepressionen im Vergleich zu den unbehandelten oder einmalig behandelten Varianten festgestellt.
Einen Ertragsnachteil zeigten diese Parzellen trotz allem nicht. Im Gegensatz dazu konnten auch keine signifikanten Ertragsvorteile durch mechanische Bearbeitungsschritte im Bestand nachgewiesen werden.
Versuch und Ergebnisse
Anbau | Pflanzenschutz | Ertrag 2016 | Rohprotein 2016 | Ertrag 2017 | Rohprotein 2017 |
Drillsaat | 2 x (Splitting im Nachauflauf); Keine Hacke | 3.860 kg | 35,5 % | 3.408 kg | 36,9 % |
Einzelkornsaat | 2 x (Splitting im Nachauflauf); Keine Hacke | 3.590 kg | 36,1 % | 3.177 kg | 37,1 % |
Einzelkornsaat | 2 x (Splitting im Nachauflauf); 1 x Hacke | 3.740 kg | 37,9 % | 3.305 kg | 36,8 % |
Einzelkornsaat | 1 x im Nachauflauf mit Splitting Aufwandmenge; 1 x Hacke | 3.670 kg | 37,3 % | 3.229 kg | 36,8 % |
Einzelkornsaat | Kein Herbizideinsatz; 2 x Hacke | 3.810 kg | 38,4 % | 3.281 kg | 37,0 % |
Kurz gefasst
Den erzielten Ergebnissen liegt derzeit eine zweijährige Versuchsanstellung zu Grunde. Vergleicht man allerdings die Witterungsverläufe der Vegetationsperioden 2016 und 2017 miteinander, könnten die Unterschiede zwischen beiden Jahren nicht größer sein.
Während 2016 durch ein überdurchschnittliches Niederschlagsangebot geprägt war, stellte im Sommer 2017 die lange Dürreperiode mit extrem heißen Temperaturen den begrenzenden Faktor dar.
Die Versuchsergebnisse sind trotzdem in beiden Vegetationsperioden vergleichbar. Die Auswertungen zeigen bei den Merkmalen Rohertrag und Proteingehalt keine signifikanten Unterschiede zwischen den einzelnen Verfahren. Die Schwankungsbreite zwischen den einzelnen Varianten im Vergleich zum Versuchsmittel beträgt maximal 4%.
Während 2016 durch ein überdurchschnittliches Niederschlagsangebot geprägt war, stellte im Sommer 2017 die lange Dürreperiode mit extrem heißen Temperaturen den begrenzenden Faktor dar.
Die Versuchsergebnisse sind trotzdem in beiden Vegetationsperioden vergleichbar. Die Auswertungen zeigen bei den Merkmalen Rohertrag und Proteingehalt keine signifikanten Unterschiede zwischen den einzelnen Verfahren. Die Schwankungsbreite zwischen den einzelnen Varianten im Vergleich zum Versuchsmittel beträgt maximal 4%.