Minister Anschober soll Ernährungswissen bei Kindern fördern und Verbotspolitik beenden
Die Absicht einer EU-Richtlinie über audiovisuelle Mediendienste, Kinder durch eine Einschränkung der Werbung vor gefährlichen Produkten zu schützen, wird grundsätzlich von der Landwirtschaftskammer Niederösterreich begrüßt. Das Gesundheitsministerium will diese EU-Richtlinie national allerdings deutlich schärfer umsetzen und auch Lebensmittel, wie etwa Milchprodukte mit einem natürlichen Fettgehalt über 3,6%, Fleisch- und Wurstwaren oder Marmeladen - auf Basis von fachlich umstrittenen Nährwertprofilen - mit einem Werbeverbot versehen.
Werbeverbot gefährdet heimische Versorgung mit bäuerlichen Lebensmitteln
Landwirtschaftskammer NÖ-Präsident Schmuckenschlager appelliert: „Ich fordere Minister Anschober dringend auf, bei der Novellierung der EU-Richtlinie mit Maß und Ziel zu agieren und absoluten Werbeverboten ganzer Lebensmittelkategorien eine klare Absage zu erteilen. Sonst navigiert Minister Anschober völlig an der Zielsetzung, ein gesundes vielfältiges Essverhalten bei Kindern zu fördern, vorbei. Vielmehr gefährdet er die heimische Versorgung mit bäuerlichen Lebensmitteln, die in entsprechenden Mengen absolut wertvoll in der kindlichen Ernährung sind.
Die Menge ist entscheidend: Sorgsamen Umgang mit Lebensmitteln bei Schülern fördern
Ich empfehle dem Minister ausdrücklich, sich dafür einzusetzen, Ernährungswissen in die Stundenpläne der Grundschulen zu integrieren, wie es seitens der Bauernschaft schon lange gefordert wird. Strafen Sie nicht unsere heimischen Bäuerinnen und Bauern sowie die Lebensmittelwirtschaft mit einem Werbeverbot völlig zu Unrecht ab. Viele grundsätzlich gesunde Lebensmittel sind ab einer gewissen Menge problematisch. Hier hilft allerdings ein Werbeverbot nichts. Ein solches würde nur der ohnehin unter Druck stehende Wirtschaft einen weiteren Schlag ins Gesicht erteilen.“
Die Landwirtschaftskammer NÖ fordert
Die Vorschläge zur Novellierung der EU-Richtlinie über audiovisuelle Mediendienste (EU-AVMD-RL) werden am Freitag, 13.11. vom Gesundheitsministerium der nationalen Ernährungskommission vorgelegt. Die Landwirtschaftskammer Niederösterreich fordert eine Anpassung der überzogenen Vorschläge und eine sinnvolle Umsetzung der Richtlinie, die Wettbewerbsnachteile für ganze Produktkategorien verhindert.