Wie wird Österreich mit regionalen Lebensmitteln fit für Krisenzeiten?
Die Projektdetails im Überblick
Die Landwirtschaftskammer Niederösterreich (Fachabteilung Bäuerinnen und Direktvermarktung) ist Teil von einem zweijährigen geförderten österreichischen Sicherheitsforschungsförderprogramm „KIRAS“ zum Thema Nationale Bevorratung von Lebensmitteln und landwirtschaftlichen Betriebsmitteln, kurz NATIONALE RESERVE.
Projektlaufzeit: Oktober 2023 bis September 2025
ProjektpartnerInnen:
Projektlaufzeit: Oktober 2023 bis September 2025
ProjektpartnerInnen:
- Fachhochschule St. Pölten ForschungsGmbH
- Landwirtschaftskammer Niederösterreich
- Hannes Pöcklhofer, Event, Marketing und Gemeindeberatung
- Forschungsinstitut für biologischen Landbau
- Consistix GmbH
Mit Lebensmittelvorräten durch die Krise - aber wie?
Und plötzlich funktioniert nichts mehr. Was tun, wenn die Krise nicht mehr nur eine Vorstellung ist, sondern traurige Realität geworden ist. Besonders die Versorgung mit Lebensmitteln ist dann die alles entscheidende Frage. Genau hier setzt seit Oktober 2023 ein neues Projekt den sprichwörtlichen Hebel an. Schon jetzt steht für die Projektteilnehmer fest: Die nationale Bevorratung mit Lebensmitteln und landwirtschaftlichen Betriebsmitteln kann dazu beitragen, die Lebensmittelversorgung der Bevölkerung in Krisenzeiten über einen Zeitraum von mehreren Wochen bis Monaten aufrechtzuerhalten. Doch welche Schrauben muss man drehen, damit das auch tatsächlich funktioniert?
Ein Blick auf die Nachbarländern
So manche Nachbarländer Österreichs zeigen es bereits. Sie verfügen über Reserven an Lebensmittel und haben zum Teil auch landwirtschaftliche Betriebsmittel gelagert. Wie sie dies tun, ist durchaus unterschiedlich. Doch welches System passt nun genau zu Österreich. Hier sollen Interviews mit anderen europäischen Ländern Aufschluss geben. Vor allem die Frage welche Lebensmittel berücksichtigt wurden, wie die Lagerung vonstatten geht und wie hoch die Kosten ausfallen, werden im Mittelpunkt der Interviews stehen.
Lagerung: Zentral oder dezentral auf Bauernhöfen?
Auf Basis der Interviews und auf Basis der Krisenszenarien soll kein Punkt dem Zufall überlassen werden. So wird nicht nur der Bedarf an Lebensmitteln erhoben, sondern auch konkrete Krisenszenarien mit konkretem Eintrittszeitpunkt definiert. So kann ganau ermittelt werden, welchen Einfluss die Krise auf Lieferkette und Produktion hat. Doch auch die Lagermöglichkeiten sollen eingehend betrachtet werden. "Auch hier gibt es unterschiedliche Systeme, die in anderen Ländern umgesetzt werden. Erfolgt die Lagerung zentral oder dezentral? Würde sie dezentral erfolgen, könnten Bäuerinnen und Bauern auch hier eine Rolle spielen. Natürlich müssten die Kosten entsprechend abgegolten werden. Das müssen wir im Projekt ebenso berücksichtigen und ermitteln, welche Chance dies für unsere Betriebe sein kann", erklären die beiden Projektverantwortlichen der Landwirtschaftskammer Niederösterreich Martina Schauer und Elfriede Schaffer.
Das Projekt "Nationale Reserve" kurz gefasst
Die Projektteilnehmer erheben die Arten und Mengen der Produkte, die zur mehrmonatigen Sicherstellung der Lebensmittelversorgung der Bevölkerung im Falle kurzfristig eintretender Krisen gelagert werden müssten und stellt verschiedene (Geschäfts-)Modelle für die nationale Bevorratung dar.
Bäuerinnen und Bauern schon jetzt krisenfest
Der Vorteil, den landwirtschaftliche Betriebe schon jetz mit sich bringen, ist ihre Krisensicherheit. Einige Tage ohne Strom? Für viele Bäuerinnen und Bauern kein Problem, da viele Betriebe bereits auf eine Notstromversorgung setzen. Ebenso hat die Corona-Krise klar gezeigt, dass Betriebe flexibel auf Gegebenheiten reagieren und lösungsorientiert denken. Mit ihrer Arbeit unter freiem Himmel wird die Spontanität und Flexibilität von Bäuerinnen und Bauern stets trainiert und auch die Entwicklungen am Markt sowie in der Gesellschaft machen es notwendig lösungsorientierte Kompetenz an den Tag zu legen.