Tag des Bodens: Verein Boden.Leben macht auf die Bedeutung lebendiger Böden aufmerksam
Boden – weit mehr als die oberste Schicht der Erdoberfläche
Nach einer nüchternen Definition ist der Boden die oberste Verwitterungsschicht der Lithosphäre, entstanden durch Verwitterung und Humusbildung. Doch der Boden ist weit mehr als das: Er ist Lebensraum, Wasserspeicher, Filter, Klimaregulator und Grundlage für unsere Ernährung. Ein gesunder Boden speichert Wasser, filtert Schadstoffe und liefert die Nährstoffe für unsere Lebensmittel – er ist damit eine unverzichtbare Ressource.
Gleichzeitig ist Boden endlich. Versiegelung, Erosion und die Folgen des Klimawandels reduzieren die Verfügbarkeit fruchtbarer Flächen. Hitze, Trockenperioden und Starkregen mindern die Fähigkeit vieler Böden, Wasser, Nährstoffe und Kohlenstoff zu speichern.
Gleichzeitig ist Boden endlich. Versiegelung, Erosion und die Folgen des Klimawandels reduzieren die Verfügbarkeit fruchtbarer Flächen. Hitze, Trockenperioden und Starkregen mindern die Fähigkeit vieler Böden, Wasser, Nährstoffe und Kohlenstoff zu speichern.
Boden als Schlüssel in der Klimawandelanpassung
Der Schutz der Böden ist eine zentrale Stellschraube in der Anpassung an die Klimaveränderung. Ein intakter Boden kann bei Starkregen große Wassermengen aufnehmen, Bodenbedeckung reduziert die Verdunstung und grüne Pflanzen kühlen die Umgebung. Das gelingt jedoch nur, wenn der Boden chemisch, physikalisch und vor allem biologisch im Gleichgewicht ist. Eine entscheidende Rolle dabei spielt das Bodenleben: unzählige kleine Organismen, die in komplexen Nahrungsketten zusammenwirken und stabile Erträge sowie hohe Qualitäten in der Landwirtschaft erst ermöglichen. Der Obmann des Vereins Boden.Leben Lorenz Mayr betont: „Wenn wir das Bodenleben fördern, fördern wir die Zukunft unserer Landwirtschaft. Ein gesunder Boden ist widerstandsfähig, produktiv und kann die Herausforderungen des Klimawandels wesentlich besser meistern.“
Neue Broschüre zeigt Vielfalt im Boden und gibt praktische Tipps
Der Verein Boden.Leben stellt in der neuen Broschüre „Lebendiger Boden in Wald, Wiese und Acker“ zahlreiche dieser Organismen vor – von winzigen Mikroben bis hin zu gut sichtbaren Bodentieren. Sie zeigt, wie komplex und empfindlich das Ökosystem Boden ist und wie wichtig nachhaltige Bewirtschaftung für die Erhaltung der Artenvielfalt im Boden ist. Denn diese Vielfalt steigert die natürliche Resilienz gegenüber Stressfaktoren und stärkt die Mobilisierung natürlicher Ressourcen. Neben Hintergrundwissen enthält die Broschüre zahlreiche praxiserprobte Maßnahmen, wie Bäuerinnen und Bauern ihre Böden verbessern und fruchtbar halten können. Viele Mitglieder des Vereins Boden.Leben setzen diese Methoden bereits erfolgreich auf ihren Betrieben um und teilen ihre Erfahrungen offen. „Unser Ziel ist, Wissen aus der Praxis für die Praxis verfügbar zu machen. Jede Maßnahme, die das Bodenleben stärkt, ist ein Schritt hin zu einer nachhaltigeren und stabileren Landwirtschaft“, so Mayr.
Die Broschüre kann gegen einen Unkostenbeitrag von acht Euro unter kontakt@boden-leben.at bestellt werden.
Die Broschüre kann gegen einen Unkostenbeitrag von acht Euro unter kontakt@boden-leben.at bestellt werden.
Übergabe an die nächste Generation
Damit dieses Wissen auch in die Ausbildung einfließt, übergab Lorenz Mayr die Broschüre an Schülerinnen und Schüler der HBLFA Francisco Josephinum Wieselburg. Die künftigen Hofübernehmer sollen so frühzeitig ein Verständnis für Bodenprozesse und nachhaltige Bewirtschaftung entwickeln. „Die jungen Menschen von heute entscheiden über die Böden von morgen. Es ist unsere Verantwortung, ihnen das nötige Rüstzeug mitzugeben“, sagt Mayr abschließend.