Holzverwendung hilft beim Klimaschutz
Bereits die Diskussion um die Klimaschutzleistung des Waldes bringt diesen massiv unter Druck. Viele Bereiche wie z.B. Verkehr, Industrie, Energiewirtschaft etc. wollen die Kohlenstoffspeicherfähigkeit des Waldes für sich beanspruchen. Der Einfachheit halber soll der Wald dabei als “Mülleimer“ für fossiles CO2 dienen. Darüber hinaus soll z.B. die Bewirtschaftung des Waldes eingestellt bzw. zumindest so unattraktiv gemacht werden, dass keine Einkünfte mehr daraus erwirtschaftet werden können. Dies gestaltet sich wesentlich einfacher als jede Anstrengung zur CO2-Verringerung. Um jedoch die Klimaziele von Paris zu erreichen, hat sowohl die Vermeidung als auch die Reduktion von Treibhausgasemissionen Priorität. Dazu trägt die Holzverwendung einen wesentlichen Teil bei.
Studie “CareforParis“ zeigt den richtigen Weg
Im Projekt CareforParis, an dem das Bundesforschungszentrum für Wald (BFW), die Boku, Wood K plus und das Umweltbundesamt zusammengearbeitet haben, wurden Szenarien der Waldbewirtschaftung untersucht. Ziel war es herauszufinden, wie der Wald, als Betroffener und vor allem als Teil der Lösung, am geeignetsten zum Klimaschutz beitragen kann. Hier die wichtigsten Ergebnisse:
- Der größte Hebel für den Klimaschutz ist der Ersatz fossiler Rohstoffe durch Holzprodukte und die damit vermiedenen Emissionen: Holzprodukte haben einen geringeren CO2-Fußabdruck im Vergleich zu anderen Rohstoffen. Der Energieinput für Holzernte, Transport und Verarbeitung ist im Vergleich zu anderen Materialien verschwindend gering. Zusätzlich speichert das Holz auch noch CO2 in Form von Kohlenstoff. Durch die Verwendung von Holz anstelle fossiler bzw. CO2-intensiver Materialien wird eine erhebliche Menge an Treibhausgas-Emissionen vermieden. Der dadurch erzielte Klimaschutzeffekt ist mehr als doppelt so hoch, als wenn man den Wald nur zur Speicherung heranziehen würde. Diese CO2-Vermeidungsstrategie, auch Substitutionseffekt genannt, wird in der Diskussion leider zu selten berücksichtigt bzw. bewusst ausgeklammert.
- Der Wald wird langfristig zur Kohlenstoffquelle: Sich rein auf die Speicherung im Wald zu fokussieren, so wie es viele Umweltschutzorganisationen verlangen, ist eine höchst risikoreiche Strategie. Beobachtet man nur die nächsten 30 Jahre, mag diese zutreffen, jedoch zeigt die Studie, dass der Wald je nach Bewirtschaftungsszenario in 20 bis 90 Jahren selbst zur Quelle werden kann. Grund dafür sind die Ausprägungen des Klimawandels mit vermehrter Trockenheit, Stürmen etc. Daher muss in der Diskussion auch immer der Beobachtungszeitraum mitbedacht werden - denn was sind schon 30 Jahre in der Waldbewirtschaftung - hier muss längerfristig geplant werden.
- Eine verringerte Holznutzung führt zu höheren Emissionen von fossilem Kohlenstoff: Wird die Bewirtschaftung und somit das Holzangebot eingeschränkt, werden für dessen Ersatz andere Rohstoffe benötigt, die entweder selbst fossilen Ursprungs sind oder einen weit größeren CO2- Fußabdruck wie Holz haben. Daher werden auch die Emissionen zwangsläufig steigen. Aus diesem Grund sollte weiter auf den unverzichtbaren, nachwachsenden und nachhaltigen Rohstoff Holz gesetzt werden.
Bewirtschaftung steigert CO2 -Aufnahme
Waldpflegemaßnahmen ermöglichen ein gesundes und schnelleres Wachstum der Bäume. Durch diese nachhaltige Bewirtschaftung kann somit mehr CO2 von den Bäumen aufgenommen und langfristig in Holzprodukten gespeichert werden. Die klimafitte Waldbewirtschaftung schafft arten- und strukturreiche Bestände, davon profitiert auch die Biodiversität. Gerade lichtliebenden Arten, die besonders gefährdet sind, würde durch Außer-Nutzung-Stellung der Lebensraum entzogen werden.
Erzähle von deinem Wald
Jeder kann Teil der Waldgeschichten werden und der Gesellschaft zeigen, was man bereits Gutes für den Klima- und Biodiversitätsschutz im eigenen Wald tut. Mehr dazu sowie zum Thema Wald, Klima- und Biodiversitätsschutz findet man auf www.waldgeschichten.com.