LK NÖ: Petition Wolf geht in Brüssel in die nächste Runde
Der Wolf hat sich in den letzten Jahren zunehmend zu einem Problemtier entwickelt und gefährdet den heimischen Lebens- und Wirtschaftsraum sowie Regionen in ganz Europa massiv. In ihrem Gesamtbestand in Europa sind die Wölfe nicht mehr gefährdet, weltweit werden sie nicht als gefährdete Tierart eingestuft. „Europas Wolfspopulation wächst jedes Jahr um ca. 40% und beträgt derzeit rund 18.000 Wölfe. Hier noch von einer aussterbenden Art zu reden, entspricht einfach nicht mehr der Realität. Die Europäische Kommission muss endlich auf die Sorgen Europas Landwirte hören und aufhören mit aberwitzigen Vorschlägen wie Hirtenhunde und Weidezäune, die nicht leistbar und in vielen Regionen nicht umsetzbar sind“, erklärt Bernhuber.
Schmuckenschlager sieht eine dringende Notwendigkeit im aktiven Wolfsmanagement: „Der Schutz und die Sicherheit von Mensch und Tier muss EU-weit absoluten Vorrang haben. Zudem geht durch den vom Wolf verursachten Rückgang der Weidehaltung und Almwirtschaft sicherlich mehr Biodiversität verloren als durch dieses Tier jemals gewonnen werden kann. Besonders in Gebieten, in denen Herdenschutz nicht durchführbar ist, ist eine Regulierung der Wölfe notwendig. Der Schutzstatus der Wölfe muss daher seitens der EU geändert werden.“
„Die EU muss endlich etwas unternehmen. Menschen, die in Einzellagen wohnen, haben Angst vor diesem Raubtier. Ich bin davon überzeugt, dass es ein Nebeneinander von Wolf, Landwirtschaft und Bevölkerung nicht geben kann. Weiters problematisch ist: Der Herdenschutz mit Zäunen oder Hunden ist nicht praktikabel und deckt sich nicht mit dem Produktionswert“, sagt Köck. Auch Bernhuber pocht auf praxistaugliche Lösungen: „Die Europäische Kommission darf die Verantwortung nicht einfach wegschieben. Auch für die bereits entstandenen Schäden muss die EU geradestehen und wir fordern einen finanziellen Ausgleich für die heimischen Land- und Forstwirte“, so Bernhuber.
Gleichbehandlung aller Mitgliedsstaaten gefordert
Mitgliedsstaaten, die zum Eintritt in die EU ein Wolfsvorkommen und Weidehaltung hatten, konnten dies beim Schutzstatus der Wölfe berücksichtigen. „Nur weil in anderen Staaten, darunter Österreich, die Wölfe erst später wieder eingewandert sind und somit auch das besondere Konfliktfeld erst seit jüngerer Zeit besteht, darf es zu keiner Ungleichbehandlung zwischen den einzelnen EU-Mitgliedsstaaten kommen“, erklärt Schmuckenschlager.
Nächste Schritte werden eingeleitet
Die Petition wird nun auf Ausschussebene des EU-Parlaments weiterbehandelt, konkret wird die Petition an den Umweltausschuss verwiesen. Ebenso werden weitere Informationen der Europäischen Kommission angefordert. „Das Europäische Parlament und die Europäische Kommission müssen Antworten auf die brisanten Fragen betreffend der weiteren Vorgehensweise in der Wolfsproblematik geben. Das Offenhalten der Petition ist unsere Grundlage, dass wir diese Antworten auch bekommen können“, so die Verhandler abschließend.