Vor einem Jahr wurde das Kompetenzzentrum Bewässerung gegründet
„Gerade das vergangene Pandemie-Jahr hat uns gezeigt, wie wichtig die heimische Lebensmittelversorgung ist,“ betonen LH-Stv. Stephan Pernkopf und LKNÖ-Vizepräsident Lorenz Mayr anlässlich der Beiratssitzung des im Vorjahr gegründeten Kompetenzzentrums Bewässerung: „Unsere niederösterreichischen Bäuerinnen und Bauern haben die Regale mit den hochwertigsten Lebensmitteln aus der Region gefüllt. Um auch in Zukunft die wertvollen landwirtschaftlichen Flächen optimal zu nutzen wird die Bewässerung von bestimmten Kulturen in den Vordergrund rücken. Denn durch den Klimawandel treten mittlerweile längere und intensivere Trockenperioden auf.“
Seit 2014 wurden im Zuge des Programms „Ländliche Entwicklung 14-20“ rund 66 Mio. Euro in Bewässerungsanlagen investiert. Es wurden neue Anlagen errichtet und zum anderen bestehende Anlagen elektrifiziert und durch den Verzicht auf fossile Kraftstoffe klimafit gemacht.
Wissen aus Wasserwirtschaft und Landwirtschaft gebündelt
Pernkopf: „Wasser effizient nutzen, vor Ort speichern und sparsam einsetzen ist unsere Vision, Wasser ist schließlich ein wertvolles Gut. Daher haben wir vor einem Jahr das Kompetenzzentrum Bewässerung mit einem breit aufgestellten Fachbeirat gegründet. Es wurde das Wissen aus Wasserwirtschaft und Landwirtschaft gebündelt und dient Landwirten und Gemeinden als Beratungsstelle.“ Für das kommende Jahr hat der Beirat des Kompetenzzentrum Bewässerung einen Arbeitsplan zusammengestellt. Die nächsten Projekte und Studien stehen schon in den Startlöchern. Mayr: „Dabei setzen wir uns nicht nur mit den klassischen Bewässerungsanlagen auseinander, sondern widmen unser Wissen auch dem effizienten Aufbringen des Wassers. Mit optimierter Steuerungstechnik und den passenden Beregnungsverfahren kann Boden und Pflanze gezielter Wasser zugeführt werden.“
Wasser muss in der Region gehalten werden
Als klarer Weg für die Zukunft hat sich herauskristallisiert: Das Wasser muss in der Region gehalten werden, denn dort wird es gebraucht. Eine Möglichkeit um das anfallende Wasser direkt vor Ort zu speichern und damit die Feldkulturen zum richtigen Zeitpunkt zu bewässern ist ein Speicherteich. In der Marktgemeinde Hausleiten errichtet gerade die Wassergenossenschaft Zissersdorf eine Bewässerungsanlage inkl. Speicherteich für ca. 400 ha Ackerflächen. „Der Speicherteich gibt uns Sicherheit,“ erzählt Obmann Franz Wanzenböck, „falls Pumpen ausfallen, können wir trotzdem noch zwei Tage lang mit dem Wasser aus dem Teich weiterbewässern.“ Im kommenden Förderprogramm soll diese Entwicklung daher forciert werden.