Zentimetergenaue Feldarbeit mit Lenksystemen
Automatische Lenksysteme
sind in Österreich keine Seltenheit
mehr. Jeder vierte Acker- und
Gemüsebaubetrieb verwendet
laut einer im Jahr 2021
durchgeführten Studie bereits
ein Spurführungssystem mit
Echtzeitkinematik (RTK). Die
Vorteile der innovativen Technik
liegen darin, dass unterschiedlichste
Arbeitsprozesse
effizienter durchgeführt werden
können und der Arbeitskomfort
deutlich steigt.
"Durch eine exakte Spurführung können Landwirtinnen und Landwirte Geld und Zeit sparen. Da sich die Fahrspuren nicht oder nur geringfügig überlappen, reduziert dies den Einsatz von Betriebsmitteln wie Saatgut, Düngemitteln oder Treibstoff um bis zu 10%. Außerdem können Spuren und somit die Bodenverdichtungen, Schäden an den Kulturen beim Hacken und der Maschinenverschleiß verringert werden", erklärt Stefan Polly, Referatsleiter Digitalisierung am Standort Mold der Innovation Farm, die die neue Technik in Praxistests seit Jahren erforscht. "Der erhöhte Arbeitskomfort und die verbesserte Arbeitsqualität sind jedoch die größten Pluspunkte automatischer Lenksysteme. Jene Lösungen, die sogar automatisch wenden, erleichtern die Arbeit auf dem Feld zusätzlich", so Polly.
"Durch eine exakte Spurführung können Landwirtinnen und Landwirte Geld und Zeit sparen. Da sich die Fahrspuren nicht oder nur geringfügig überlappen, reduziert dies den Einsatz von Betriebsmitteln wie Saatgut, Düngemitteln oder Treibstoff um bis zu 10%. Außerdem können Spuren und somit die Bodenverdichtungen, Schäden an den Kulturen beim Hacken und der Maschinenverschleiß verringert werden", erklärt Stefan Polly, Referatsleiter Digitalisierung am Standort Mold der Innovation Farm, die die neue Technik in Praxistests seit Jahren erforscht. "Der erhöhte Arbeitskomfort und die verbesserte Arbeitsqualität sind jedoch die größten Pluspunkte automatischer Lenksysteme. Jene Lösungen, die sogar automatisch wenden, erleichtern die Arbeit auf dem Feld zusätzlich", so Polly.

Daten für spätere Fahrten nutzbar
Ein weiterer Vorteil ist, dass
Landwirtinnen und Landwirte
Arbeitsabläufe aufzeichnen
können. Mit den gesammelten
Daten können diese bei späteren
Fahrten besser und genauer
geplant, kontrolliert und dokumentiert
werden. Dadurch
lassen sich Betriebsmittel noch
optimaler einsetzen und Kosten
sparen. Darüber hinaus bilden
Spurführungssysteme die
Voraussetzung für weitere Precision-
Farming-Technologien
im Acker- und Gemüsebau.
Die Kosten für ein automatisches
Lenksystem reichen von
6.500 Euro für eine Nachrüstlösung
bis zu rund 20.000 Euro für
ein in der Landmaschine integriertes
System. Kostengünstiger
ist hingegen eine Selbstbaulösung
mit bis zu 2.000Euro€.
Dafür benötigt man allerdings sehr viel Wissen und technisches Know-how. "Die teuren Profigeräte sind meist ausgereifter und laufen stabiler. Günstige Nachrüstsysteme hingegen bieten oft eine einfache Bedienung. Sie haben allerdings noch kleine Kinderkrankheiten, wie zum Beispiel Übersetzungsfehler im Bedienterminal", erklärt Polly.
Dafür benötigt man allerdings sehr viel Wissen und technisches Know-how. "Die teuren Profigeräte sind meist ausgereifter und laufen stabiler. Günstige Nachrüstsysteme hingegen bieten oft eine einfache Bedienung. Sie haben allerdings noch kleine Kinderkrankheiten, wie zum Beispiel Übersetzungsfehler im Bedienterminal", erklärt Polly.
Satelliten liefern Positionsdaten
Die Grundlage für zentimetergenaues
Fahren bildet die
RTK (Real Time Kinematic).
Durch die Nutzung von GNSSSignalen
wie z.B. GPS können
die mit dem entsprechenden
Lenksystem ausgestatteten
Landmaschinen Spurlinien
mit einer Genauigkeit von wenigen
Zentimetern einhalten.
Das System "korrigiert" durch
direktes Eingreifen in die Lenkung
die GNSS-Positionsdaten
der Maschine. Seit 2021 stellt
der Bund mit APOS-RTK einen
kostenfreien Positionierungsdienst
zur Verfügung, den bereits
mehr als 3.600 Bäuerinnen
und Bauern nutzen.
"APOS kann österreichweit flächendeckend genutzt werden. Die Voraussetzung ist nur, dass der GNSS-Empfänger eine ausreichende Anzahl an Satelliten (mindestens fünf) empfängt und eine mobile Internetverbindung besteht. Mithilfe der eAMA-Zugangsdaten kann ein Account erstellt werden", erläutert Polly. Daneben gibt es aber auch andere Anbieter von RTK wie beispielsweise einzelne Maschinenringe, die darüber hinaus zusätzliche Services anbieten.
"APOS kann österreichweit flächendeckend genutzt werden. Die Voraussetzung ist nur, dass der GNSS-Empfänger eine ausreichende Anzahl an Satelliten (mindestens fünf) empfängt und eine mobile Internetverbindung besteht. Mithilfe der eAMA-Zugangsdaten kann ein Account erstellt werden", erläutert Polly. Daneben gibt es aber auch andere Anbieter von RTK wie beispielsweise einzelne Maschinenringe, die darüber hinaus zusätzliche Services anbieten.

So erfolgt die Fahrspurplanung
Die Hardware sowie die von
der RTK gelieferten Korrekturdaten
sind nur die halbe Miete.
Um ein automatisches Lenksystem
bestmöglich nutzen zu
können, ist eine gute Fahrspurplanung
notwendig. So kann
man mit einem Traktor, der ein
automatisches Lenksystem integriert
hat, die Felder abfahren
und die Bearbeitungsgrenzen
festlegen und Fahrspuren
planen. Dabei ist es möglich,
die Auslöselinien für das Heben
und Senken des Hubwerkes einzuprogrammieren.
Es können auch jene Punkte definiert werden, wo hydraulische Zusatzsteuergeräte ab- und zugeschaltet werden. "Wichtig ist dabei, ganz sauber zu arbeiten, damit die Grenzen exakt im Terminal gespeichert werden", so Polly.
Außerdem können die Felder mit einem RTK-Messstab vermessen werden. Die LK-Technik Mold bietet bei der Vermessung ein eigenes Beratungspaket an. "Wir kommen auf die Betriebe und erheben die Felder mit einem RTK-Messstab und unterstützen bei der weiteren Bearbeitung der Daten am Computer. Wichtig ist, bei Kurven viele Punkte - beispielsweise alle drei Meter - zu setzen, damit sich eine schöne Kontur für die optimale Bearbeitungsgrenze ergibt", erklärt Polly.
Die Kosten für das Service richten sich nach der Anzahl gerader Spuren und Kurven. Die Daten werden am Computer digitalisiert und schließlich ins Traktor- bzw. Lenksystemterminal importiert. Die Daten sind dann für das Feld gespeichert, sodass künftige Feldarbeiten über das automatische Lenksystem erfolgen können.
Es können auch jene Punkte definiert werden, wo hydraulische Zusatzsteuergeräte ab- und zugeschaltet werden. "Wichtig ist dabei, ganz sauber zu arbeiten, damit die Grenzen exakt im Terminal gespeichert werden", so Polly.
Außerdem können die Felder mit einem RTK-Messstab vermessen werden. Die LK-Technik Mold bietet bei der Vermessung ein eigenes Beratungspaket an. "Wir kommen auf die Betriebe und erheben die Felder mit einem RTK-Messstab und unterstützen bei der weiteren Bearbeitung der Daten am Computer. Wichtig ist, bei Kurven viele Punkte - beispielsweise alle drei Meter - zu setzen, damit sich eine schöne Kontur für die optimale Bearbeitungsgrenze ergibt", erklärt Polly.
Die Kosten für das Service richten sich nach der Anzahl gerader Spuren und Kurven. Die Daten werden am Computer digitalisiert und schließlich ins Traktor- bzw. Lenksystemterminal importiert. Die Daten sind dann für das Feld gespeichert, sodass künftige Feldarbeiten über das automatische Lenksystem erfolgen können.

Weiteres Potenzial vorhanden
"In der Praxis schöpfen die
Landwirtinnen und Landwirten
das Potenzial der zentimetergenauen
Spurführung häufig
nicht voll aus. Durch unsere
Arbeit in der Innovation Farm
wollen wir mit Forschungs- und
Unternehmenspartnern das
nötige Know-how erarbeiten,
um diesen Betrieben weitergeben
zu können", so Polly weiter.
Er empfiehlt, sich bei Interesse
an einem automatischen Lenksystem
vorab beraten zu lassen.
So kann eine auf die Betriebs- und
Feldgrößen angepasste Lösung
gefunden werden.