Aufforsten ja - aber wie?
Gute Planung ist die halbe Miete
Noch bevor es um die Aufforstung geht, müssen sich Waldbewirtschafterinnen und Waldbewirtschafter mit einigen zentralen Fragen und regionalen Gegebenheiten auseinandersetzen. So gilt es zum Beispiel auch gut zu überlegen, welche Baumart man auf welchen Standort setzen will.
Welche Baumarten aufforsten?
Ein erster Schritt ist zunächst die Bestimmung der natürlichen Baumartenzusammensetzung auf der aufzuforstenden Fläche. Dies geschieht am einfachsten auf www.herkunftsberatung.at durch Eingabe der Katastralgemeinde. Ideal wäre eine Standortkarte, die jedoch in der Regel nicht vorhanden ist. Eine selbst erstellte Planungsunterlage kann Ersatz dafür sein.
Am wichtigsten sind die Wasserhaushaltsverhältnisse auf der Fläche, weil sie in Zukunft bei sinkenden Niederschlägen entscheidend sind. Vorsicht ist auf Oberhang- und Kuppenstandorten sowie auf Verebnungen wegen Staunässe geboten.
Am wichtigsten sind die Wasserhaushaltsverhältnisse auf der Fläche, weil sie in Zukunft bei sinkenden Niederschlägen entscheidend sind. Vorsicht ist auf Oberhang- und Kuppenstandorten sowie auf Verebnungen wegen Staunässe geboten.
Wasserbedarf beachten
Über 70% der in Niederösterreich vorhandenen Baumarten haben einen mittleren bis großen Wasserbedarf. Dies ist bei sinkenden Niederschlägen zu berücksichtigen. Mischbestände haben gegenüber Fichtenreinbeständen eine zwei- bis 2,5 fache Wurzelmasse und dadurch eine wesentlich höhere Ausnutzung des Standortpotenzials und damit der Wasserreserven.
Labile Fichtenbestände kann man im Schutze des sich auflösenden Altbestandes umwandeln mittels
Labile Fichtenbestände kann man im Schutze des sich auflösenden Altbestandes umwandeln mittels
- Unterbau und Voranbau mit Pflanzen, vor allem bei Tanne und Rotbuche, oder
- durch Saat bei Kiefer und Eiche.
Guter Start für Naturverjüngung
Wer vorausschauend denkt, pflanzt auf allen Flächen immer wieder Nester und Gruppen mit den Baumarten der natürlichen Waldgesellschaft. Dazu gehören Eiche, Rotbuche und Tanne, die mit trockeneren Bedingungen besser zurechtkommen. Damit schafft man eine gute Ausgangsposition für eine künftige Naturverjüngung.
Es sollten Mischbaumarten forciert werden, die dem Klimawandel standhalten, weil sie über ein hohes Anpassungsvermögen verfügen.
Das Anpassungsvermögen ist hoch, wenn Baumarten über
In Zukunft werden bei den Hauptbaumarten die Eichen und Kiefern, teilweise auch Buchen an Bedeutung zunehmen und Fichten zurückgedrängt werden.
Es sollten Mischbaumarten forciert werden, die dem Klimawandel standhalten, weil sie über ein hohes Anpassungsvermögen verfügen.
Das Anpassungsvermögen ist hoch, wenn Baumarten über
- eine breite ökologische Amplitude,
- einen kurzen Produktionszeitraum,
- eine schnelle Generationsfolge,
- hohe genetische Vielfalt,
- rasche Besiedlung größerer Freiflächen und
- eine hohe Regenerierbarkeit nach Verletzungen verfügen.
In Zukunft werden bei den Hauptbaumarten die Eichen und Kiefern, teilweise auch Buchen an Bedeutung zunehmen und Fichten zurückgedrängt werden.
Nicht nur heimische Baumarten
Die Baumartenwahl wird sich in Zukunft nicht nur auf heimische Baumarten beschränken können, wie es von Umweltschützern gefordert wird. Wir brauchen zusätzliche Baumarten mit anderen Toleranzgrenzen, mit denen Forstwirtschaft betrieben werden kann. Es gibt schon jetzt eine Reihe von Baumarten, die sich in Österreich etabliert haben, wie die Douglasie, die Küstentanne, die Roteiche, die Robinie oder die Schwarznuss.