Schmuckenschlager und Ecker: Regionalität schafft Wertschöpfung
Niederösterreichs Landwirte und Unternehmer haben sich auch durch die Corona-Krise nicht entmutigen lassen und richten ihren Blick stets in Richtung Zukunft. Trotz Krise entwickeln die Bäuerinnen und Bauern ihre Betriebe weiter, entwerfen innovative Konzepte und investieren in ihre Höfe. Insgesamt investiert die Landwirtschaft pro Jahr rund 700 Mio. Euro. Rund ein Drittel davon betrifft bauliche Tätigkeiten. Ableiten lässt sich diese starke Entwicklung auch von den Anträgen im Rahmen der Investitionsförderung. Bereits im Jahr 2020 wurden rund 50 Prozent mehr Anträge zur Investitionsförderung gestellt als im langjährigen Durchschnitt. Dieser Trend hat sich dieses Jahr nochmals verstärkt. So wurden seit Jänner 2021 bereits mehr als 2.000 Investitionsförderanträge eingereicht. Das ist mehr als das Doppelte verglichen mit dem gleichen Zeitraum der Vorjahre. Bei der Umsetzung der Investitonsvorhaben setzen die Landwirte auf die Kompetenz, Expertise und hohe Qualität der regionalen Gewerbebetriebe. Das trägt dazu bei, dass die Produktion und letztendlich die Versorgung in Niederösterreich langfristig und nachhaltig abgesichert werden kann.
Landwirtschaft ist wichtiger Wirtschaftsmotor in Niederösterreich
Die Landwirtschaft ist also auch in Krisenzeiten ein verlässlicher Partner und Wirtschaftsmotor. „Investitionen, die in der Landwirtschaft getätigt werden, beinflussen die gesamte Wirtschaft in unserem Land positiv. Grund dafür ist auch, dass die heimischen Bäuerinnen und Bauern intensiv mit den Unternehmen und Dienstleistern in den Regionen zusammenarbeiten. Denn wenn es um die Versorgung vor Ort geht, spielen ebenso heimische Rohstoffe und vor allem auch regionale Dienstleistungen eine wichtige Rolle. Und mehr Regionalität wirkt sich immer positiv auf die gesamte Wertschöpfungskette aus“, erklärt Johannes Schmuckenschlager, Präsident der Landwirtschaftskammer NÖ.
Alle können Beitrag für die Zukunft regionaler Unternehmen leisten
„Die gewerbliche Wirtschaft und die Landwirtschaft haben eine große Gemeinsamkeit: Sie beleben Regionen! Regionale Betriebe sind der zentrale Schlüssel für Wertschöpfung, Arbeitsplätze, Lehrstellen und soziale Sicherheit. Viele Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher sind in beiden Bereichen aktiv. Sie führen eine Landwirtschaft und sind zugleich auch gewerblich als Unternehmerin oder Unternehmer erfolgreich“, betont Wirtschaftskammer NÖ-Präsident Wolfgang Ecker, der gleichzeitig appelliert: „Wir alle können einen Beitrag für eine gute Zukunft unserer regionalen Unternehmen leisten. Denn wer Betriebe vor Ort will, der muss ihnen auch Aufträge geben und Produkte bei ihnen einkaufen.“ Dadurch kann sich ein Partner-Netzwerk im ländlichen Raum etablieren, die ländliche Infrastruktur wird sichergestellt und Versorgungseinrichtungen erhalten.“
Landwirtschaft und gewerbliche Wirtschaft sind starke Partner
„Um unseren Betrieb zukunftsfit zu machen, unseren Tieren die besten Bedingungen zu bieten, den Konsumentenwünschen gerecht zu werden und auch um wettbewerbsfähig zu bleiben, sind Investitionen in unseren Hof für mich unabdingbar. Daher haben wir uns dazu entschlossen, einen neuen Stall zu bauen. Dabei war es uns zum einen wichtig, heimische Rohstoffe zu verwenden und, wo es möglich war, sogar mit den Rohstoffen aus unserer eigenen Landwirtschaft zu arbeiten. Zum anderen war für uns klar, dass wir mit den Firmen in unserer unmittelbaren Umgebung zusammenarbeiten wollen. Denn hier können wir uns sicher sein, dass wir die beste Qualität bekommen und können dadurch einen weiteren Beitrag zur Versorgungssicherheit in unserem Land leisten“, erklärt Landwirt Dietmar Haas.
„Unsere große Stärke ist, dass wir vom Lastwagen über Spenglerarbeiten bis zur Zimmerei alles aus einer Hand bieten“, sagt Stefan Winter, der Chef der den Bau ausführenden Holzbau Winter GmbH aus Kasten bei Böheimkirchen. „Wir sind auch offen dafür, wenn das Baumaterial direkt vom Bauherren selbst kommt – wie hier aus dem eigenen Wald. Der Bau des Saustalls hier war also bis hin zum Baumaterial eine Zusammenarbeit von gewerblicher Wirtschaft und Landwirtschaft.“ Als großes Problem sieht Winter den Fachkräftemangel, der bereits dazu führt, dass er nicht alle Aufträge, die ihm angeboten werden, übernehmen kann. „Neben dem Mangel an Fachkräften, sehe ich heuer die enormen Preissteigerungen und die Lieferengpässe im Holzsektor als große Herausforderung für holzverarbeitende Betriebe.“
Ansprechpartner in den Regionen sind Herzstück der Kammern
Herzstück in Sachen Regionalität der Wirtschaftskammer NÖ sind ihre 23 WKNÖ-Bezirks- und Außenstellen. Sie stehen in den Regionen als direkte Ansprechpartner für alle niederösterreichischen Unternehmerinnen und Unternehmer bereit. Ihr Angebot reicht von Gründungsberatungen und der Unterstützung in Rechtsfragen über das Thema Lehre bis zur Rolle als Sozialpartner auf regionaler Ebene. Sie agieren sozusagen im ganzen Land als Service-Nahversorger für Niederösterreichs Unternehmen. So stehen die WKNÖ-Bezirks- und Außenstellen etwa auch Landwirten, die auch gewerblich aktiv werden wollen, regelmäßig mit Gründungsberatungen zur Seite.
Einen weiteren Schwerpunkt der regionalen Aktivitäten der Wirtschaftskammer NÖ bildet der Einsatz für möglichst regionale Vergaben von öffentlichen Aufträgen. Die Wirtschaftskammer NÖ bietet dazu konkrete, praxisgerechte Tipps mit einem eigenen Online-Ratgeber und dem ständig aktualisierten Handbuch zur Regionalvergabe, einem österreichweiten Vorzeigeprojekt.
Einen weiteren Schwerpunkt der regionalen Aktivitäten der Wirtschaftskammer NÖ bildet der Einsatz für möglichst regionale Vergaben von öffentlichen Aufträgen. Die Wirtschaftskammer NÖ bietet dazu konkrete, praxisgerechte Tipps mit einem eigenen Online-Ratgeber und dem ständig aktualisierten Handbuch zur Regionalvergabe, einem österreichweiten Vorzeigeprojekt.
Landwirtschaftskammer steht Bäuerinnen und Bauern bei Investitionen zur Seite
Für landwirtschaftliche Investitionsvorhaben bietet die Landwirtschaftskammer NÖ mit ihren Bezirksbauernkammern eine umfassendes Beratungsangebot und einzelbetriebliche Hilfestellungen an.