Zwiebel-Angebot in Österreich und der EU sehr gering
Das zweite Mal in Folge fiel die NÖ Zwiebelernte klein aus. So ist sie um 10% geringer als 2017, aber sogar um fast ein Viertel kleiner als im Durchschnitt der letzten fünf Jahre. Abhängig von der Möglichkeit zur Bewässerung fallen die regionalen Ergebnisse noch dramatischer aus. Während im Vorjahr die EU-Zwiebelernte allerdings umfangreich war, ist sie heuer eine der kleinsten in den letzten 10 Jahren. 2018 ist auch das wichtigste Zwiebelexportland Niederlande von Mindererträgen stark betroffen, so soll die holländische Ernte die kleinste seit 15 Jahren sein. Das hat große Auswirkung auf den europäischen Zwiebelmarkt. Die holländischen Zwiebelpreise lagen Mitte Dezember bereits bei 50 bis 60 Euro/100 kg lose ab Station, wobei auch zu diesen Preisen keine Ware abgegeben wird, da weiter steigende Preise erwartet werden. In Bayern hat sich der Preisabstand zu den Niederlanden verringert und liegt mittlerweile bei bis zu 44 Euro/100 kg im Bigbag ab Station für mittelfallende Ware. In NÖ ist der Zwiebelmarkt zweigeteilt. Durch das kleine Angebot sowohl im Westen wie auch im Osten der EU besteht sehr große Nachfrage von den Exportmärkten. In Österreich finden Abschlüsse für Exporte von mittelgroßem Zwiebel daher nicht mehr unter 40 Euro/100 kg statt. Noch gefragter und besser bezahlt wird Zwiebel größerer Durchmesser. Die Preise für den Absatz im Inland haben seit der Ernte von dieser Entwicklung nicht profitiert, da langfristige Vereinbarungen nach Bieterverfahren durch den Lebensmittelhandel eine marktkonforme Preisentwicklung im Inland verhindern. Erst mit dem Jahreswechsel konnten Preisanhebungen vereinbart werden. Für die zweite Vermarktungshälfte werden weiter steigende Zwiebelpreise erwartet, wobei das spekulative Verhalten der niederländischen Produzenten einen gewissen Unsicherheitsfaktor darstellt.