28.12.2016 |
von DI Marianne Priplata-Hackl
Wo kommt unser Essen her?
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n Österreich kamen 2015 laut der von der Statistik Austria erstellten Versorgungsbilanz 4,88 Millionen Stück Schweine auf den Markt. Diese Menge wurde um Nettoimporte von 537.000 Tieren (= Importe abzüglich Exporte) ergänzt. In Summe ergab das Schweinefleisch im Umfang von 529.100 Tonnen Schlachtgewicht. Während beim Lebendviehhandel sehr viel mehr Tiere importiert wie exportiert werden, gibt es beim Außenhandel mit Schweinefleisch und seinen Zubereitungen einen Ausfuhrüberschuss von 76 Millionen Euro. Eingeführt wurde Schweinefleisch übrigens ausschließlich aus dem EU-Raum, während rund 20 Prozent der Schweinefleischexporte auch in Drittstaaten gehen. Insgesamt wurden 2015 von jeder Person 55,5 Kilogramm Schweinefleisch inklusive Knochen verbraucht. Schweinefleisch hat am Gesamtfleischverbrauch einen Anteil von 57 Prozent. Nach Spanien führt Österreich das EU-Ranking bei Schweinefleischverbrauch an. In der EU-28 werden im Schnitt nur 41,9 Kilogramm verbraucht.
Gegessen hat jeder Österreicher und jede Österreicherin im letzten Jahr 39,1 Kilogramm Schweinefleisch und damit 10 Dekagramm weniger als 2014. Die heimische Produktion deckt den Bedarf an Schweinefleisch zu 103 Prozent. Bei Rindfleisch überdeckt Österreich seinen Bedarf mit einem Selbstversorgungsgrad von 146 Prozent besonders deutlich. 696.000 Tiere wurden 2015 in Österreich erzeugt, daraus ergab sich eine Fleischmenge im Inland von fast 230.000 Tonnen. Der Wert der Gesamtexporte an Lebendvieh, Fleisch und Fleischwaren übertraf die Importe 2015 um über 200 Millionen Euro. Dabei waren die Haupthandelspartner die EU-Mitgliedsstaaten, auf die bei Importen wie Exporten 85 Prozent des Gesamtwertes entfielen. Gegessen haben die Österreicher 11,6 Kilogramm Rindfleisch, was inklusive Knochen einen Verbrauch von 17,4 Kilogramm ergibt. Das sind 18 Prozent des gesamten Fleischverbrauchs.
Geflügel und Eier
Seit Anfang der 2000er Jahre ist bei Herrn und Frau Österreicher Geflügelfleisch beliebter als Rindfleisch. Rund 12,7 Kilogramm werden davon jährlich verspeist, davon 70 Prozent als Hühnerfleisch. Mit Knochen ergibt das einen Pro-Kopf-Verbrauch von 21 Kilogramm, das sind 22 Prozent des Gesamtfleischverbrauchs. 82,1 Millionen Hühner wurden 2015 in Österreich geschlachtet, was eine Fleischmenge von 116.600 Tonnen ergibt. Davon wurden rund 12 Prozent als lebende Tiere importiert. Auf den Markt kamen die Schlachthühner zu je 50 Prozent als bratfertige Ware und in Teilstücken bzw. Fleisch ohne Knochen. Die Bedeutung von Hühnerfleisch in der Lebensmittelindustrie sowie im Fast-Food-Sektor hat in den letzten Jahren kontinuierlich zugenommen. Bei einem menschlichen Verzehr von 8,9 Kilogramm pro Kopf und Jahr konnte der österreichische Bedarf bei Hühnerfleisch 2015 zu 79 Prozent aus eigener Produktion gedeckt werden.
Mit 41 bzw. 20 Prozent ist der Selbstversorgungsgrad bei Fleisch von Puten und Gänsen deutlich geringer. Mit 3,3 bzw. 0,2 Kilogramm ohne Knochen wird aber auch jährlich wesentlich weniger von diesen Fleischarten verzehrt. Die Vermarktung von Truthühnern erfolgt mit Ausnahme der Weihnachtsbraten in Teilstücken bzw. Fleisch ohne Knochen und das für den Frischesektor aber auch zur Herstellung von Fleisch- und Wurstwaren.
Eier aß 2015 jede Österreicherin und jeder Österreicher 235 Stück. Das ist nach Spanien und Tschechien der höchste Verbrauch in der EU, wo im Schnitt etwa 204 Eier pro Person genossen werden. Erzeugt wurden 1,70 Milliarden Konsumeier, zu denen 315 Millionen Eier und Eiprodukte an Nettoimporten kamen. Der Grad der Selbstversorgung mit Eiern liegt bei 84 Prozent. Übrigens sind die österreichischen Legehennen zu 67 Prozent in Bodenhaltung, zu 20 Prozent in Freilandhaltung und zu 11 Prozent in Biofreilandhaltung eingestallt.
Gut zu wissen
Warum trifft die Forderung nach Herkunftskennzeichnung gerade Fleisch und Eier?
Die EU-Kennzeichnungsverordnung schreibt die Herkunftskennzeichnung dieser beiden Produktsparten für den Handel verpflichtend vor. In der Gastronomie geht diese Information für den Konsumenten allerdings verloren. Nur in den seltensten Fällen weiß der Gast im Restaurant oder in der Kantine woher die Lebensmittel, die verarbeitet wurden, tatsächlich stammen. Ausnahme bilden hier die AMA-Gastrosiegelbetriebe. Sie gehen noch einen Schritt weiter und zeigen auch woher die anderen Produkte kommen.
Die EU-Kennzeichnungsverordnung schreibt die Herkunftskennzeichnung dieser beiden Produktsparten für den Handel verpflichtend vor. In der Gastronomie geht diese Information für den Konsumenten allerdings verloren. Nur in den seltensten Fällen weiß der Gast im Restaurant oder in der Kantine woher die Lebensmittel, die verarbeitet wurden, tatsächlich stammen. Ausnahme bilden hier die AMA-Gastrosiegelbetriebe. Sie gehen noch einen Schritt weiter und zeigen auch woher die anderen Produkte kommen.