Erster Kulturlandschaftsverein Niederösterreichs im Lainsitztal gegründet
Die Hintergründe
Die Dynamik der Landschaftsentwicklung verlangt eine zielorientierte Steuerung, die breit mitgetragen wird. Mit regionalen Kulturlandschaftsvereinen (KLV) soll eine Struktur geschaffen werden, die durch die freiwillige Kooperation relevanter Akteure für die jeweiligen Regionen maßgeschneiderte Umsetzungsmodelle für eine nachhaltige Sicherung des Naturerbes entwickelt. In einer ersten Pilotphase wurde ein Umsetzungsmodell für Kulturlandschaftsvereine entwickelt, welches – in einem Managementhandbuch zusammengefasst – als Handlungsanleitung für die Etablierung von Kulturlandschaftsvereinen herangezogen werden kann.
Kleinregion Lainsitztal ist erste Pilotregion
Die Kleinregion Lainsitztal im westlichen Waldviertel konnte als Pilotregion für den ersten Kulturlandschaftsverein gewonnen werden. Landwirtschaftskammer NÖ-Präsident Johannes Schmuckenschlager erklärt: „Es geht darum, regionale Strukturen zu schaffen, deren zentrale Aufgabe die Landschaftsentwicklung ist. Der Kulturlandschaftsverein Lainsitztal hat sich zum Ziel gesetzt, dem Verlust von Lebensräumen und Artenvielfalt entgegenzuwirken und wichtige Impulse für die Regionalentwicklung zu liefern. Dies kann nur gelingen, wenn Landwirtschaft, Naturschutz, Gemeinden und Tourismus zusammenarbeiten. Genau das ist im Lainsitztal der Fall. Niederösterreich nimmt damit einmal mehr eine Pionierrolle ein.“
Für die zuständige Landesrätin für Naturschutz Susanne Rosenkranz ist klar: „Wenn wie hier Gemeinden, Landwirtschaft, Tourismus und Naturschutz an einem Strang ziehen, wird es uns gelingen, gesunde, lebendige und lebenswerte Landschaften für uns und für nachkommende Generationen in Niederösterreich zu erhalten.“
Die Ziele der regionalen Kulturlandschaftsvereine (KLV) im Überblick:
- Erhalt und Entwicklung einer naturschutzfachlich wertvollen und regionaltypischen Kulturlandschaft mit all den national und europaweit geschützten Lebensräumen und Arten. Insbesondere das naturschutzfachlich wertvolle Offenland, wie Magerrasen, Trockenrasen, Quellen, Moore, Sumpfflächen, wird im Zentrum der Vereinsarbeit stehen
- Regionalentwicklung durch Eröffnen, Bestärken bzw. Erweitern von Betriebsstandbeinen und Einkommensquellen für Landwirt:innen, durch Aufbau von Partnerschaften mit sonstigen regionalen Betrieben sowie durch Beiträge zum landschaftsbezogenen Naturtourismus
"Region ist innovativer Vorreiter"
Kleinregionssprecher und Bürgermeister von Weitra Patrick Layr betont: „Die Gemeinden der Kleinregion Lainsitztal arbeiten seit vielen Jahren interkommunal im Interesse der Region zusammen, einen Schwerpunkt bildete dabei schon bisher der Bereich Umwelt, Energie und Naturschutz. Mit der Gründung des ersten Kulturlandschaftsvereins im Lainsitztal ist die Region wieder innovativer Vorreiter. Ich freue mich, dass alle Gemeinden hinter diesem zukunftweisenden Projekt stehen.“
Über die Kleinregion Lainsitztal
Die Kleinregion Lainsitztal besteht aus sechs Gemeinden: Marktgemeinde Bad Großpertholz, Marktgemeinde Großschönau, Gemeinde Moorbad Harbach, Marktgemeinde St. Martin, Gemeinde Unserfrau Altweitra und Stadtgemeinde Weitra. Diese haben sich 2004 zusammengeschlossen, um gemeindeübergreifend zusammenzuarbeiten.
Mit Unterstützung des Landes Niederösterreich und der Europäischen Union wurde in Vorprojekten ein Umsetzungsmodell für Kulturlandschaftsvereine entwickelt.
Mit Unterstützung des Landes Niederösterreich und der Europäischen Union wurde in Vorprojekten ein Umsetzungsmodell für Kulturlandschaftsvereine entwickelt.