29.05.2019 |
von Dr. Marion Seiter
Vom Nutzen der Nützlinge - Teil 6
Es regnet und da sind sie wieder, die Schnecken. Sie wandern gemächlich vom Feldrand zu, schlüpfen aus ihren Erdlöchern und fressen des Nächtens das, was uns heilig ist, die weichen Blätter von Mais, Soja, Getreide und Co.
Offenbar bietet unsere Kulturlandschaft genug Unterschlupf für die Genetzte Ackerschnecke, Spanische Wegschnecke und die Gartenwegschnecke.
Auf unseren Äckern kommen vor allem die kleinen Ackerschnecken (Deroceras –Arten), die Genetzte Ackerschnecke (Deroceras reticulatum) und die Graue Ackerschnecke (Deroceras agrestes) vor.
Sie lieben dichte Bestände, mit abwechslungsreichem, scholligem Boden oder auch Mulch mit groben Pflanzenresten, wo sie sich gut verstecken können.
Auf unseren Äckern kommen vor allem die kleinen Ackerschnecken (Deroceras –Arten), die Genetzte Ackerschnecke (Deroceras reticulatum) und die Graue Ackerschnecke (Deroceras agrestes) vor.
Sie lieben dichte Bestände, mit abwechslungsreichem, scholligem Boden oder auch Mulch mit groben Pflanzenresten, wo sie sich gut verstecken können.
Von all den Feinden die Schnecken haben, sollte man meinen, dass der Igel wohl der ist, der am meisten Schnecken frisst. In Wirklichkeit frisst der Braunbrustigel (Erinaceus europaeus) vor allem Insekten. Schnecken machen nur zwischen einem und fünf Prozent seiner Nahrung aus.
Er wird uns also in der Schneckenbekämpfung am Acker nicht weiterbringen.
Er wird uns also in der Schneckenbekämpfung am Acker nicht weiterbringen.
- Überraschender Weise fressen vor allem Insekten Schnecken.
Laufkäfer (Carabidae) jagen am Boden (epigäisch) und fressen was sich erwischen lässt, sie sind echte Generalisten.
Neben Engerlingen, Fliegen, Asseln, Blattläusen, Wespen, Blattwanzen usw. verdrücken sie auch Gehäuse- und Nacktschnecken. Laufkäfer können aber nicht einfach bei einer Schnecke abbeißen, sie injizieren in ihre Beute eine ätzende Verdauungsflüssigkeit und saugen sie dann auf.
Jeder hat in seinem Leben sicherlich schon einmal einen Laufkäfer gesehen, sie fallen einfach auf, schon alleine aufgrund ihrer Größe von bis zu 4 cm.
Neben Engerlingen, Fliegen, Asseln, Blattläusen, Wespen, Blattwanzen usw. verdrücken sie auch Gehäuse- und Nacktschnecken. Laufkäfer können aber nicht einfach bei einer Schnecke abbeißen, sie injizieren in ihre Beute eine ätzende Verdauungsflüssigkeit und saugen sie dann auf.
Jeder hat in seinem Leben sicherlich schon einmal einen Laufkäfer gesehen, sie fallen einfach auf, schon alleine aufgrund ihrer Größe von bis zu 4 cm.
Weniger bekannt sind ihre Larven, sie sind kohlrabenschwarz und ähneln einer Assel. Als echte Generalisten machen sie aber auch vor andern Nützlingen wie den Spinnen auch nicht halt.
Es ist daher schwierig ihren Nutzen zu quantifizieren. Da sie sich auch von alternativen Futterquellen wie Springschwänzen ernähren können, können sie sich im Bestand halten, auch wenn keine Schädlinge vorhanden sind und zuschlagen wenn diese kommen.
Laufkäfer überwintern, je nach Art als Ei oder als Erwachsener in rund 20 cm Bodentiefe. Die Käfer leben auf bewachsenem, schattigem, möglichst feuchtem Boden mit steinem Reisig oder kleinen Erdhöhlen als Unterschlupf.
Es ist daher schwierig ihren Nutzen zu quantifizieren. Da sie sich auch von alternativen Futterquellen wie Springschwänzen ernähren können, können sie sich im Bestand halten, auch wenn keine Schädlinge vorhanden sind und zuschlagen wenn diese kommen.
Laufkäfer überwintern, je nach Art als Ei oder als Erwachsener in rund 20 cm Bodentiefe. Die Käfer leben auf bewachsenem, schattigem, möglichst feuchtem Boden mit steinem Reisig oder kleinen Erdhöhlen als Unterschlupf.
Auch Weichkäfer sind an Schnecken interessiert, vor allem ihre Larven. Die samtig behaarten, walzenförmigen Larven leben in selbst gegrabenen Röhren im Boden wo sie sich auch verpuppen.
Viele Arten sind winterhart, sie kommen im Frühling aus den Löchern und liegen im Schnee: „Schneewürmer“.
Die erwachsenen Tiere sind Blütenbesucher, wobei sie nicht nur Pollen oder Nektar aufnehmen, sondern auch andere Insekten jagen.
Viele Arten sind winterhart, sie kommen im Frühling aus den Löchern und liegen im Schnee: „Schneewürmer“.
Die erwachsenen Tiere sind Blütenbesucher, wobei sie nicht nur Pollen oder Nektar aufnehmen, sondern auch andere Insekten jagen.
Die Larven der Leuchtkäfer (Lampyridae) ernähren sich sogar hautsächlich von Nack- und Gehäuseschnecken. Sie spüren Schnecken anhand des Schleimes auf, den sie hinterlassen, töten ihre Beute mit einem Biss ihrer dolchförmigen Mandibeln (Mundwerkzeuge) die gleichzeitig ein Gift in die Schnecke spritzen.
Zu den Feinden zählen aber auch Aaskäfer (Silphiden), Maulwürfe, Blindschleiche, Kröten, Frösche und Vögel …
Zu den Feinden zählen aber auch Aaskäfer (Silphiden), Maulwürfe, Blindschleiche, Kröten, Frösche und Vögel …
Eine Schadschwelle ist nicht bekannt, spätestens jedoch, wenn rund 10 % der aufgelaufenen Pflanzen vernichtet wurden ist Handlungsbedarf angesagt. Um feststellen zu können, ob überhaupt Schnecken zu befürchten sind, empfiehlt es sich ein paar (morsche) Brette auf mehreren Stellen des Feldes auszulegen, die Tiere sammeln sich darunter.
Eine Randbehandlung ist oft notwendig und wird, je nach Lage der Fläche auch nicht vermeidbar sein. Doch dies ist kein größeres Problem für Nützlinge, denn die Wirkstoffe der Schneckenprodukte sind allesamt „nützlingsschonend“.
Eine Randbehandlung ist oft notwendig und wird, je nach Lage der Fläche auch nicht vermeidbar sein. Doch dies ist kein größeres Problem für Nützlinge, denn die Wirkstoffe der Schneckenprodukte sind allesamt „nützlingsschonend“.
Eisen-III-Phosphat (zB Sluxx HP, Ferramol Schneckenkorn, usw.) wird gestreut und bewirkt ein Fraßstopp. Die Tiere müssen aber eine große Menge fressen, um vom Verschlingen des Blattgrüns abgehalten zu werden. Daher ist es unbedingt notwendig es rechtzeitig, wenn die Pflanzen noch klein sind, auszubringen. Die Schnecken schleimen nicht aus, sie kriechen in ein Erdloch und verenden dort. Da keine Schleimspuren gefunden werden, wird oft vermutet, dass das Mittel nicht geholfen hätte.
Metaldehyd (zB Allowin) wirkt als Kontakt- und Magengift. Schon bei geringer Dosierung wirkt es und die Schnecken schleimen aus. Die Regenfestigkeit ist bei nassgepressten Produkten besser als jenen mit Trockenpressung.
Sachgerecht angewendet werden beide Wirkstoffe als nicht schädigend für relevante Nutzinsekten eingestuft. Das ist ja mal eine gute Nachricht.
Doch ganz so einfach ist es nicht, denn alle genannten Schneckenfeinde sind auch unspezifische Räuber und fressen auch andere für uns schädliche Insekten (aber auch Nützlinge). Sie nur zu tolerieren ist zu wenig, sie müssen gefördert werden, um ein stabiles Ökosystem mit zahlreichen Arten aufzubauen. Dieses ist dann weniger anfällig auf Massenvermehrungen einzelner Schädlinge was wiederum uns nützt.
Sachgerecht angewendet werden beide Wirkstoffe als nicht schädigend für relevante Nutzinsekten eingestuft. Das ist ja mal eine gute Nachricht.
Doch ganz so einfach ist es nicht, denn alle genannten Schneckenfeinde sind auch unspezifische Räuber und fressen auch andere für uns schädliche Insekten (aber auch Nützlinge). Sie nur zu tolerieren ist zu wenig, sie müssen gefördert werden, um ein stabiles Ökosystem mit zahlreichen Arten aufzubauen. Dieses ist dann weniger anfällig auf Massenvermehrungen einzelner Schädlinge was wiederum uns nützt.