Was verstehen wir unter Hemmstoffen
Hemmstoffe bezeichnen nicht nur die Gruppe der Antibiotika, sondern alle Mittel, die dazu bestimmt sind, schädliche Lebewesen abzutöten oder deren Wachstum einzudämmen.
Dazu zählen:
Dazu zählen:
- Chemikalien
- Reinigungs- und Desinfektionsmittel
- Schädlings- und Unkrautvernichtungsmittel
- Medikamente und Antibiotika
Was verursachen Hemmstoffe in der Milch?
Sie können bei der Weiterverarbeitung der Milch in der Molkerei große Schwierigkeiten verursachen und die Gesundheit von Mensch und Tier, die hemmstoffbelastete Milch zu sich nehmen, beinträchtigen. Hemmstoffe sind in der Milch oft noch wirksam und ihr hemmender oder abtötender Effekt wirkt auch auf erwünschte Mikroorganismen. In der Molkerei- und Lebensmitteltechnik werden unzählige dieser erwünschten Mikroorganismen eingesetzt. Wenn diese abgetötet werden oder nicht wachsen können, geht die Produktion schief. Milchsäurebakterien, die bei der Sauermilch-, Joghurt-, Butter-, Topfen- und Käseproduktion wichtig für den Geschmack, die Konsistenz und die Haltbarkeit des Produktes sind, können in hemmstoffbelasteter Milch nicht arbeiten. Medikamentenrückstände in der Milch können auch zu allergischen Reaktionen führen, zB bei Menschen mit Penicillin-Allergie.
Die Verantwortung des Landwirtes als Lebensmittelunternehmer
Landwirte sind Lebensmittelunternehmer. Aus diesem Grund sind Landwirte auch dafür verantwortlich, dass sie nur sichere Lebensmittel in Umlauf bringen. Sicher bedeutet, frei von Stoffen, die den Gesundheitszustand beeinträchtigen könnten. Für Milchproduzenten betrifft das die Anlieferungsmilch an die Molkerei genauso wie jene Milchmenge, die direkt vermarktet wird. Hemmstoffbelastete Milch ist nicht sicher.
Wie können Hemmstoffe in die Milch gelangen?
Hemmstoff kann direkt in die Anlieferungsmilch gelangen, indem Milch von behandelten Kühen in den Sammeltank gemolken wird. Über Reste von Medikamenten, Reinigungs- oder Desinfektionsmittel in der Melkanlage (Melkzeug, Leitungen) kann Hemmstoff indirekt in die Milch gelangen. Vorsicht im Umgang mit Chemikalien, Reinigungs- und Desinfektionsmitteln, Schädlings- und Unkrautvernichtungsmitteln, vor allem bei der Anwendung im Stall oder im Futterlagerraum. Über Rückstände am Futter oder auf Hilfsmitteln (Eimer, Schläuche, Arbeitshandschuhe) und Werkzeugen (Schaufeln, Gabeln) können Hemmstoffe verschleppt und indirekt in die Milch eingeschleppt werden. Dabei können kleinste Mengen bereits wirksam sein.