Regionalitäts-Check: Woher kommen Bio-Produkte im Supermarkt?
Die Untersuchung zeigt deutlich, dass die Herkunft von Bio-Produkten im Supermarktregal oft schwer erkennbar ist. Wagner erklärt: "Wenn Konsumentinnen und Konsumenten im Supermarkt zu Bio-Lebensmitteln greifen, gehen sie davon aus, dass sie damit auch regionale Bio-Landwirtschaft unterstützen. Doch unser Check zeigt, dass nur 48 Prozent der untersuchten Bio-Produkte im Lebensmitteleinzelhandel nachweislich aus der heimischen Bio-Landwirtschaft stammen. Man muss also schon genau hinschauen, wenn man Bio-Produkte aus heimischer Erzeugung möchte.“

Bio aus Österreich garantiert höchste Qualität und sichert den Erhalt bäuerlicher Familienbetriebe
Die Produktion von Bio-Lebensmitteln durch österreichische Bäuerinnen und Bauern spielt eine zentrale Rolle für eine nachhaltige, umweltfreundliche und zukunftssichere Lebensmittelversorgung. Österreichische Bio-Produkte stehen nicht nur für höchste Qualität und strenge Produktionsstandards, sondern auch für kurze Transportwege, den Erhalt bäuerlicher Familienbetriebe und eine Stärkung der heimischen Wirtschaft. Gleichzeitig tragen sie zum Klimaschutz und zur Biodiversität bei. „Wer sich für Bio aus Österreich entscheidet, unterstützt nicht nur eine umweltfreundliche Landwirtschaft, sondern auch die Zukunft unserer heimischen Höfe und der ländlichen Regionen“, betont Walter Klingenbrunner, Obmann von BIO AUSTRIA NÖ und Wien.
Zentrale Ergebnisse des Regionalitäts-Checks „Bio-Lebensmittel im Supermarktregal“
- 48 Prozent der untersuchten Bio-Produkte (34 von 71 untersuchten Lebensmitteln) stammen nachweislich aus der österreichischen Landwirtschaft.
- 52 Prozent der getesteten Produkte (37 von 71 untersuchten Lebensmitteln ) stammen aus der EU oder aus Nicht-EU-Ländern.
- Besonders bedenklich: Selbst Bio-Marken der heimischen Supermärkte garantieren keine österreichische Herkunft.
- 41 Prozent der in Österreich produzierten Bio-Produkte (14 von 34 untersuchten Lebensmitteln) tragen das rot-weiß-rote AMA-Biosiegel.
Was und wie wurde untersucht?
Im Rahmen des Regionalitäts-Checks wurden 71 Bio-Produkte im Supermarktregal aus zwölf unterschiedlichen Kategorien analysiert: Spaghetti, Linsen, Haferflocken, Toastbrot, Bircher Müsli, Honig, Apfelsaft, Vogerlsalat, Suppengemüse, Karotten, Zwiebel und Essiggurkerl – alles Produkte, die auch in Österreich produziert werden können. Die Untersuchung erfolgte in den Filialen der großen Lebensmittelhändler in Österreich. Bei jedem Produkt wurde geprüft, ob es mit dem rot-weiß-roten AMA-Biosiegel – es garantiert als einziges staatlich anerkanntes Siegel österreichische Herkunft bei Bio-Produkten – gekennzeichnet ist, aus welchem Land die landwirtschaftlichen Rohstoffe stammen und ob die Herkunft klar und transparent angegeben ist.
Unsere Forderung: Klare Herkunftskennzeichnung für Bio-Produkte aus österreichischer Landwirtschaft mit dem rot-weiß-roten AMA-Biosiegel
Das einzige staatliche Siegel, das die österreichische Herkunft eines Bio-Produkts eindeutig garantiert, ist das rot-weiß-rote AMA-Biosiegel. Es wird jedoch nur bei einem Teil der Bio-Produkte angeführt. Beim Regionalitäts-Check der Kammer waren 14 von 34 Bio-Produkten aus österreichischer Landwirtschaft mit dem AMA-Biosiegel gekennzeichnet, das entspricht nur 41 Prozent. Deshalb fordert die Landwirtschaftskammer Niederösterreich eine eindeutige Kennzeichnung der Bio-Produkte aus Österreich mit dem rot-weiß-roten AMA-Biosiegel. "Wir wollen faire Bedingungen für unsere Biobäuerinnen und Biobauern und ehrliche Transparenz für die Konsumentinnen und Konsumenten. Bio aus Österreich muss daher leicht erkennbar sein. Als Landwirtschaftskammer arbeiten wir bereits gemeinsam mit der AMA Marketing GmbH und den Vertretern der Biobauern (Bio Austria) daran, das AMA Biosiegel so zu gestalten, dass die hohen österreichischen Biostandards und Österreich als Herkunftsland gesichert und sofort erkennbar sind“, betont Wagner.
„Unsere große Zahl an Biobäuerinnen und Biobauern in Österreich leistet mit der Produktion von Biolebensmitteln einen wesentlichen Beitrag zur ökologischen Nachhaltigkeit. Es ist von zentraler Bedeutung, den Kunden klare Orientierung zu geben, wann sie mit ihrer Kaufentscheidung die heimische Bio-Landwirtschaft unterstützen und dafür noch einen Mehrwert für Umwelt und Natur generieren. Transparenz durch eine eindeutige Qualitäts- und Herkunftskennzeichnung ist daher unerlässlich, damit dort, wo Bioqualität aus Österreich drin ist, es auch drauf steht“, unterstreicht Klingenbrunner.
Wofür steht das AMA-Biosiegel?
Auf dem EU-Bio-Logo aufbauend hat die AMA-Marketing ein Gütesiegel für Bio-Lebensmittel entwickelt – das staatlich anerkannte AMA-Biosiegel. Es garantiert hohe Lebensmittelqualität, Lebensmittelsicherheit und im Vergleich zum EU-Bio-Logo mehr Bio durch verbesserte Umweltstandards. Und das rot-weiß-rote AMA-Biosiegel bietet eine garantierte Herkunftssicherung: Es gewährleistet, dass sowohl die Rohstoffe als auch die Verarbeitung in Österreich erfolgen.
Herausforderung EU-Bio-Logo – Konsument:innen müssen genau hinschauen
Das EU-Bio-Logo (grünes Blatt) ist ein erster guter Anhaltspunkt, doch es zeigt nicht immer eindeutig, aus welchem Land ein Produkt stammt. Die Herkunftsangaben können variieren: AT-Landwirtschaft, EU-Landwirtschaft, EU/Nicht-EU-Landwirtschaft, IT-Landwirtschaft, DE-Landwirtschaft. Im Einkaufsalltag bleibt wenig Zeit, das Kleingedruckte zu lesen. „Eine klare Kennzeichnung durch das AMA-Biosiegel erleichtert bewusste Kaufentscheidungen für österreichische Bio-Produkte und stärkt die heimische Biolandwirtschaft. Daher setzen wir uns als Landwirtschaftskammer konsequent für eine klare Herkunftskennzeichnung ein“, sagt Wagner abschließend.