Geräte für reduziertes Bearbeiten
Erfahrungsaustausch bringt Einblicke
Die gute Nachricht: Man benötigt nicht gleich eine Direktsämaschine, die als optimale Technik gilt, um Wasser zu sparen und Bodenabtrag zu verhindern. Bevor man sich eine solche Maschine anschafft, kann man sich bei Kollegen oder Gemeinschaften Systeme zur reduzierten Bodenbearbeitung ansehen, um sich selbst ein Bild zu machen.
Arbeitsergebnis immer kontrollieren
Bei jeder Form der Bodenbearbeitung ist es wichtig, das Arbeitsergebnis zu kontrollieren. Bei der seichten Bodenbearbeitung ist es umso wichtiger, wenn man bei Leichtgrubbern gefederte Zinken verwendet oder klappbare Geräte einsetzt. Hier lohnt es sich, die Bearbeitungstiefe zu kontrollieren. Bei geklappten Geräten muss man die Anschläge richtig einstellen, damit die Seitenteile nicht „aufschwimmen“. Gefederte Zinken können verdichtete Zonen, wie zum Beispiel Fahrgassen, nicht gleichmäßig tief bearbeiten.
Flache Bodenbearbeitung mit Stroh- und Schwerstriegel
Exemplarisch für die flache Bodenbearbeitung steht der sogenannte Stroh- oder Schwerstriegel. Er ist ein Gerät für die „ultraflache“ Bodenbearbeitung mit 13 bis 16 Millimetern Zinkendurchmesser. Früher wurde der Strohstriegel mit ein bis drei Balken für die Verteilung von Stroh eingesetzt. Heute geht man davon aus, dass der Mähdrescher Stroh und Spreu optimal verteilt und der Schwerstriegel die Aufgabe eines mehrmaligen flachen Stoppelbearbeitungsstriches übernimmt. Der Striegel soll diagonal im Feld gefahren werden, das Stroh besser verteilen, Ausfall von Spreu und Stroh trennen und dadurch für einen besseren Aufgang sorgen. Einsatzgrenzen sind kleinere Flächen, da der Strohstriegel eher „voll“ gefahren werden soll und am Feldende nicht ausgehoben werden darf. Es sieht aus, als sei das Gerät verstopft. Aber richtig eingestellt, verteilt es das Stroh besser. Der Boden wird durch die, auf meist fünf Balken angeordneten Zinken flach bearbeitet (geritzt).
Geräte zur Direktsaat
Bei der Direktsaat wird der Boden nicht bearbeitet. Stattdessen ziehen Scheiben oder Zinken nur Schlitze in den Boden, in die die Saat abgelegt wird, um diesen Schlitz dann wieder zu schließen. Die Technik ist vorhanden, aber nicht allein entscheidend für den Erfolg des Systems.
Welche Punkte man vor der Direktsaat abhaken muss, um erfolgreich zu sein, finden Sie in der Liste von Direktsaatprofi Rolf Derpsch.
Gerätetechnik für Einzelkorn- und Drillsaat
Der einfachste Weg zur Direktsaat führt über die Einzelkornsaat. In fast jeder Region in Niederösterreich setzen Lohnunternehmer Direktsaat schon seit einigen Jahren ein. Bei der Einzelkornsaat ist es generell einfacher, direktsaatfähige Technik in die Praxis zu bringen, da genügend Gewicht für Schardrücke von über 150 Kilogramm vorhanden ist.
Auch der Platz reicht aus, um die organische Masse an der Oberfläche mit Räumsternen und zusätzlichen Schneidscheiben zu managen.
Weniger Angebot bei Drillsaat
Bei der Drillsaat ist das Angebot schon etwas dünner. Geräte für die Direktsaat sind zwar vorhanden, nur in Österreich nicht ausreichend bekannt. Sie sind auch im Vertriebsportfolio vieler Hersteller für den österreichischen Markt schlicht nicht gelistet.
Geräte für die Drillsaat müssen über geeignete Werkzeuge zum Öffnen und Schließen des Säschlitzes verfügen. Je nach Bodenart können sich diese Werkzeuge in ihrer Form unterscheiden, um vor allem ein sicheres Schließen des Säschlitzes zu gewährleisten. Einige Geräte, die am Markt zu finden sind, können auch für die Mulch- und Pflugsaat eingesetzt werden, haben ihre Stärken aber ohne Zweifel in der Direktsaat.
Geräte für die Drillsaat müssen über geeignete Werkzeuge zum Öffnen und Schließen des Säschlitzes verfügen. Je nach Bodenart können sich diese Werkzeuge in ihrer Form unterscheiden, um vor allem ein sicheres Schließen des Säschlitzes zu gewährleisten. Einige Geräte, die am Markt zu finden sind, können auch für die Mulch- und Pflugsaat eingesetzt werden, haben ihre Stärken aber ohne Zweifel in der Direktsaat.
Beispiele für Geräte zur seichten und wassersparenden Bearbeitung
Schritt 1: Je nach betrieblicher Ausrüstung kann man schon mit einfachen Schritten hin zu einer flachen, wassersparenden Bodenbearbeitung gelangen. Eine ebene Fläche ist eine Grundvoraussetzung für ein flaches Arbeiten. Dieser Zustand kann ohne zusätzliche Investitionen in Geräte einfach erreicht werden, indem man die Bearbeitungsrichtung ändert.
Schritt 2: Ein nächster Schritt sollte ein kritischer Blick auf die Verschleißteile sein – vor allem auf die Schare der Bodenbearbeitungsgeräte. Sind diese nicht spitz, sondern womöglich schon im Neuzustand abgerundet, ist der Einzug in den Boden deutlich erschwert und eine konstant seichte Bearbeitung ist somit nicht möglich. Bei der nächsten Anschaffung von Verschleißteilen sollte somit auch deren Materialgüte in Bezug auf die Standzeit der Schneidenform in den Entscheidungsprozess miteinfließen.
Schritt 3: Als nächstes sollte man auf die Einstellung der Tiefenführung und auf die Tiefenführung selbst achten. Die Tiefenführung soll einfach ohne großen Kraftaufwand und werkzeuglos einzustellen und leicht zugänglich sein. Ein weiterer positiver Effekt einer exakten Tiefenführung ist, dass ein Großteil des Gewichtes auf den Tasträdern und Walzen abgestützt wird sobald das Gerät die eingestellte Tiefe erreicht hat. Das verringert das Risiko einer Schmierschicht erheblich.
Schritt 2: Ein nächster Schritt sollte ein kritischer Blick auf die Verschleißteile sein – vor allem auf die Schare der Bodenbearbeitungsgeräte. Sind diese nicht spitz, sondern womöglich schon im Neuzustand abgerundet, ist der Einzug in den Boden deutlich erschwert und eine konstant seichte Bearbeitung ist somit nicht möglich. Bei der nächsten Anschaffung von Verschleißteilen sollte somit auch deren Materialgüte in Bezug auf die Standzeit der Schneidenform in den Entscheidungsprozess miteinfließen.
Schritt 3: Als nächstes sollte man auf die Einstellung der Tiefenführung und auf die Tiefenführung selbst achten. Die Tiefenführung soll einfach ohne großen Kraftaufwand und werkzeuglos einzustellen und leicht zugänglich sein. Ein weiterer positiver Effekt einer exakten Tiefenführung ist, dass ein Großteil des Gewichtes auf den Tasträdern und Walzen abgestützt wird sobald das Gerät die eingestellte Tiefe erreicht hat. Das verringert das Risiko einer Schmierschicht erheblich.
Mold hat Sulky Easydrill getestet
Exemplarisch für diesen großen Themenblock der Direktsaat haben wir uns die Sulky Easydrill (Sky Easydrill) im praktischen Einsatz für Sie angesehen. Die Easydrill ist eine Sätechnik, die wegen ihres Schardruckes von bis zu 250 Kilogramm vor allem für die Direktsaat geeignet ist. Was aber nicht bedeutet, dass nur die Direktsaat zu ihren Stärken gehört. Die Maschine hinterlässt, auch unter bearbeiteten Bedingungen, einen guten Eindruck. Also kann man die Technik getrost als universelle Sätechnik einordnen.
Die Besonderheit der Technik liegt im Säaggregat, das als Tandemaggregat ausgeführt wird. Es werden je zwei Scheibenschare an einem Tandem geführt. Durch die vorlaufende breite Tastrolle ist eine gute Bodenanpassung in Kombination mit den beiden schräggestellten Andruckrollen aus Stahl gegeben. Zudem spielt die breite vorlaufende Andruckrolle den größten Trumpf der Maschine aus. Durch die breite Auflage ist die Maschine nahezu unter allen Bodenbedingungen gut einsatzfähig. Das bedeutet, dass die Maschine, die typischerweise in der Direkt- oder Mulchsaat zum Einsatz kommt, auch mit sehr lockeren Verhältnissen, wie sie zum Beispiel beim Pflügen erzielt werden, sehr gut zurechtkommt und eine exakte Saatgutablage gewährleistet.
Die Besonderheit der Technik liegt im Säaggregat, das als Tandemaggregat ausgeführt wird. Es werden je zwei Scheibenschare an einem Tandem geführt. Durch die vorlaufende breite Tastrolle ist eine gute Bodenanpassung in Kombination mit den beiden schräggestellten Andruckrollen aus Stahl gegeben. Zudem spielt die breite vorlaufende Andruckrolle den größten Trumpf der Maschine aus. Durch die breite Auflage ist die Maschine nahezu unter allen Bodenbedingungen gut einsatzfähig. Das bedeutet, dass die Maschine, die typischerweise in der Direkt- oder Mulchsaat zum Einsatz kommt, auch mit sehr lockeren Verhältnissen, wie sie zum Beispiel beim Pflügen erzielt werden, sehr gut zurechtkommt und eine exakte Saatgutablage gewährleistet.
Einstellung auf unterschiedliche Bedingungen möglich
Wir haben die Maschine unter Mulchsaatbedingungen sowie unter Direktsaatbedingungen eingesetzt. Zur Einstellung gibt es, wie bei jeder vergleichbaren Sätechnik, einige kleine Punkte, die man beachten muss, um eine saubere Arbeit zu hinterlassen.
Um auf unterschiedliche Bedingungen schnell und einfach reagieren zu können, bietet die Maschine einige Optionen. Eine davon ist, die Ballastierung auf die Härte des Bodens anzupassen. Durch die Tandemaufhängung kann die Masse je nach Bodenzustand mehr auf das Scheibenschar oder die Schließrolle gelegt werden.
Was uns sonst noch aufgefallen ist
- Die gezogene Technik war auch auf kleineren Schlägen angenehm einzusetzen.
- Durch den einfachen Aufbau und die mechanische Bauart ist ein Betreiben mit unterschiedlichen und auch einfacher ausgestatteten Traktoren möglich. Mit Traktorleistungen unter 100 PS wurde diese Technik zwar mit Einschränkungen in Bezug auf die Fahrgeschwindigkeit, aber sonst problemlos eingesetzt.
- Die ausgesäte Menge stimmte sehr genau mit der durch die Abdrehprobe ermittelten und eingestellten Menge überein.
- Vor allem unter den sehr trockenen Bedingungen konnte die Technik dank der guten Rückverfestigung der Saatrille mit den schrägen Andruckrollen sehr gut überzeugen.