GIS-ELA: Drei Jahre Projektarbeit mit vielen Ergebnissen

Gemeinsam mit dem Josephinum Research und acht Landwirten begibt sich die Landwirtschaftskammer Niederösterreich auf die Suche nach neuen technischen Möglichkeiten für die Praxis. Das Ziel: Landwirten kostengüstig die Möglichkeit zu geben, Düngerapplikationskarten selbst zu erstellen. Dies wird durch kostenlose Satellitendaten und kostenlose Programmen ermöglicht.

Die Techniken des Precision Farming, also der Daten- und GNSS-gestützten Präzisionslandwirtschaft, gewinnen in vielen EU-Ländern seit einigen Jahren immer mehr an Bedeutung. Insbesondere teilflächenspezifische Bewirtschaftungsmethoden, wie etwa die Nutzung von Ertragspotential- und (Dünger-)Applikationskarten, ermöglichen eine dem Bedarf der Pflanzen entsprechende Ausbringung von Betriebsmitteln bei gleichzeitiger Vermeidung von Überdüngung. Das hat vor allem positive Umweltaspekte.

Doch für kleinstrukturierte landwirtschaftliche Betriebe, wie etwa in Österreich, sind oftmals die notwendigen Anschaffungen dafür zu teuer, die technischen Lösungen zu komplex, oder es mangelt an entsprechendem Wissen und Praxiserfahrung in Ausbildung und Beratung.
 

Existierende Methoden werden erfasst und bewertet. Danach dürfen diese Methoden auch unter realen Bedingungen zeigen, was sie können. Im Praxistest auf mehreren Betrieben sollen durch Integration der Daten von verschiedenen Sensoren bzw. externen (frei zugänglichen) Quellen neue Methoden zur Kartenerstellung entwickelt und evaluiert werden. Basierend auf QGIS, einem frei verfügbaren desktopbasierten GIS-Tool, werden Plug-Ins zur Vereinfachung und Automatisierung der Kartengenerierung implementiert, etwa auf Basis von Satellitenaufnahmen oder Bodenproben.

Im Feldeinsatz können die generierten Karten in der ebenfalls entwickelten mobilen GIS-ELA-App einfach am Traktor verwendet werden. Ein Schwerpunkt im Projekt liegt in diesem Zusammenhang auf der Evaluierung der manuellen Steuerung des Düngerstreuers von der Fahrerkabine aus, mit Positionsbestimmung durch Tablets bzw. einer externen GNSS-Maus. Da man keine spezielle Hightech-Hardware für den Traktor oder den Düngerstreuer braucht, können teure Investitionen vermieden werden.

Sämtliche im Projekt entwickelte Software wird den Landwirten kostenfrei zur Verfügung gestellt. Die zur Kartengenerierung benötigte Software soll als Download bzw. als Android Smartphone Applikation über den Google Play Store bereitgestellt werden.