Vernetzungstreffen Tierhaltung: Beratung trifft Schule
Verlässliche Partner für fortschrittliche Betriebsentwicklung
Die Landwirtschaftsschulen Niederösterreichs wollen ihren Unterricht praxisnah und zukunftsorientiert gestalten. Gleichzeitig versteht sich die Landwirtschaftskammer als verlässliche Partnerin für die Betriebe von Beginn an - von der Ausbildung bis zur Betriebsentwicklung. Dieses gemeinsame Ziel, die Landwirtinnen und Landwirte bestmöglich auf die Zukunft vorzubereiten, prägt das Vernetzungstreffen jedes Jahr aufs Neue.
Aquakultur, Fleischverarbeitung und regionale Wertschöpfung
Ein besonderer Schwerpunkt des Treffens lag heuer auf den Spezialgebieten der gastgebenden Schule. So stellte zu Beginn DI Benedikt Berger, österreichweiter Berater für Aquakultur, die neuesten Entwicklungen und Angebote der Landwirtschaftskammer für Fischzüchter:innen vor - passend zur in Hohenlehen betriebenen Forellenzucht.
Auch die tierische Produktion wurde praxisnah beleuchtet. Auf dem Areal der Schule befinden sich Milchvieh-, Mastrinder- und Sauenställe. Direkt angrenzend arbeitet die "Bäuerliche Schlachtgemeinschaft Oberes Ybbstal - Hohenlehen Fleisch", in der Tiere vom Schulbetrieb und von umliegenden Höfen geschlachtet und zu hochwertigen Fleischprodukten verarbeitet werden. Kurze Transportwege und regionale Wertschöpfung stehen dabei im Mittelpunkt.
Ein weiterer Vorzeigebetrieb der Region ist Bio Wagyu Reingrub. Betriebsführer Josef Buder setzt seit 2012 auf die Haltung reinrassiger Wagyurinder und verarbeitet das Fleisch zu exklusiven Delikatessen. Sein Erfolgsrezept: Qualität, gutes Marketing und starke Partnerschaften.
Herausforderungen durch Tierseuchen und Biosicherheit
Fachvorträge und Ausblick
Am zweiten Seminartag standen Fachvorträge von Expert:innen auf dem Programm. Reinhard Gastecker von der Landwirtschaftskammer Niederösterreich zeigte Alternativen zur Milchproduktion in Grünlandregionen auf - machte aber auch deutlich, dass viele dieser Produktionsrichtungen ökonomisch herausfordernd sind.
Einen anderen Blick auf die Tierhaltung bot Gottfried Etlinger von der LK Technik Mold. Er referierte über Emissionen aus der Tierhaltung, ein Thema, das in Genehmigungsverfahren und im Dialog mit Anrainer:innen zunehmend an Bedeutung gewinnt. Auch dieser Aspekt zeigt: Die Landwirt:innen der Zukunft müssen sich neben Produktion und Tierwohl immer stärker mit Umwelt- und Gesellschaftsfragen auseinandersetzen.