Bodenschutz und Erdäpfelbau: Ein absolutes Muss?
Die Bodenerosion in der Dammkultur Kartoffel findet auch auf nur leicht abschüssigen Flächen statt und wird in der Praxis unterschätzt. Die intensive Bodenbearbeitung im Frühjahr und der lange Zeitraum bis zum Bestandesschluss stellen eine sehr ungünstige Konstellation dar.
Forschungsprojekt soll Varianten für die Praxis aufzeigen
Im Rahmen des Projektes "Optero“, an dem sowohl Landwirte als auch Forschungsstellen beteiligt sind, wird nach Lösungen und praktischen Konzepten zur Erosionsvermeidung und Optimierung des Erosionsschutzes in Kartoffeln gearbeitet. In praktischen Feldversuchen soll demonstriert werden, wie effektiv einzelne Maßnahmen in der Erosionsvermeidung sind. Die Ergebnisse sind vielversprechend. Die Landwirtschaftliche Fachschule Hollabrunn betreute 2020 ebenfalls einen Exaktversuch, in dem vier verschiedene Varianten verglichen wurden.
Feldversuche im Überblick
Neben einer Kontrolle ohne Schutzmaßnahmen wurden in einer Variante sogenannte Querdämme mittels Querdammhäufler (siehe Bild 5) beim Legevorgang angelegt. Als weitere Schutzmaßnahme wurde eine Haferuntersaat (60 kg/ha Sandhafer) im Zuge des Legens gesät und in einer "Maximalschutz-Variante“ wurden beide Schutzmaßnahmen (Querdämme und Haferuntersaat) kombiniert.
Die Ergebnisse
Am effizientesten in der Erosionsvermeidung dabei zeigte sich die Kombinationsvariante (Querdammhäufler und Untersaat) mit einer Verringerung des Bodenabtrages um 91%. Die alleinige Ausformung von Querdämmen ohne Untersaat brachte eine Reduktion von 79% und die Untersaat mit Hafer eine Reduktion von 44% verglichen mit der Kontrollvariante ohne Schutzmaßnahmen. Beachtlich ist, dass in der Kontrolle ein Bodenabtrag von 11,8 t/ha gemessen wurde (WEINBERGER/Optero 2019).
Klare Empfehlung für die Praxis
Für die Praxis kann hier bereits eine ganz klare Empfehlung abgeleitet werden. Mit der Technik des Querdammhäufelns lässt sich sofort ab dem Legevorgang ein effizienter Erosionsschutz betreiben. Der Mehraufwand lohnt sich auf jeden Fall und garantiert den Erhalt wertvoller Ackererde und damit nachhaltiger Bodenfruchtbarkeit. Zudem ist durch die bessere Infiltration auch davon auszugehen, dass mehr Wasser am Feld bleibt und damit für die Ertragsbildung der Kartoffelpflanzen zur Verfügung steht. Erste diesbezügliche Ergebnisse in Hollabrunn im feuchten Jahr 2020 konnten diese Theorie noch nicht bestätigen. Hierfür sind weitere Untersuchungen und Daten unter trockenen Bedingungen erforderlich.