Schmuckenschlager: Vielversprechender Weinjahrgang 2023
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Durchschnittliche Erntemenge - ausgezeichnete Qualitäten
Landwirtschaftskammer NÖ-Präsident Johannes Schmuckenschlager erwartet einen vielversprechenden Weinjahrgang 2023. „Nach einer klimatisch turbulenten und herausfordernden Saison, die unter anderem von schweren Unwettern geprägt war, wird im Vergleich zum Vorjahr mit einer etwas geringeren Weinmenge von rund 2,3 Mio. Hektoliter gerechnet. Wir gehen allerdings von einer sehr guten Weinqualität aus. Der Wechsel zwischen Niederschlags- und Hitzeperioden während des heurigen Vegetationsverlaufes bildet die perfekte Grundlage dafür“, betonte Schmuckenschlager. Ausschlaggebend seien aber noch die kommenden Wochen, in denen man auf sonniges Wetter hofft. „Sorgen bereiten den Winzerinnen und Winzern allerdings die nach wie vor hohen Produktionskosten“, so Schmuckenschlager.
Das war das Frühjahr 2023 für unsere Weine
Der Witterungsverlauf 2023 war bis jetzt durchaus positiv. Ausgehend von einem sehr trockenen Winter gab es im März einen Mix aus warmen und kühlen Tagen. Der April war auffallend kühl, brachte aber in der zweiten Aprilhälfte die sehr wichtigen Niederschläge. Der Austrieb der Reben erfolgte aufgrund der eher kühlen Witterung Ende April und damit relativ spät. Im Hinblick auf die zu dieser Zeit drohende Spätfrostgefahr war dies jedoch durchaus positiv. Auch die kühleren Temperaturen Anfang Mai hatten glücklicherweise keine Spätfrostschäden, die bis Mitte Mai auftreten können, zur Folge. Die in der zweiten Maihälfte einsetzende warme Vegetationsperiode führte zu starkem Wachstum der Reben. Die Rebblüte begann in den meisten Weinbaugebieten Mitte Juni. „Der im Vergleich zu den Vorjahren späte Blühbeginn wird von der Branche durchaus positiv gesehen, denn eine spätere Blüte bedeutet auch einen späteren Reifebeginn etwas mehr in den Herbst hinein, wo von moderateren Tagestemperaturen und etwas kühleren Nachttemperaturen ausgegangen werden kann. Dies führt im Allgemeinen zu harmonischeren Weinen mit einem ausgeglichenen Zucker-Säure-Verhältnis“, berichtete Schmuckenschlager. Die Blüte ist in den meisten Gebieten sehr gut verlaufen, schlechte Blütebedingungen sind nur punktuell aufgetreten, was Verrieselung zur Folge hatte.
Trockenschäden im Sommer blieben aus
Ende Juni begann die erste Hitzeperiode dieses Jahres mit Temperaturen großteils über 30°C, die bis Anfang August andauerte. „Die befürchteten Trockenschäden blieben im Gegensatz zum Vorjahr glücklicherweise aus, da die Böden aufgrund der vorangegangenen Niederschläge sehr gut versorgt waren. Lediglich einige Junganlagen haben durch die anhaltende Trockenheit gelitten. Die Niederschläge Anfang August haben die erschöpften Wasserreserven wieder ausgeglichen und waren insbesondere auch im Hinblick auf den bevorstehenden Reifebeginn besonders wichtig“, so Schmuckenschlager. Mit der zweiten Hitzewelle des Jahres, ebenfalls mit Temperaturen jenseits der 30°C-Marke, konnte die Reifeentwicklung der Reben zügig voranschreiten. Ende August konnten weitere Niederschläge verzeichnet werden, die vor allem für die Ausreifung der Trauben wichtig sind. In den kommenden Wochen hofft Schmuckenschlager auf trockenes und schönes Wetter, dann steht einem sehr guten Weinjahrgang nichts mehr im Wege.
Weinlese in NÖ beginnt Ende September
Auch wenn punktuell vor allem im Burgenland bereits Trauben zur Sturmproduktion geerntet werden, wird die Weinlese heuer etwas später beginnen. Im Burgenland wird die Weinlese voraussichtlich Mitte September starten, in Niederösterreich und in der Steiermark erst gegen Ende September. Die Hauptlese wird in Österreich Ende September und in den ersten Oktoberwochen stattfinden.
Wermutstropfen Produktionskosten
Wie andere produzierende Branchen sind auch die heimischen Weinbaubetriebe nach wie vor mit besonders hohen Produktionskosten konfrontiert. Obwohl sich die Energiepreise etwas beruhigt haben, sind energieintensive Produktionsmittel nach wie vor sehr teuer. Das betrifft Verpackungsmittel wie Karton und Glas. Wie der gesamten Wirtschaft macht die derzeitige hohe Inflation auch der Weinwirtschaft zu schaffen.