Triticale weiter auf dem Vormarsch
Die Attraktivität von Triticale verdankt diese Getreideart folgenden Gründen: Anspruchslosigkeit, hohes Ertragspotenzial, attraktive Sorten sowie Vertragsanbau.
Eigenschaften von Triticale
Die letzten Jahre hat auch die Zahl der zugelassenen Sorten zugenommen, was eine Vielzahl von neuen Eigenschaften brachte. Sehr oft nimmt Triticale eine Mittelstellung zwischen Weizen und Roggen ein.
Vom Weizen stammen typische Eigenschaften wie Kurzstrohigkeit, Standfestigkeit, Auswuchsfestigkeit und Ertragspotenzial. Der Roggen steuerte dafür sein gutes Durchwurzelungsvermögen mit den damit geringeren Ansprüchen an den Standort bei. So konnten durch den neuen Mix an Eigenschaften kurze und standfeste Triticalesorten für Standorte mit guter Nährstoff- und Wasserversorgung (z.B.: Alpenvorland, bessere Böden des Waldviertels) entwickelt werden.
Lediglich auf sehr leichten Sandböden kann Triticale nicht mit Roggen mithalten, da das Durchwurzelungsvermögen geringer ist. Niedrigere pH-Werte werden jedoch besser toleriert als von Weizen.
Attraktive Preise für Ethanolgetreide
Im Sommer 2008 wurde in Pischelsdorf (Nähe Tulln) eine Bioethanol-Anlage eröffnet. In dieser Fabrik verarbeitet Agrana Stärke GmbH rund 55.000 Tonnen Ethanoltriticale - überwiegend Vertragsware österreichischer Herkunft. Auch die Verarbeitungsmenge von österreichischem Ethanolweizen steigt stetig an; aktuell liegt sie bei rund 40.000 t (siehe auch Grafik 1).
Wenn Pflanzen wachsen, wandeln sie CO2 und Wasser in Stärke (oder Zucker) um. Bei Triticale oder auch beim Weizen wird die Stärke im Korn gespeichert. Bei der Verarbeitung im Bioethanolwerk erfolgt dann eine Umwandlung der Moleküle in Alkohol. Dieser Produktionsprozess dauert einige Tage und durchläuft mehrere Stationen.
Neben Bioethanol fallen am Standort Pischelsdorf auch Eiweißfutter, Weizenstärke und hochreine Kohlensäure an. Somit entstehen aus einem Rohstoff zahlreiche wertvolle Produkte und die Rohstoffnutzung beträgt nahezu 100%.
Für die kommende Saison legt Agrana Stärke GmbH wieder Anbau- und Lieferverträge für Ethanoltriticale auf. Am Prinzip hat sich nicht viel geändert. Die Abrechnung des Ethanolgetreides erfolgt im Rahmen des "Poolsystems". Dabei gibt es nach der Ernte eine Akontozahlung auf Basis des zu erwartenden Mahlweizenpreises. Die Nachzahlungen - die zumeist im Juni erfolgen, orientieren sich an jenen für Mahlweizen. Auf jeden Fall ist der Preis besser als für Futterweizen.
Seit der Ernte 2020 gibt es wieder eine Preisdifferenzierung von 10 Euro/t excl. Ust. zwischen Ethanoltriticale und Ethanolweizen. Grund dafür ist die bereits relativ hohe Triticalemenge und die damit verbundenen höheren Verarbeitungskosten im Werk (stärkere Schaumbildung). Auch wird es wieder Kombiverträge mit anderen Kulturen (wie z.B.: Stärkekartoffeln) angeboten. Details dazu werden noch rechtzeitig bekanntgegeben.
Die Erzeugerpreise der letzten Jahre sind attraktiv. Das Preisniveau von Mahlroggen wird fast immer deutlich übertroffen; das von Mahlweizen wird erreicht oder liegt nur knapp darunter (Tab. 1). Der direkte Vergleich zu Mahlweizen ist aber nicht ganz fair, da die Übernahmekriterien von Ethanoltriticale darunterliegen. So muss z.B. kein Mindestproteingehalt erreicht werden.
Eigenschaften von Triticale
Die letzten Jahre hat auch die Zahl der zugelassenen Sorten zugenommen, was eine Vielzahl von neuen Eigenschaften brachte. Sehr oft nimmt Triticale eine Mittelstellung zwischen Weizen und Roggen ein.
Vom Weizen stammen typische Eigenschaften wie Kurzstrohigkeit, Standfestigkeit, Auswuchsfestigkeit und Ertragspotenzial. Der Roggen steuerte dafür sein gutes Durchwurzelungsvermögen mit den damit geringeren Ansprüchen an den Standort bei. So konnten durch den neuen Mix an Eigenschaften kurze und standfeste Triticalesorten für Standorte mit guter Nährstoff- und Wasserversorgung (z.B.: Alpenvorland, bessere Böden des Waldviertels) entwickelt werden.
Lediglich auf sehr leichten Sandböden kann Triticale nicht mit Roggen mithalten, da das Durchwurzelungsvermögen geringer ist. Niedrigere pH-Werte werden jedoch besser toleriert als von Weizen.
Attraktive Preise für Ethanolgetreide
Im Sommer 2008 wurde in Pischelsdorf (Nähe Tulln) eine Bioethanol-Anlage eröffnet. In dieser Fabrik verarbeitet Agrana Stärke GmbH rund 55.000 Tonnen Ethanoltriticale - überwiegend Vertragsware österreichischer Herkunft. Auch die Verarbeitungsmenge von österreichischem Ethanolweizen steigt stetig an; aktuell liegt sie bei rund 40.000 t (siehe auch Grafik 1).
Wenn Pflanzen wachsen, wandeln sie CO2 und Wasser in Stärke (oder Zucker) um. Bei Triticale oder auch beim Weizen wird die Stärke im Korn gespeichert. Bei der Verarbeitung im Bioethanolwerk erfolgt dann eine Umwandlung der Moleküle in Alkohol. Dieser Produktionsprozess dauert einige Tage und durchläuft mehrere Stationen.
Neben Bioethanol fallen am Standort Pischelsdorf auch Eiweißfutter, Weizenstärke und hochreine Kohlensäure an. Somit entstehen aus einem Rohstoff zahlreiche wertvolle Produkte und die Rohstoffnutzung beträgt nahezu 100%.
Für die kommende Saison legt Agrana Stärke GmbH wieder Anbau- und Lieferverträge für Ethanoltriticale auf. Am Prinzip hat sich nicht viel geändert. Die Abrechnung des Ethanolgetreides erfolgt im Rahmen des "Poolsystems". Dabei gibt es nach der Ernte eine Akontozahlung auf Basis des zu erwartenden Mahlweizenpreises. Die Nachzahlungen - die zumeist im Juni erfolgen, orientieren sich an jenen für Mahlweizen. Auf jeden Fall ist der Preis besser als für Futterweizen.
Seit der Ernte 2020 gibt es wieder eine Preisdifferenzierung von 10 Euro/t excl. Ust. zwischen Ethanoltriticale und Ethanolweizen. Grund dafür ist die bereits relativ hohe Triticalemenge und die damit verbundenen höheren Verarbeitungskosten im Werk (stärkere Schaumbildung). Auch wird es wieder Kombiverträge mit anderen Kulturen (wie z.B.: Stärkekartoffeln) angeboten. Details dazu werden noch rechtzeitig bekanntgegeben.
Die Erzeugerpreise der letzten Jahre sind attraktiv. Das Preisniveau von Mahlroggen wird fast immer deutlich übertroffen; das von Mahlweizen wird erreicht oder liegt nur knapp darunter (Tab. 1). Der direkte Vergleich zu Mahlweizen ist aber nicht ganz fair, da die Übernahmekriterien von Ethanoltriticale darunterliegen. So muss z.B. kein Mindestproteingehalt erreicht werden.
Erzeugerpreise der letzten Jahre
Ernte | 2015 | 2016 | 2017 | 2018 | 2019 | 2020 |
Ethanoltriticale | 135 | 123 | 139 | 150 | 142,5 | 140 |
Mahlroggen | 115 | 119 | 150 | 146 | 125 | 112 |
Mahlweizen | 135 | 115 | 143 | 153 | 146 | 147 |
Erzeugerpreis (in €/t excl. Ust.) der letzten Jahre eines Aufkäufers aus Niederösterreich
Wieder einige neue Sorten
In den letzten Jahren hat die Zahl der zugelassenen Triticalesorten deutlich zugenommen. Diese Vielfalt führte zu den unterschiedlichsten Eigenschaften und Kombinationen.
Neben langstrohigen fast roggenähnlichen Sorten gibt es sehr kurze, sehr standfeste fast weizenähnliche Triticalesorten (z.B.: Cappricia). Damit kann das Lagerrisiko in feuchten Lagen und besseren Böden minimiert werden.
In den letzten Jahren hat die Zahl der zugelassenen Triticalesorten deutlich zugenommen. Diese Vielfalt führte zu den unterschiedlichsten Eigenschaften und Kombinationen.
Neben langstrohigen fast roggenähnlichen Sorten gibt es sehr kurze, sehr standfeste fast weizenähnliche Triticalesorten (z.B.: Cappricia). Damit kann das Lagerrisiko in feuchten Lagen und besseren Böden minimiert werden.
- Brehat (RWA): sehr ertragsstark (9), langstrohig und knapp standfest (7), mittlere Gesundheit (sehr geringe Rostanfälligkeit), Ährenfusarium beachten, intensive Bestandesführung!
- Cappricia (Die Saat): sehr kurz und sehr standfest (3), sehr gute Auswuchsfestigkeit, Mehltau beachten, niedriges Hektolitergewicht, für tiefgründige Böden, intensive Bestandesführung
- Claudius (Saatbau): exzellente Winterhärte, langstrohig, knapp standfest, sehr geringe Auswuchsfestigkeit (8), Rostkrankheiten beachten, hohes Hektolitergewicht
- Fidego (Probstdorfer Saatzucht): ertragsstark, frühe Reife, mehltau- und rostanfällig, hohes Hektolitergewicht
- Kaulos (Probstdorfer Saatzucht): kurz und standfest, erhöhte Auswuchsneigung, mittlere Gesundheit, niedriges Hektolitergewicht, für tiefgründige Böden
- Rivolt (RWA): ertragsstärkste Triticalesorte (9), frühreif, mittlere Standfestigkeit, sehr gesund, niedriges Hektolitergewicht, für alle Anbauregionen
- Tribonus (Saatbau): österreichische Züchtung, frühe Reife, kurz und standfest, mittlere Gesundheit sehr hohes Hektolitergewicht (Bestnote!!), für tiefgründige Böden
- Tricanto (Probstdorfer Saatzucht): österreichische Züchtung, winterhart, langstrohig, knapp standfest, auswuchsfest, Braunrost beachten, schöne Kornausbildung, für leichtere Böden