Sind Feldroboter die Zukunft?

Feldroboter, die Saatgut säen,
Unkraut jäten, düngen und sogar
ernten, könnten schon
bald häufiger auf Österreichs
Äckern und Gemüseflächen
zu sehen sein. „Immer mehr
Landwirte wollen Digitalisierung
und künstliche Intelligenz
nutzen, um Lebensmittel
noch effizienter und ressourcenschonender
zu produzieren.
Autonome Feldroboter
bieten in dieser Hinsicht großes
Potenzial: Sie sind leichter
als Traktoren, sparen Energie
und können Arbeitskräfte ersetzen“,
betont Martin Hirt,
Digitalisierungsexperte der LK
Österreich.
Während die Robotertechnologie
in der Innenwirtschaft
schon lange etabliert und erprobt
ist (z. B. Melk-, Fütterungs-
oder Entmistungsroboter),
steckt die vollautonome
Feldrobotik noch in den Kinderschuhen.
Aktuell gibt es
nur wenige marktreife Roboter
in Österreich, die in Gemüse und
Sonderkulturen, Wein sowie
in Zuckerrüben eingesetzt
werden.
Die Innovation Farm und das Agro Innovation Lab der RWA testen dabei die neue Technik und betreuen Demobetriebe, die bereits Feldroboter einsetzen. “Zurzeit sind es zehn bis 15 Feldroboter, die österreichweit im Einsatz sind“, erklärt Franz Handler von der Innovation Farm. Die Nachfrage steigt aber laufend. “Der Grund ist, dass in der Landwirtschaft Arbeitskräfte fehlen. Jede Technik, die die Arbeit vereinfachen oder einsparen kann, ist somit gefragt“, hebt Georg Sladek, Geschäftsführer des Agro Innovation Lab, hervor.
Die Innovation Farm und das Agro Innovation Lab der RWA testen dabei die neue Technik und betreuen Demobetriebe, die bereits Feldroboter einsetzen. “Zurzeit sind es zehn bis 15 Feldroboter, die österreichweit im Einsatz sind“, erklärt Franz Handler von der Innovation Farm. Die Nachfrage steigt aber laufend. “Der Grund ist, dass in der Landwirtschaft Arbeitskräfte fehlen. Jede Technik, die die Arbeit vereinfachen oder einsparen kann, ist somit gefragt“, hebt Georg Sladek, Geschäftsführer des Agro Innovation Lab, hervor.
Mit Satellitendaten und Kameras
Je nachdem, welche Anwendungsgebiete
Feldroboter haben,
unterscheiden sich zwei
Systeme, die aber auch kombiniert
werden können: Zum
einen gibt es Fabrikate, die globale
Satellitennavigationssysteme
(GNSS) zur Spurführung
und Navigation nutzen. Mit
Echtzeitkinematik (englisch:
Real Time Kinematic, RTK)
können sich die Roboter vollautonom
am Feld bewegen.
Dafür müssen die Roboter nur
die Feldgrenzen und Hindernisse
kennen. Die Fahrspur
und das Fahrmuster auf der Fläche
berechnen sie eigenständig
aufgrund von definierten Reihen-
und Pflanzenabständen.
Solche Roboter können für die
Aussaat und die mechanische
Unkrautbekämpfung eingesetzt
werden.
Der Vorteil dieses Systems
ist, dass die Roboter die Position
des Einzelkorns aufzeichnen
und somit aufgrund des
gespeicherten Aussaatmusters
wissen, wo sich die Kulturpflanzen
befinden. Dadurch
ist es möglich, Unkraut zu hacken,
noch bevor die Pflanzen
keimen. Gleichzeitig ist auch
das Hacken innerhalb der Reihen
möglich.

Roboter arbeiten auch in der Nacht aktiv
Ein weiterer Vorteil vom
GNSS-System ist, dass die Roboter
auch in der Nacht arbeiten
können. Voraussetzung
ist dabei eine entsprechende
Energieversorgung, die zum
Beispiel durch ein nachhaltiges
Photovoltaikmodul am Gerät
samt Akkus gesichert werden
kann. Der Großteil der
markttauglichen Roboter hat
aber einen Benzinmotor, der
einen Generator antreibt. Das
Betanken ist hier ein Vorteil gegenüber
Modellen, die ihre Akkus
nur bei Sonnenschein voll
aufladen können.
Neben den GNSS-gesteuerten Geräten gibt es zum anderen Feldroboter, die sich mittels intelligenter Kamerasysteme entlang der Pflanzenreihen bewegen. Hierfür ist es notwendig, dass diese vor ihrem Einsatz die gesamte Feldlänge und das Vorgewende auf dem Feld einmal abfahren. Das geschieht meist per Fernsteuerung durch den Landwirt. Da die Roboter nur mit Geschwindigkeiten von rund 1 km/h unterwegs sind, ist dies sehr zeitaufwendig. Der Vorteil ist allerdings, dass jedes Feld bearbeitet werden kann, egal wie das Saatgut angebaut wurde. Gleichzeitig können die Systeme Einzelpflanzen erkennen, wodurch Unkraut gezielt bekämpft werden kann. Ähnlich funktioniert auch die Navigation mittels Ultraschall oder Taster.
Neben den GNSS-gesteuerten Geräten gibt es zum anderen Feldroboter, die sich mittels intelligenter Kamerasysteme entlang der Pflanzenreihen bewegen. Hierfür ist es notwendig, dass diese vor ihrem Einsatz die gesamte Feldlänge und das Vorgewende auf dem Feld einmal abfahren. Das geschieht meist per Fernsteuerung durch den Landwirt. Da die Roboter nur mit Geschwindigkeiten von rund 1 km/h unterwegs sind, ist dies sehr zeitaufwendig. Der Vorteil ist allerdings, dass jedes Feld bearbeitet werden kann, egal wie das Saatgut angebaut wurde. Gleichzeitig können die Systeme Einzelpflanzen erkennen, wodurch Unkraut gezielt bekämpft werden kann. Ähnlich funktioniert auch die Navigation mittels Ultraschall oder Taster.
Feldroboter mögen es flach und gerade
Am schnellsten bewegen sich
Feldroboter in einer geraden
und flachen Reihe vorwärts.
“Die Feldstücke sollten dabei
nicht zu klein sein, da die Roboter
fürs Wenden viel Zeit verlieren.
Bei rund 750 m/h und
3 m Arbeitsbreite braucht ein
Roboter für einen Hektar etwa
fünf bis sechs Stunden“, erklärt
Handler und ergänzt, dass die
langsame Geschwindigkeit der
Sicherheit diene. Außerdem
könnten nicht alle Roboter Bogen
fahren. Dies müsse bei der
Anlage der Pflanzenreihen berücksichtigt
werden.
Eine Hürde für die autonomen Helfer ist zudem die Hangneigung: Sobald diese auf über 10% steigt, schaffen es viele Feldroboter nicht mehr, weiterzufahren - es besteht die Gefahr, dass sie hängen bleiben oder die Spur verlieren. Der Landwirt muss dann eingreifen und die Roboter erneut starten bzw. zurück in die Spur bringen. Da jederzeit eine Störung auftreten kann, müssen Landwirte immer auf Abruf bereit sein, um diese zu beheben. “Fehler oder Störungen melden die Roboter per SMS oder E-Mail an die Landwirte. Daher ist es eine Grundvoraussetzung, dass auf den Feldern eine gute Internet- und Netzwerkverbindung herrscht“, erklärt Handler. Die eingebauten Sensoren erkennen auch, wenn ein unbekanntes Objekt auftaucht. Dann stoppen die Roboter sofort. Das Gleiche passiert, wenn sie die vorab definierte Grenze überfahren. Über ein Sicherheitssiegel garantieren die Hersteller, dass die Roboter keine Gefahr darstellen. Nicht zu unterschätzen ist auch die Logistik für die Feldroboter.
Vor allem bei kleinen Feldstücken ist es für Landwirte meist aufwendig, den Roboter von einem Feld zum nächsten zu transportieren. Auf öffentlichen Straßen dürfen diese nämlich nicht fahren.
Eine Hürde für die autonomen Helfer ist zudem die Hangneigung: Sobald diese auf über 10% steigt, schaffen es viele Feldroboter nicht mehr, weiterzufahren - es besteht die Gefahr, dass sie hängen bleiben oder die Spur verlieren. Der Landwirt muss dann eingreifen und die Roboter erneut starten bzw. zurück in die Spur bringen. Da jederzeit eine Störung auftreten kann, müssen Landwirte immer auf Abruf bereit sein, um diese zu beheben. “Fehler oder Störungen melden die Roboter per SMS oder E-Mail an die Landwirte. Daher ist es eine Grundvoraussetzung, dass auf den Feldern eine gute Internet- und Netzwerkverbindung herrscht“, erklärt Handler. Die eingebauten Sensoren erkennen auch, wenn ein unbekanntes Objekt auftaucht. Dann stoppen die Roboter sofort. Das Gleiche passiert, wenn sie die vorab definierte Grenze überfahren. Über ein Sicherheitssiegel garantieren die Hersteller, dass die Roboter keine Gefahr darstellen. Nicht zu unterschätzen ist auch die Logistik für die Feldroboter.
Vor allem bei kleinen Feldstücken ist es für Landwirte meist aufwendig, den Roboter von einem Feld zum nächsten zu transportieren. Auf öffentlichen Straßen dürfen diese nämlich nicht fahren.

Agrar-Roboter rechnen sich
Je nach Typ kosten Feldroboter
bis zu rund 150.000 Euro,
größere Modelle auch über
200.000 Euro. Zu den Investitionskosten
kommen noch laufende
Kosten wie etwa Internetgebühren
und Wartungskosten.
“Feldroboter rechnen sich aber
relativ schnell, wenn Arbeitskraft
eingespart werden kann.
Auch gezielte Fördermaßnahmen
würden der Entwicklung
einen Schub geben. Wir sehen,
dass das in anderen Ländern
funktioniert“, so Sladek.
Doch warum wimmelt es
noch nicht von Feldrobotern?
Das liegt daran, dass die Technik
erst in Entwicklung ist und
noch einige Kinderkrankheiten
beseitigt werden müssen. “Es
fehlt vor allem die Erfahrung
mit den Systemen. Daher wollen
wir Landwirte unterstützen,
die uns helfen, diese zu
sammeln“, betonen Handler
und Sladek unisono. Die beiden
sind sich auch einig, dass
es noch einige Jahre dauern
wird, bis die Technik störungs- und
fehlerfrei auf den heimischen
Ackerflächen unterwegs
sein wird. Die Experten betonen
aber gleichzeitig auch, dass
die autonome Feldrobotik eine
Technik sei, die früher oder
später Teil der landwirtschaftlichen
Praxis sein werde.
Gute Adressen für Innovationen
- Die “Innovation Farm“ wurde im Jahr 2020 gegründet und testet ausgehend von den Standorten in Wieselburg, Mold und Raumberg-Gumpenstein neue, digitale Technologien in der Landwirtschaft. www.innovationfarm.at
- Das “Agro Innovation Lab“ ist seit 2016 die Innovationsplattform der RWA. Es dient als Anlaufstelle für agrarische Innovatoren und vernetzt traditionelles Fachwissen mit den Möglichkeiten der Digitalisierung, der Forschung und des Unternehmertums. www.agroinnovationlab.com
- Die Wissensplattform lkdigital.at bietet einen Überblick über die Digitalisierung in der Landwirtschaft und verlinkt zu Fachbeiträgen, Betriebsreportagen und Forschungsaktivitäten. www.lkdigital.at