Erfolgreicher Kampf von LK NÖ und Branchenverbänden: Anwendung der Entwaldungsverordnung auf 2027 verschoben
Der Hintergrund
Die Entwaldungsverordnung EUDR verpflichtet Unternehmen, für bestimmte Produkte darunter Holz, Kaffee, Kakao, Soja, Rinder und deren Erzeugnisse eine vollständige Rückverfolgbarkeit und Entwaldungsfreiheit nachzuweisen Österreichische Branchenvertreter :innen warnen seit Langem, dass dies mit unverhältnismäßigem Aufwand verbunden ist, in einem Land, das funktionierende Kontrollsysteme etabliert hat und wo kein Entwaldungsrisiko besteht. In der aktuell geplanten Entwaldungsverordnung müssten auch in Österreich künftig Nachweise erbracht werden, dass für die Produktion der oben genannten Erzeugnisse kein Wald gerodet wurde. Etwas, das für Österreich keinen Sinn ergibt, da es dieses Problem hierzulande gar nicht gibt. In Österreich wächst der Wald um rund 3.400 ha pro Jahr, das entspricht einer Fläche von rund 13 Fußballfeldern pro Tag.
Die Verordnung und der damit verbundene bürokratische Aufwand wären mit 01.01.2026, auch für Österreich, in Kraft getreten und damit verpflichtend umzusetzen gewesen.
Die Verordnung und der damit verbundene bürokratische Aufwand wären mit 01.01.2026, auch für Österreich, in Kraft getreten und damit verpflichtend umzusetzen gewesen.
Verschiebung um ein weiteres Jahr auf 01.01.2027 für Vereinfachung nutzen
Die EU-Kommission hat heute angekündigt, die Anwendung der Entwaldungsverordnung um ein weiteres Jahr zu verschieben. Wir haben als Landwirtschaftskammer NÖ und Bezirksbauernkammern in einem Schulterschluss mit den Branchenverbänden dafür gekämpft, dass diese Verordnung so nicht umgesetzt wird. Land und Forstwirtschaftsminister Norbert Totschnig hat auf europäischer Ebene Allianzen mit Agrarministerkolleg:innen geschmiedet und letztendlich einen Anwendungsstopp erreicht. Jetzt heißt es aber, die gewonnene Zeit dazu zu nutzen, vernünftige Regelungen zu schaffen, die Unterschiede zwischen den Ländern berücksichtigen und damit echte Erleichterungen für Länder wie Österreich ohne Entwaldungsrisiko bringen. Unsere bäuerlichen Familienbetriebe dürfen nicht durch zusätzliche bürokratische Hürden im internationalen Wettbewerb geschwächt werden.