15 Institutionen sehen Versorgungssicherheit durch EU-Pflanzenschutz-Pläne gefährdet
Ein Überblick
Insgesamt 15 landwirtschaftliche bzw. landwirtschaftsnahe Verbände und Institutionen haben ein gemeinsames Positionspapier zum Entwurf für die Verordnung zur nachhaltigen Verwendung von Pflanzenschutzmitteln („sustainable use regulation“ - SUR) verfasst. Alle unterzeichnenden Organisationen bekennen sich zwar klar zu einer nachhaltigen, umwelt- und klimafreundlichen Bewirtschaftung, warnen aber gleichzeitig vor den hohen Risiken und Schwächen des SUR-Legislativvorschlags der EU-Kommission – auch für die Versorgungssicherheit.
So sieht der am 22.06. präsentierte EU-Entwurf vor, die Ziele der Farm2Fork-Strategie in einen rechtlichen Rahmen zu gießen. Unter anderem ist dabei eine pauschale Reduktion der eingesetzten Pflanzenschutz-Menge um 50% vorgesehen, ohne Effizienz des Wirkstoffes und Vorleistungen der Mitgliedstaaten zu berücksichtigen. Um negative Folgen für Versorgungssicherheit, Landwirtschaft und Forschungsstandort Europa zu verhindern, sprechen sich die 15 Organisationen mit Nachdruck dafür aus, die SUR vor dem Beschluss einer wissenschaftlich fundierten und umfassenden Folgen- und Umsetzbarkeitsabschätzung zu unterziehen. Große Bedeutung zur weiteren Verbesserung der Nachhaltigkeit wird außerdem digitalen, innovativen Konzepten beigemessen.
So sieht der am 22.06. präsentierte EU-Entwurf vor, die Ziele der Farm2Fork-Strategie in einen rechtlichen Rahmen zu gießen. Unter anderem ist dabei eine pauschale Reduktion der eingesetzten Pflanzenschutz-Menge um 50% vorgesehen, ohne Effizienz des Wirkstoffes und Vorleistungen der Mitgliedstaaten zu berücksichtigen. Um negative Folgen für Versorgungssicherheit, Landwirtschaft und Forschungsstandort Europa zu verhindern, sprechen sich die 15 Organisationen mit Nachdruck dafür aus, die SUR vor dem Beschluss einer wissenschaftlich fundierten und umfassenden Folgen- und Umsetzbarkeitsabschätzung zu unterziehen. Große Bedeutung zur weiteren Verbesserung der Nachhaltigkeit wird außerdem digitalen, innovativen Konzepten beigemessen.
Österreich beim nachhaltigen Pflanzenschutz internationaler Vorreiter
Die Landwirtschaftskammer teilt das Ziel, den nachhaltigen Einsatz von Pflanzenschutzmitteln zu fördern, was in Österreich bereits seit langem gelebte Praxis ist. So gilt Österreich in Europa und international als Vorreiter beim integrierten Pflanzenschutz, bei dem primär alle verfügbaren vorbeugenden, nicht-chemischen Maßnahmen wie Fruchtfolge, moderne Anbauverfahren, Züchtung, Sorten- und Saatgutwahl, mechanische Maßnahmen etc. genutzt werden. Seit Jahren lautet das Motto: ‚So wenig, wie möglich, so viel, wie notwendig.
Pflanzenschutzmittelmenge sagt wenig über Wirkung aus
Die Herangehensweise der EU-Kommission, die Pflanzenschutzmittel-Menge ‚quer Beet‘ um 50 Prozent zu reduzieren, sieht die Landwirtschaftskammer jedoch als falschen Ansatz. Je weniger effektiv eine Substanz, desto größere Mengen braucht es in der Anwendung. So sind in der österreichischen Statistik seit einiger Zeit auch Substanzen wie der natürliche Luftbestandteil Kohlendioxid enthalten, der 38 Prozent der statistisch ausgewiesenen Menge umfasst. Verwendet wird dieses Gas z.B. auch zur Behandlung von biologischem Saatgut, ein Risiko für das Ökosystem ist in keiner Weise gegeben. In anderen Ländern wird dieser Stoff hingegen nicht angeführt, weshalb in der EU-Auflistung quasi Äpfel mit Birnen verglichen werden. Die stark vereinfachten Zielsetzungen von minus 50 Prozent berücksichtigen auch die bisherigen Bemühungen und Nachhaltigkeitserfolge in keiner Weise und werden mehr Probleme als Verbesserungen bringen.
Weitere Verknappung bei Lebensmitteln befürchtet
Bei einer pauschalen Reduktion des Schutzes der Nutzpflanzen wäre eine massive Verminderung der Erträge und Erntemengen zu erwarten. Das würde die heimische Selbstversorgung in einer ohnehin sehr schwierigen und von hoher Inflation gekennzeichneten Phase schwächen und klimaschädliche Importe aus Ländern verstärken, die unter deutlich niedrigeren Umweltstandards wirtschaften bzw. sogar Regenwälder abholzen.
Weiterführende Infos
Das Positionspapier der 15 landwirtschaftlichen bzw. landwirtschaftsnahen Verbände entnehmen Sie bitte der Webseite: http://www.lko.at/15-institutionen-sehen-versorgungssicherheit-durch-eu-pflanzenschutz-pläne-gefährdet-landwirtschaftskammer-österreich+2400+3654111