Erdäpfel-Heurigenernte in Niederösterreich gestartet
Späterer Beginn wurde mit Lagerware ausgeglichen
Den Österreicherinnen und Österreichern stehen heuer wieder durchgehend heimische Erdäpfel zur Verfügung, die heimischen Bäuerinnen und Bauern sorgen dafür. Die Ernte der Heurigen hat zwar etwas später als im Vorjahr gestartet, durch die guten Erträge im Vorjahr und den durch Corona bedingten Ausfall in der Gastronomie konnte diese Verzögerung aber mit Lagerware ausgeglichen werden. Es sind ausreichend österreichische Erdäpfel verfügbar, der Markt kann ganzjährig aus heimischer Produktion bedient werden.
Hofer und Lidl verzichteten heuer auf Importe von Frühkartoffeln
„Wir Bäuerinnen und Bauern produzieren Lebensmittel in bester Qualität und nach höchsten Standards und sichern damit die Versorgung in unserem Land. Darauf können sich die Menschen verlassen und das soll auch honoriert werden. Wir haben im Frühjahr darauf gepocht, im Handel ausschließlich heimische Erdäpfel anzubieten – mit Erfolg“, erklärt Lorenz Mayr, Vizepräsident der Landwirtschaftskammer NÖ. Der Handel hat heuer die Importe von Frühkartoffeln deutlich reduziert, die Diskounter Hofer und Lidl haben sogar ganz darauf verzichtet.
AMA-Gütesiegel als Wegweiser für die beste Qualität aus Österreich
„Eine wichtige Rolle spielen selbstverständlich auch die Konsumenten. Sie sind der heimischen Landwirtschaft treu geblieben und haben im Supermarktregal zu österreichischen Erdäpfeln gegriffen. Und wer zu heimischen Produkten greift, unterstützt damit gleichzeitig unsere bäuerlichen Familienbetriebe“, betont Franz Wanzenböck, Obmann der InteressenGemeinschaft Erdäpfelbau (IGE). Ein verlässlicher Wegweiser ist das AMA-Gütesiegel.
Lagerung verursacht hohe Kosten
Um die Versorgung in einem so außergewöhnlichen Jahr sicherzustellen, nehmen die Landwirte einen deutlichen finanziellen Mehraufwand auf sich. Beste Qualität bis zum Saisonende ist nur mit professioneller Kühlung der Erdäpfel möglich. Diese Art der Lagerung ist allerdings mit höheren Kosten für die landwirtschaftlichen Betriebe verbunden. Dieser Mehraufwand muss auch abgegolten werden, so müsse es laut der IGE entsprechende Erzeugerpreise für die Erdäpfelbauern geben. Es sei verständlich, dass Verkaufspreise im Lebensmitteleinzelhandel Zwischenhändler und Kosten des Handels abdecken müssen und natürlich müsse auch für jeden Partner in der Wertschöpfungskette etwas übrigbleiben. Wichtig sei, dass die Verteilung der Margen fair erfolgt und die Produktionskosten abgedeckt sind.
Heurige punkten mit dünner Schale, wenig Aufwand und feinem Geschmack
Das Besondere an heurigen Erdäpfeln: Die echten österreichischen Heurigen sind losschalig. Sie zeichnen sich durch ihren besonders feinen Geschmack aus und punkten mit dünner Schale und wenig Aufwand in der Küche, da sie ungeschält verzehrt werden können – im Unterschied zu den Frühkartoffeln aus Mittelmeerländern, die bereits im Winter zu uns kommen. Diese sind ausgereift und haben eine feste Schale. „Die Konsumenten schauen immer genauer auf die regionale Produktion und schätzen den frischen Geschmack unserer Heurigen besonders. Das ist eine Partnerschaft, die sowohl für die Landwirte als auch die Konsumenten wertvoll ist“, sind sich Mayr und Wanzenböck einig.