Stallklimaberatung: Der Luft auf der Spur
Die Landwirte aus Nöstach im Bezirk Baden beobachten schon länger, dass ihre Kühe den Liegebereich meiden. Sie vermuten, dass dieses Verhalten etwas mit den Luft- und Lichtverhältnissen im Stall zu tun haben könnte. Die beiden nehmen deshalb die Beratung der Landwirtschaftskammer (LK) Niederösterreich in Anspruch, um die Dinge abzuklären. Christian hat seine Kollegen vom Arbeitskreis Milchproduktion darüber informiert und sie eingeladen dabei zu sein. Vielleicht können sie sich etwas für den eigenen Betrieb abschauen. Gottfried Etlinger ist Stallklima-Experte und hat sein technisches Equipment mitgebracht, um der Sache auf den Grund gehen zu können. Bei einem Rundgang durch den Stall verschafft er sich zunächst einen Überblick und gibt gleich ein paar Tipps.
Kälber brauchen gute Luft
"Kälber haben eine große Oberfläche im Vergleich zu ihrer Masse und kühlen daher viel leichter aus als ältere Tiere“, erklärt Etlinger. Am meisten machen ihnen große Temperaturunterschiede im Tagesverlauf zu schaffen, vor allem in den ersten Lebensmonaten. Ideal wäre ein "Kälbernest", ein überdachter Rückzugsbereich, wo sich der Rindernachwuchs ins trockene Stroh eingraben und aufwärmen kann. Einfache Konstruktionen, die man wieder leicht entfernen kann, genügen.
Ohne ausreichende Luftzufuhr und –abfuhr können Ammoniak und Co. die Tiergesundheit massiv gefährden. Bei Wintertemperaturen reicht ein kompletter Luftaustausch viermal pro Stunde. Im Sommer sollte die Luft 40 bis 60 mal getauscht werden. Etlinger misst die Schadstoffkonzentration in Bodennähe und ist zufrieden – die Luft im Stall der Berger-Brüder ist gut.
Einen Rat hat er noch: Die Luftzufuhr von außen sollte im Kälberbereich unabhängig von anderen Stallbereichen extra geregelt werden können.
Ohne ausreichende Luftzufuhr und –abfuhr können Ammoniak und Co. die Tiergesundheit massiv gefährden. Bei Wintertemperaturen reicht ein kompletter Luftaustausch viermal pro Stunde. Im Sommer sollte die Luft 40 bis 60 mal getauscht werden. Etlinger misst die Schadstoffkonzentration in Bodennähe und ist zufrieden – die Luft im Stall der Berger-Brüder ist gut.
Einen Rat hat er noch: Die Luftzufuhr von außen sollte im Kälberbereich unabhängig von anderen Stallbereichen extra geregelt werden können.
Kuhdusche?
Im Melkstand ist ein Ventilator montiert, der an heißen Tagen Mensch und Tier ein bisschen kühlen soll. Im Wartebereich wäre ein zusätzlicher Ventilator gut, um die lästigen Fliegen abzuwehren. Eine Kuhdusche ist dort nicht zu empfehlen, da sich der Melkstand durch die dampfenden Kühe rasch in eine Sauna verwandeln würde. Im Auslaufbereich machen Kuhduschen Sinn, man sollte sie aber wegen des Verkühlungsrisikos nur einsetzen, wenn keine zu tiefen Temperaturen zu erwarten sind.
Ventilator ja, aber richtig
Im Liegeboxenbereich, den die Kühe im Sommer teilweise nicht annehmen, wirft Etlinger die Nebelmaschine an. In der Ecke setzt er extra noch eine Rauchpatrone ein. Jetzt, in der kalten Jahreszeit, ist der Luftaustausch noch in Ordnung, aber bei heißen Temperaturen sicher zu gering.
Etlinger rät dem Landwirt, vier Ventilatoren zur Unterstützung anzuschaffen. Sie sollen an den Säulen über dem Fressgitter montiert und so eingestellt werden, dass der Luftstrom den Liegebereich der Kühe von vorne schräg überstreicht. Beim Kauf der Geräte sollte man auf ihre Luftrate, den Stromverbrauch pro 1.000 Kubikmeter Luft und auf die Lautstärke achten. Eine Trafosteuerung ist vorteilhaft, da man den Ventilator in warmen Nächten auch auf kleiner Stufe weiterlaufen lassen kann.
Die Zuluft sollte bevorzugt aus Osten oder Norden kommen. Bei Deckenventilatoren sind die Temperaturen unter dem Dach unbedingt zu berücksichtigen.
Etlinger rät dem Landwirt, vier Ventilatoren zur Unterstützung anzuschaffen. Sie sollen an den Säulen über dem Fressgitter montiert und so eingestellt werden, dass der Luftstrom den Liegebereich der Kühe von vorne schräg überstreicht. Beim Kauf der Geräte sollte man auf ihre Luftrate, den Stromverbrauch pro 1.000 Kubikmeter Luft und auf die Lautstärke achten. Eine Trafosteuerung ist vorteilhaft, da man den Ventilator in warmen Nächten auch auf kleiner Stufe weiterlaufen lassen kann.
Die Zuluft sollte bevorzugt aus Osten oder Norden kommen. Bei Deckenventilatoren sind die Temperaturen unter dem Dach unbedingt zu berücksichtigen.

Es werde Licht
Neben Temperatur und Luft gehört auch das Licht zu den entscheidenden Stallklimafaktoren. Es steigert nicht nur das allgemeine Wohlbefinden, es stimuliert auch die Fruchtbarkeit. Etlinger nimmt das Luxmeter zur Hand und misst die Lichtstärke in verschiedenen Stallbereichen. 40 Lux ist das Mindeste, da könnte man gerade noch Zeitung lesen. In der Nacht braucht es maximal zehn Lux durch die Notbeleuchtung.
In AMS-Betrieben sollte der Roboterbereich aber ausgeleuchtet sein. Während des Tages wären 200 Lux und mehr ideal – so wie im hellen Berger-Stall.
In AMS-Betrieben sollte der Roboterbereich aber ausgeleuchtet sein. Während des Tages wären 200 Lux und mehr ideal – so wie im hellen Berger-Stall.
Steigen auch Sie ein
Das Stallklima hat große Auswirkungen auf die Tiergesundheit und man sollte es deshalb schon bei der Bauplanung mitberücksichtigen. Eine unabhängige Beratung hilft, Schwachstellen auch im bestehenden Gebäude sichtbar zu machen und geeignete Maßnahmen zu setzen.
Arbeitskreis-Mitglied Christian Berger und seine Arbeitskreiskollegen wissen nach der Beratung durch Stallklimaexperten Gottfried Etlinger, was man tun kann, damit es den Kühen noch besser geht.
Haben Sie Interesse am Arbeitskreis Milchproduktion? Dann informieren Sie sich einfach auf der Website der Arbeitskreis Milchproduktion oder direkt bei Marco Horn unter Tel. 05 0259 23304 über die Arbeitskreisaktivitäten in Ihrer Nähe.
Arbeitskreis-Mitglied Christian Berger und seine Arbeitskreiskollegen wissen nach der Beratung durch Stallklimaexperten Gottfried Etlinger, was man tun kann, damit es den Kühen noch besser geht.
Haben Sie Interesse am Arbeitskreis Milchproduktion? Dann informieren Sie sich einfach auf der Website der Arbeitskreis Milchproduktion oder direkt bei Marco Horn unter Tel. 05 0259 23304 über die Arbeitskreisaktivitäten in Ihrer Nähe.