Streuobstgärten - Orte genetischer Vielfalt
Sorten- und Nutzungsvielfalt
Amstettner Mostbirne, Dörrbirne aus Haselhof, Virginischer Rosenapfel, Siebenkant, Wunder aus Raë – diese und viele weitere Apfel- und Birnensorten kommen in Mostviertler Streuobstbeständen vor. Die Nutzung reicht von Tafelobst über Mostobst bis zum Obst für das Kochen, Brennen und Dörren.
Die Fülle an Apfel- und Birnensorten, die sich über die Zeit angesammelt hat und in den langfristigen Hochstamm-Obstkulturen erhalten wurde, bietet heute sehr gute Voraussetzungen für Anpassungen an den Klimawandel. Denn gerade unter den sich ändernden klimatischen Bedingungen kann heute niemand sagen, welchen Nutzen die Sorten in Zukunft bringen, welche Sorten sich bewähren werden.
Die Fülle an Apfel- und Birnensorten, die sich über die Zeit angesammelt hat und in den langfristigen Hochstamm-Obstkulturen erhalten wurde, bietet heute sehr gute Voraussetzungen für Anpassungen an den Klimawandel. Denn gerade unter den sich ändernden klimatischen Bedingungen kann heute niemand sagen, welchen Nutzen die Sorten in Zukunft bringen, welche Sorten sich bewähren werden.
365 Tage im Jahr mit Obst versorgt
In den heimischen Streuobstbeständen und Baumzeilen kommen Sorten vor, die die Obstversorgung übers Jahr ohne großen technischen Aufwand sicherstellen. Der Apfelreigen reicht beispielsweise vom Weißen Klarapfel im Juli, bis zum Siebenkant und Bohnapfel im Winter, die bis in den späten Frühling im guten Lager haltbar sind.
Sortenmix gegen Spätfröste
Neben der Versorgung übers Jahr spielen vielfältige Nutzungsmöglichkeiten eine wichtige Rolle, wie sich am Beispiel unterschiedlicher Birnensorten zeigt. Sollten Spätfröste zur Blüte die Obsternte gefährden, können spätblühende Sorten, sogenannte Siebenschläfer, den Ausfall anderer Sorten ausgleichen.
Alte Obstbäume als Beitrag der Sortenerhaltung
Welche Sorten an die regionalen klimatischen und naturräumlichen Bedingungen am besten angepasst und hier verbreitet sind, wurde bisher nie vollständig erhoben. Gleichzeitig werden alte Bäume alters- oder landwirtschaftsbedingt gerodet. Äpfel und Birnen werden allerdings, wie auch andere Obstarten, vegetativ vermehrt ("pelzen"). Verschwundene Sorten können daher über Samenvermehrung nicht wieder rückgekreuzt werden.
Ist der letzte Baum einer Sorte gefällt, dann ist diese Sorte für immer verloren. Jeder alte Obstbaum, der möglichst lange stehen bleibt oder durch einen Verjüngungsschnitt länger am Leben erhalten wird, ist ein wichtiger Beitrag zur Sortenerhaltung und damit der genetischen Ressource. In dieser Hinsicht nicht weniger bedeutend ist auch das Nachpflanzen seltener, gefährdeter Sorten.
Ist der letzte Baum einer Sorte gefällt, dann ist diese Sorte für immer verloren. Jeder alte Obstbaum, der möglichst lange stehen bleibt oder durch einen Verjüngungsschnitt länger am Leben erhalten wird, ist ein wichtiger Beitrag zur Sortenerhaltung und damit der genetischen Ressource. In dieser Hinsicht nicht weniger bedeutend ist auch das Nachpflanzen seltener, gefährdeter Sorten.
LEADER Region setzt sich für gezielte Vermehrung seltener Sorten ein
Von der LEADER Region Tourismusverband Moststraße, werden immer wieder pomologische Sortenbestimmungen koordiniert. Alleine in den Jahren 2017 bis 2021 gelangten mehrere hundert Sorten zur Bestimmung ein. Diese Sortenfunde und -beschreibungen bilden die Basis für gezielte Vermehrung von seltenen Sorten beziehungsweise für deren Wiederverbreitung über Obstbaumpflanzaktionen.
Was versteht man unter Pomologie?
vom lateinischen pomum = Obst, Baumfrucht, Pomona = römische Göttin des Obstes
= Lehre der Obstarten und -sorten umfasst Bestimmung, Beschreibung, systematische Einteilung, Empfehlung und Erhaltung
= Lehre der Obstarten und -sorten umfasst Bestimmung, Beschreibung, systematische Einteilung, Empfehlung und Erhaltung
- Sammlung und Erhaltung der Sorten in den Regionen
- Neubeschreibung unbekannter oder bisher nicht beschriebener Sorten
- Sortenforschung in den Streuobstgärten
- genetische Analysen zur Klärung von Sortenverwandtschaft