Drei starke Partner, ein gemeinsames Ziel: Mehr Regionalität auf Österreichs Tellern
Die Hintergründe
Drei starke Player der regionalen Lebensmittelvermarktung bündeln ihre Kräfte: Die niederösterreichische Plattform „ja zu nah“, das Bäuerliche Versorgungsnetzwerk Steiermark (BVN) und die Biogenossenschaft Burgenland eGen haben eine gemeinsame Logistik-, Produkt- und Strategiepartnerschaft vereinbart. Ziel der Allianz ist es, den Anteil heimischer Lebensmittel in Österreichs Gemeinschaftsverpflegung und im öffentlichen Beschaffungswesen deutlich zu steigern. Damit wollen die Partner Wertschöpfung, Versorgungssicherheit und Krisenresilienz langfristig sichern – fernab von Billigstbietermentalität.

Fairer Zugang zum heimischen Markt gefordert
„Österreichs Landwirtschaft leistet einen entscheidenden Beitrag zur Versorgungssicherheit. Daher brauchen unsere Produzentinnen und Produzenten auch einen fairen Zugang zum heimischen Markt“, betonen die Geschäftsführer Waldemar Pöchhacker („ja zu nah“), Christian Nezmah (BVN) sowie Hannes Anton (Biogenossenschaft Burgenland eGen) und sind sich einig: „Billigstbieter-Modelle untergraben bäuerliche Existenzen und gefährden die Krisenresilienz unseres Landes.“
Gemeinsame Strategie
Die Kooperation setzt auf drei zentrale Maßnahmen:
- Stärkung der heimischen Wertschöpfungskette: Regionale Produzentinnen und Produzenten sollen besseren Zugang zu öffentlichen und privaten Abnehmern erhalten.
- Einführung eines sortimentsübergreifenden „Regional-Korbs“: Ein gebündeltes Angebot für Großküchen, Handel und Gastronomie soll die Beschaffung regionaler Lebensmittel vereinfachen.
- Forderung nach einer messbaren Regionalquote: Die Partner wollen klare Rahmenbedingungen für mehr Regionalität in der Gemeinschaftsverpflegung schaffen.
Forderung an Politik & Branche
Die drei Partner sprechen sich dabei ganz klar für eine gesetzlich verankerte, schrittweise steigende Regionalquote von mindestens 60 Prozent bis 2030 für alle Warengrup-pen in der Gemeinschaftsverpflegung aus – von Obst und Gemüse über Fleisch bis hin zu Getreide und Molkerei-produkten, sowohl im öffentlichen als auch im privaten Bereich. Nur so kann verhindert werden, dass heimische Produkte weiterhin gegenüber minimal billigeren Importwaren ins Hintertreffen geraten.
Zudem befürworten sie ein transparentes System für den Herkunftsnachweis der eingesetzten Lebensmittel. "Wo das Vergaberecht greift, sollten praktikable und rechtssichere Wege genutzt werden, um regionale Produkte stärker zu berücksichtigen, etwa durch angepasste Schwellenwerte oder vereinfachte Direktvergaben. Für Einrichtungen außerhalb des Vergaberechts braucht es ein klares Bekenntnis, mit mehr regionalen Lebensmitteln die heimische Landwirtschaft gezielt zu unterstützen. Regionalität sollte neben „Bio“ als eigenständiges Kriterium gestärkt werden, um Versorgungssicherheit und wirtschaftliche Stabilität regionaler Betriebe zu fördern", so die Kooperationspartner.
Zudem befürworten sie ein transparentes System für den Herkunftsnachweis der eingesetzten Lebensmittel. "Wo das Vergaberecht greift, sollten praktikable und rechtssichere Wege genutzt werden, um regionale Produkte stärker zu berücksichtigen, etwa durch angepasste Schwellenwerte oder vereinfachte Direktvergaben. Für Einrichtungen außerhalb des Vergaberechts braucht es ein klares Bekenntnis, mit mehr regionalen Lebensmitteln die heimische Landwirtschaft gezielt zu unterstützen. Regionalität sollte neben „Bio“ als eigenständiges Kriterium gestärkt werden, um Versorgungssicherheit und wirtschaftliche Stabilität regionaler Betriebe zu fördern", so die Kooperationspartner.
Zahlen, die zum Handeln aufrufen
Die Partner verweisen auf die aktuellen Daten des Sozialministeriums (September 2024): Der Anteil der Lebensmittelkosten an den Primärkosten österreichischer Krankenanstalten liegt bei gerade einmal 0,6 Prozent. „Resilienz und Versorgungssicherheit sind kein Luxus, sondern nationale Daseinsvorsorge. Wenn Produkte aus Österreich verfügbar sind, dürfen sie nicht wegen weniger Cent Preisunterschied durch Importware verdrängt werden. Wer hier spart, zahlt doppelt“, so die Geschäftsführer.
Mit der neuen Allianz wollen „ja zu nah“, BVN und Biogenossenschaft Burgenland eGen klare Standards setzen und den Anteil regionaler Produkte in der Gemeinschaftsverpflegung und öffentlichen Beschaffung deutlich erhöhen.
Mit der neuen Allianz wollen „ja zu nah“, BVN und Biogenossenschaft Burgenland eGen klare Standards setzen und den Anteil regionaler Produkte in der Gemeinschaftsverpflegung und öffentlichen Beschaffung deutlich erhöhen.
Die Kooperationspartner im Überblick
Über „ja zu nah“
„ja zu nah“ ist eine Initiative, die sich für die Förderung und Vermarktung regionaler und hochwertiger Lebensmittel aus Österreich einsetzt. Ziel ist es, sowohl die Qualität als auch die Transparenz in der Lieferkette zu stärken und die Zusammenarbeit zwischen Landwirten und Großküchen zu fördern. Mehr Informationen finden Sie auf www.jazunah.at.
Über „Bäuerliches Versorgungsnetzwerk Steiermark“ (BVN)
Das BVN ist die erste spartenübergreifende bäuerliche Genossenschaft in der Steiermark. Sie beliefert Großküchen, Gastronomie, Hotellerie, Handel und Versorgungseinrichtungen mit hochwertigen, regionalen und saisonalen Lebensmitteln aus einer Hand – kurze Transportwege und Förderung der regionalen Wertschöpfung inklusive. Mehr Informationen finden Sie auf www.bvn.st
Über "Biogenossenschaft Burgenland eGen"
Die Biogenossenschaft Burgenland eGen wurde 2021 zur Unterstützung bei der Umsetzung der Bio-Offensive des Landes Burgenland gegründet. Die Biogenossenschaft sieht sich als Drehscheibe zwischen den Primärerzeugern, Be- und Verarbeitern und den Großküchen. Pro Jahr werden 300 Tonnen verarbeitete Bio-Lebensmittel an über 80 verschiedenen Abnehmer geliefert. Kindergärten, Pflegeheime, Krankenanstalten, Werkskantinen, Tourismusbetriebe zählen zu den zufriedenen Kunden der Genossenschaft. Kurze Versorgungswege, kein Zwischenhandel und faire Preise für die Primärerzeuger sind das oberste Ziel. Mehr Informationen finden Sie auf www.bioland-burgenland.at
„ja zu nah“ ist eine Initiative, die sich für die Förderung und Vermarktung regionaler und hochwertiger Lebensmittel aus Österreich einsetzt. Ziel ist es, sowohl die Qualität als auch die Transparenz in der Lieferkette zu stärken und die Zusammenarbeit zwischen Landwirten und Großküchen zu fördern. Mehr Informationen finden Sie auf www.jazunah.at.
Über „Bäuerliches Versorgungsnetzwerk Steiermark“ (BVN)
Das BVN ist die erste spartenübergreifende bäuerliche Genossenschaft in der Steiermark. Sie beliefert Großküchen, Gastronomie, Hotellerie, Handel und Versorgungseinrichtungen mit hochwertigen, regionalen und saisonalen Lebensmitteln aus einer Hand – kurze Transportwege und Förderung der regionalen Wertschöpfung inklusive. Mehr Informationen finden Sie auf www.bvn.st
Über "Biogenossenschaft Burgenland eGen"
Die Biogenossenschaft Burgenland eGen wurde 2021 zur Unterstützung bei der Umsetzung der Bio-Offensive des Landes Burgenland gegründet. Die Biogenossenschaft sieht sich als Drehscheibe zwischen den Primärerzeugern, Be- und Verarbeitern und den Großküchen. Pro Jahr werden 300 Tonnen verarbeitete Bio-Lebensmittel an über 80 verschiedenen Abnehmer geliefert. Kindergärten, Pflegeheime, Krankenanstalten, Werkskantinen, Tourismusbetriebe zählen zu den zufriedenen Kunden der Genossenschaft. Kurze Versorgungswege, kein Zwischenhandel und faire Preise für die Primärerzeuger sind das oberste Ziel. Mehr Informationen finden Sie auf www.bioland-burgenland.at