Gut beraten zum Tierwohlstall
Kombi aus Spaltenboden und Strohliegefläche im Außenbereich
Der besonders tierfreundliche Mastrinderstall ist ein kombiniertes Stallsystem mit Spaltenboden im Fressbereich und eingestreuter überdachter Liegefläche im Außenbereich. Er bietet 128 Tieren Platz, die in 16 Gruppen zu je acht Tieren gehalten werden. Eingestallt werden die Tiere mit 150 bis 170 Kilogramm, wobei jedem Rind am Beginn 4,2 Quadratmeter und in der Endmast jedem Stier 5,6 Quadratmeter Stallfläche zur Verfügung stehen.
Baukosten
Die Kosten für den Rindermaststall und die Lagerhalle betrugen 4.300 Euro pro Mastplatz. Durch die ebene Ausgangslage des Bauplatzes und den hohen Eigenleistungsanteil konnten die Baukosten niedrig gehalten werden.
Fressplatz, Güllekanal, Aufstallung
Beidseitig des Futtertisches ist der Fressplatz mit einer einfachen Nackenrohraufstallung ausgeführt. Das Tier/Fressplatzverhältnis beträgt 1:1. Der Fressplatz ist als Treibmistkanal mit einem Spaltenboden ausgeführt. Der Güllekanal ist mit zwei Staustufen versehen, beginnend mit einer Kanaltiefe von 1,4 Metern, die im mittleren Bereich 1,6 und im Schlussdrittel 1,8 Meter beträgt. Stirnseitig des Stalles fließt die Gülle über einen Querkanal in die Grube. Die Kanäle sind zusätzlich mit Spülleitungen ausgestattet. Die Güllegrube mit Decke fasst 450 Kubikmeter. Je 50 Prozent der Ausscheidungen fallen am Fressplatz und der Liegefläche an. Die Lagerkapazität für die Gülle der Mastrinder und die Sickersäfte der Miststätte reicht für zehn Monate.
Die Aufstallung wurde zur Gänze in Eigenregie gefertigt. Die Materialkosten für Formrohre, Schellen und sonstiges Kleinmaterial betrugen 4.000 Euro. Für die Wasserversorgung ist zwischen jeder Buchtenabtrennung am Fressplatz ein Tränker angebracht, sodass jede Gruppe Zugang zu zwei Wasserstellen hat. Eine Ringleitung speist die Tränker, die in der kalten Jahreszeit auch beheizt werden.
Die Aufstallung wurde zur Gänze in Eigenregie gefertigt. Die Materialkosten für Formrohre, Schellen und sonstiges Kleinmaterial betrugen 4.000 Euro. Für die Wasserversorgung ist zwischen jeder Buchtenabtrennung am Fressplatz ein Tränker angebracht, sodass jede Gruppe Zugang zu zwei Wasserstellen hat. Eine Ringleitung speist die Tränker, die in der kalten Jahreszeit auch beheizt werden.
Bauhülle, Lüftung
Die Seitenwände sind im Tierbereich bis auf eine Höhe von 2,4 Metern als Betonwände ausgeführt. Darauf aufgesetzt ist die Holzstützenkonstruktion für den Dachstuhl, der als Satteldach mit Leimbindern und einem Licht-/Luftfirst ausgeführt ist. Damit der Stall in der kalten Jahreszeit nicht „schwitzt“, wurde das Dach mit vier Zentimeter starken Isolierpaneelen eingedeckt. In der Feingliederung ist der Dachstuhl als Sparrendach ausgeführt, das für eine barrierefreie Abluftführung unterhalb der Dachhaut sorgt. Für die Querdurchlüftung des Stalles sorgen zwei Rollos, die in der oberen Hälfte der Seitenwände eingebaut sind.
Nebenanlagen, Lagerhalle, Fahrsilos
Westseitig ist direkt an den Maststall eine rund 400 Quadratmeter große Mehrnutzungshalle angebaut. Dort sind das Getreidelager mit zwei Silos für insgesamt 120 Tonnen sowie Stoffsilos für Rapsschrot, Eiweißergänzungs- und Mineralstofffuttermittel untergebracht. Weiters lagert in dieser Halle ein Großteil des Heus und Strohs. Die Nebenanlagen, wie Büro, Hygiene- und Technikraum, befinden sich ebenfalls hier.
Zur Lagerung von Mais- und Grassilage wurden zwei Fahrsilos mit insgesamt 1.300 Kubikmetern errichtet. Als spezielle Konstruktion wurde an der Oberkante der beiden äußeren Wände der Silos ein kleiner Balkon mitgeschalt, wo die Sandsäcke während der Entnahme gelagert werden.
Fazit
Im Spannungsfeld zwischen ökologischen und wirtschaftlichen Anforderungen der heutigen Zeit wurde hier eine Lösung gefunden, die sowohl den Ansprüchen der Tiere als auch den arbeitswirtschaftlichen Kriterien des Betriebsführers gerecht wird. Viele kleine Details im Bereich der Aufstallung, Lüftung des Stalles oder der Gülleableitung hat der Landwirt gut gelöst.
Durch eine ausreichend lange Planungsphase von rund einem Jahr und einer guten Vorbereitung der einzelnen Bauschritte konnte das Projekt im kalkulierten Kostenrahmen gehalten werden.
Durch eine ausreichend lange Planungsphase von rund einem Jahr und einer guten Vorbereitung der einzelnen Bauschritte konnte das Projekt im kalkulierten Kostenrahmen gehalten werden.